16. August 2008
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Die Trikolore, die blau-weiß-rote französische Nationalfahne, gemeinsam mit einem katholischen Priester im Gottesdienstgewand an Deck eines Fischerbootes, das gibt es im laizistischen Frankreich nur am 15. August, einem gesetzlichen Feiertag, an dem die Katholische Kirche das Fest „Aufnahme Mariens in den Himmel“ feiert.
Auch Nichtreligiöse und Touristen winken der Bootprozession zu, wenn sie den schützenden Hafen verlässt, damit man kurz danach auf dem offenen Meer Blumen ins Wasser wirft, wobei der Priester die Fischer und ihre Boote segnet und sie im Gebet ihrer Schutzpatronin, der Heiligen Maria, ihrer „Notre Dame de bon voyage“, anvertraut.
Den Auftakt zur Prozession bildet eine festliche Eucharistiefeier in der Ortskirche, bei der selbstverständlich die lokale Politprominenz und reichlich dekorierte Kriegsveteranen teilnehmen. Letztere fühlen sich den Fischern besonders verbunden, da sie sich der Todesgefahr, der sich die Fischer täglich aussetzen, voll bewusst sind und sie überlebt haben.
Dieses Wissen um die Gefahr des unberechenbaren Meeres teilen auch die Frauen der Fischerfamilien. Schon vor dem Gottesdienst zünden sie am Marienaltar der Kirche Kerzen an, deren Herunterbrennen ihr Bittgebet während der Heiligen Messe fortsetzen soll. Mit ihr, Maria, die voll Schmerz erfüllt ihren Sohn Jesus am Kreuz verloren und dem Tod überlassen glaubt, fühlen sie mit. Von ihr fühlen sie sich verstanden und angenommen in ihrer eigenen Angst um ihre männlichen Angehörigen, von denen schon so mancher vom Fischfang nicht mehr zurückkehrte. Zu ihr beten sie Trost suchend, wohl mehr für ihre Männer und Brüder als für sich selbst: „Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns – jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.“
Am Ende des Gottesdienstes zünden sie für jedes Boot der Familie und nahen Angehörigen eine weitere Kerze an der brennenden Osterkerze, dem Zeichen für den auferstandenen Christus, an. Dann folgen sie hinter dem Priester und seinen Ministranten, hinter der Politprominenz und den Veteranen als letzte der Marienstatue, die nun aus der Kirche zum Hafen auf das Haupt-Boot (mit der Trikolore) der Wasser-Prozession getragen wird.
Sie richten ihre ganze Hoffnung auf die Gottesmutter Maria. Sie bauen auf deren Fürbitte beim auferstandenen Christus, dass der nasse Tod eines ihrer Angehörigen, sollte er denn unausweichlich sein, nicht das endgültige Aus ist. Sie hoffen aber insgeheim, dass der Tod das irdische Leben möglichst spät und auf dem Land beendet.
Auch Nichtreligiöse und Touristen winken der Bootprozession zu, wenn sie den schützenden Hafen verlässt, damit man kurz danach auf dem offenen Meer Blumen ins Wasser wirft, wobei der Priester die Fischer und ihre Boote segnet und sie im Gebet ihrer Schutzpatronin, der Heiligen Maria, ihrer „Notre Dame de bon voyage“, anvertraut.
Den Auftakt zur Prozession bildet eine festliche Eucharistiefeier in der Ortskirche, bei der selbstverständlich die lokale Politprominenz und reichlich dekorierte Kriegsveteranen teilnehmen. Letztere fühlen sich den Fischern besonders verbunden, da sie sich der Todesgefahr, der sich die Fischer täglich aussetzen, voll bewusst sind und sie überlebt haben.
Dieses Wissen um die Gefahr des unberechenbaren Meeres teilen auch die Frauen der Fischerfamilien. Schon vor dem Gottesdienst zünden sie am Marienaltar der Kirche Kerzen an, deren Herunterbrennen ihr Bittgebet während der Heiligen Messe fortsetzen soll. Mit ihr, Maria, die voll Schmerz erfüllt ihren Sohn Jesus am Kreuz verloren und dem Tod überlassen glaubt, fühlen sie mit. Von ihr fühlen sie sich verstanden und angenommen in ihrer eigenen Angst um ihre männlichen Angehörigen, von denen schon so mancher vom Fischfang nicht mehr zurückkehrte. Zu ihr beten sie Trost suchend, wohl mehr für ihre Männer und Brüder als für sich selbst: „Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns – jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.“
Am Ende des Gottesdienstes zünden sie für jedes Boot der Familie und nahen Angehörigen eine weitere Kerze an der brennenden Osterkerze, dem Zeichen für den auferstandenen Christus, an. Dann folgen sie hinter dem Priester und seinen Ministranten, hinter der Politprominenz und den Veteranen als letzte der Marienstatue, die nun aus der Kirche zum Hafen auf das Haupt-Boot (mit der Trikolore) der Wasser-Prozession getragen wird.
Sie richten ihre ganze Hoffnung auf die Gottesmutter Maria. Sie bauen auf deren Fürbitte beim auferstandenen Christus, dass der nasse Tod eines ihrer Angehörigen, sollte er denn unausweichlich sein, nicht das endgültige Aus ist. Sie hoffen aber insgeheim, dass der Tod das irdische Leben möglichst spät und auf dem Land beendet.