Dass das Sturmtief Friederike die Angestellten der DB an den Rand der Verzweiflung trieb und viel Improvisationstalent erforderte, kann ich voll und ganz verstehen. Ich selbst hatte nur höfliche und hilfsbereite Berater in den entsprechenden Reisezentren erlebt, als ich am 18. Januar 2018 mit der Bahn nach Bonn reisen wollte.

Doch ab Koblenz fuhr der letzte Zug nur noch bis Remagen. Von dort musste ich zusammen mit meiner Frau mit dem Taxi weiter, wie mir der Angestellte im Reisezentrum Koblenz mitteilte. Taxi-Gutscheine waren ihm ausgegangen und er empfahl mir, die Unkosten vom Taxifahrer bescheinigen zu lassen. Doch auch dieser hatte an diesem chaotischen Tag schon längst keine Bescheinigungen mehr bei sich. So behalf ich mich damit, dass ich ihn auf dem Auskunftszettel der DB die Summe von 30,-- Euro unterschreiben ließ.

Das Servicecenter Fahrgastrechte erkannte diese Unterschrift nicht an und verlangte einen Originalbeleg, von dem ich nicht einmal weiß, wie dieser ausgesehen haben könnte. Mein telefonischer Protest wurde abgelehnt mit dem Hinweis, dass ich das ja willkürlich selbst gebastelt haben könnte. Meinen Einwand, dass ich Bonn ja nur mittels Taxi erreicht habe und deswegen für die DB auch keine Übernachtungskosten anfielen, was im Erstattungsbescheid doch ausdrücklich erwähnt werde, ließ die Dame am Telefon nicht gelten, auch nicht meinen Einwand, dass ein Originalbeleg ja auch manipuliert sein könnte. Sie berief sich auf ihre Vorschriften, die ich natürlich nicht kenne.

Als ich erwähnte, dass ich ihre  Argumentation im Internet öffentlich zur Diskussion stellen werde, antwortete sie mit einem kurzen: „Ja, tun Sie das.“. Was hiermit geschieht. Es muss aus meiner Sicht doch jedem, auch der DB und dem Servicecenter Fahrgastrechte klar sein, dass meine Frau und ich unmöglich zum Nulltarif nach Bonn gelangt sind. Gibt es bei der DB Anweisungen von weiter oben, mit allen Tricks Entschädigungsforderungen abzuwimmeln?