Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog
7. Februar 2009 6 07 /02 /Februar /2009 11:59

Am liebsten hättet ihr mich los, den christlichen Familienvater mit drei Kindern. Ich bin mit meiner rückständigen Lebensweise euch Modernen ein lebendiger Vorwurf.

Am liebsten hättet ihr mich los, den christlichen Familienvater mit drei Kindern. Schmerzhaft erinnere ich euch an eure Einsamkeit als Single mit sexuellem Programmpunkt am Wochenende, falls ihr dieses bisschen Glück überhaupt habt.

Am liebsten hättet ihr mich los, den christlichen Familienvater mit drei Kindern. Unangenehm berühre ich eure sexuelle Andersartigkeit, die ihr in privater Stille nicht leben könnt, sondern lauthals als angeblich Diskriminierte hinausposaunen müsst, um eure uneingestandenen Schuldgefühle zu ersticken.

Am liebsten hättet ihr mich los, den christlichen Familienvater mit drei Kindern. Ich störe euer fertiges Gedankengebäude, mit dem ihr unerschütterlich an euren Nichtgott glaubt und pausenlos nach Anhaltspunkten sucht im Leben meinesgleichen, damit ihr euch als die moralisch Besseren in eurer Sichtweise über euch und die Welt selbst bestätigen könnt.

Am liebsten hättet ihr mich los, den christlichen Familienvater mit drei Kindern. Weil ich zum Sparen gezwungen bin, spiegle ich euch gnadenlos euren ungezügelten Konsumzwang in euren Ersatzkirchen, den Einkaufstempeln und Arenen, wo ihr euch über was auch immer hinwegtröstet.

Am liebsten hättet ihr mich los, den christlichen Familienvater mit drei Kindern. Ich bin euch als winziger, noch verbliebener Bruchteil in der derzeitigen Bevölkerungsstatistik unserer Gesellschaft ein Schandfleck, der euch unbarmherzig vor Augen führt, dass ihr nicht Keimzelle für die Zukunft seid.

Am liebsten hättet ihr mich los, den christlichen Familienvater mit drei Kindern.

Glaubt ihr allen Ernstes, der Schmerz in euch lässt nach, wenn ich nicht mehr bin?
Diesen Post teilen
Repost0

Kommentare

M
Hallo Herr Schley, eins ist Ihnen zweifelsohne gelungen: man denkt über ihren Text nach. Allerdings ist der Versuch, den Disput zwischen Familienvater und Single auszutragen insofern auch aus meiner Sicht etwas unglücklich, als dass eigentlich - jedenfalls entnehme ich das ihrem nachgesetzen Kommentar - das Thema Intoleranz der Glaubensrichtungen dargestellt werden sollte.Wie Sie selbst am besten wissen, geraten mitunter Menschen ohne eignes Verschulden in die Wirren des Alleinlebens und sie würden hiermit unterstellen, dass sie sich ausschließlich sich selbst, einer Konsumsucht und ihrer Sexualität widmen, hingeben, ergeben. Dem ist aber nun wirklich nicht so. Ich möchte daher Frau Federkiel beipflichten, dass diese Intoleranz in ihrem Text wohl kaum ihrem Wesen entsprechen dürfte... und darum unautentisch wirkt - jedenfalls auf mich... Ein überarbeiteter Vergleich - ersetzen der Person des Familienvaters in den Gläubigen (Christen) wandelt die Perspektive vom Betroffenen in den Erzähler/Beobacher/ objektiv Anklagenden - und arbeitet das Glaubensthema gegenüber Atheisten oder den Disput der sinnlosen Verfeindung der Religionen untereinander - sofern die Darstellung gelingt, dass Einsamkeit und das Gefühl der Nutzlosigkeit zu Extremismus führen kann -  zB infolge Unwissenheit oder falscher Interpretation- besser heraus, meine Meinung...Dennoch, interessanter Ansatz ... beste Grüße, Martha SommerfeldPS: Über dieses "Interview" bin ich im Netz drüber gestolpert. Fand ich sehr schön... http://www.reata.org/interviewgerman.html
Antworten
W
<br /> Ein Sprachspiel zielt immer auf einen Punkt und bleibt somit immer bruchstückhaft. So wird dieser Text sicher jenen weh tun, die wider Willen in Partnerschaft oder Kinderwunsch  Schmerzhaftes<br /> erleiden mussten.<br /> Dennoch: In der Statistik unserer Gesellschaft machen Familien mit drei oder mehr Kindern knapp über 4% aus. So manche Familie, auch die meine, musste sich beim dritten Kinde den Vorwurf gefallen<br /> lassen, asozial zu sein. Die überwiegende Mehrheit unserer heutigen Bevölkerung in Deutschland lebt in keiner festen Partnerschaft und ist kinderlos. Fehlt ihnen der Mut, oder religiös ausgedrückt,<br /> das Gottvertrauen, eine feste Bindung mit allen damit verbundenen Risiken und Kompromissen zu wagen und Kinder in die Welt zu setzen? Eine Gesellschaft ohne ausreichend Kinder stirbt aus.<br /> Wie sagte kürzlich eine Muslima zu mir: "Wenn ich eure dekadente und kinderarme gesellschaftliche Kulturlandschaft anschaue, bin ich mir sicher, dass Allah uns dieses Land schenken wird." Wie hätte<br /> ich ihr widersprechen sollen?<br /> <br /> <br />
B
Zum Kommentar von Christian:Ich denke, Sie haben den Gedanken, der dahinter steckt nicht wirklich verstanden!
Antworten
C
Was bitte will man jetzt damit sagen? Entschuldigung aber das hört sich nicht besonders gut an. Wer will denn schon einen Familienvater los werden? Da muss doch schon mehr dahinter stecken oder nicht? Das hört sich wirklich nicht gut an und wenn ich es mir recht überlege, sollte man solche Gedanken wirklich nicht haben. Ich finde es eher traurig dass man so etwas denkt. Wieso sollte man denn einen Familienvater los werden wollen? Ich kann es wirklich nicht nachvollziehen. 
Antworten
B
Toll! Einfach toll geschrieben!
Antworten
G
Ein sehr "hart" zu lesende Geschichte.Es hört sich nach Verbitterung an. Ich hoffe es ist nicht so!!!Ich persönlich bin nicht für das extreme egal in welche Richtung.Auf jedenfall so geschrieben, dass man darüber nachdenkt, auch wenn man eine andere Sicht der Dinge hat.Viele Grüße, und bitte nicht als Angriff gegen Sie zu verstehen. G. Weber
Antworten
W
<br /> Warum sollte ich verbittert sein, nur weil ich diesmal mit spitzerer Feder geschrieben habe als bisher, stilistisch die Opferrolle wählte und damit hoffentlich eine höhere Betroffenheit und<br /> Nachdenklichkeit erreiche? Mit Sorge beobachte ich, wie auf es auf Blogs mit geradezu fundamentalistisch-religiösen Zügen salonfähig geworden ist, auf religiöse Menschen einzudreschen, manchmal<br /> recht ungeniert unter der Gürtellinie und fernab von Menschenwürde.<br /> Schafft es das Judentum gerade noch, mit dem Vorwurf des Antisemitismus – einem Zauberwort, das es genial für sich selbst gepachtet hat, obwohl die Nachbarvölker auch Semiten sind – die Schmähungen<br /> in Grenzen zu halten, wird die reichhaltige islamische Kultur primitiv eingeschränkt auf ein paar Terrorgruppen und dient als Zielscheibe für die eigene, angeblich friedliebende Selbstinszenierung.<br /> Gar keine Schambarrieren mehr kennt man gegenüber dem Christentum, das in seiner christlichen Barmherzigkeit lieb, fromm und dumm daherkommt und offensichtlich alles zu erdulden hat, was einen<br /> Heidenspaß macht im wahrsten Sinne des Wortes.<br /> Wie es mit der eigenen Empfindlichkeit steht, kann jeder selbst testen in meinem Artikel „Die fünf Glaubens-Säulen des modernen Wohlstands-Atheisten.“. Den habe ich mit noch spitzerer Feder verfasst. Vielleicht denken einige doch darüber nach und blocken<br /> innerlich nicht gleich ab.<br /> <br /> <br /> <br />

  • : Blog von Winfried Schley
  • : Anekdoten, Gedanken, Gedichte, - mal heiter, mal nachdenklich, Theologisches und Philosophisches im Alltag, dt.-frz. Beziehungen und Städtepartnerschaft, Kunst und Kunstausstellungen, ... und was mir sonst noch in den Sinn kommt.
  • Kontakt

Profil

  • Winfried Schley
  • Niemals in Gleichgültigkeit verfallen, unabhängig davon, was im Leben auf mich zukommt !  
 Ich interessiere mich für alles, was dem friedlichen Zusammenleben der Menschen dient.
  • Niemals in Gleichgültigkeit verfallen, unabhängig davon, was im Leben auf mich zukommt ! Ich interessiere mich für alles, was dem friedlichen Zusammenleben der Menschen dient.

Bookmarking, Blogbewertungen

BlogPingR.de - Blog Ping-Dienst, Blogmonitor  Bloggeramt.de Add to Technorati Favorites
fiid.de Overblog Suche  Blogverzeichnis 
Domainwert fuer winfried.schley.over-blog.net Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de

follower 

 

Bookmark bei Mister Wong Bookmark bei Del.icio.us Bookmark bei Digg Bookmark bei Blinklist
Bookmark bei Technorati Bookmark bei Newsvine Bookmark bei Furl Icons von Blog-Marketing

 

Suchen