Viele tausend Jahre menschliche Kulturgeschichte haben die Formen sexueller Partnerschaft verändert. Geblieben ist die Sehnsucht nach lebenslanger Verlässlichkeit, unabhängig davon, ob sie gelingt oder scheitert. Geblieben ist der Traum von der auf Lebenszeit geschlossenen Einehe als kultureller Gipfel verbindlichen Vertrauens.
Wenn Ehen zu scheitern drohen und oft auch zerbrechen, dann blieb eben diese Sehnsucht unerfüllt, ist eben dieser Traum zerplatzt. Die unbewusste Suche nach neuer Erfüllung beginnt; denn das Kribbeln im Bauch kennt keine Treue. Es ist instinktgesteuert. Der Wille im Kopf und der Mut im Herzen, eine lebenslange Bindung zu wagen, die Klippen des Scheiterns im stürmischen Ozean des Miteinander zu umschiffen, sind kulturelle Höchstleistungen, die ohne geistiges Verwurzeltsein nur selten gelingen.
Christen sehen dieses Verwurzeltsein als sichtbares Abbild der Zuwendung Gottes zu den Menschen, einer Liebe, die den Menschen ein Leben lang, oft unbeachtet und unbemerkt, begleitet und die Tür für Neuanfänge offen hält.
Katholische und orthodoxe Christen betrachten deshalb die Ehe als Sakrament. Sie sehen darin ein heiliges Zeichen einer unsichtbaren Gnade, ein ganz persönliches Geschenk Gottes an das Ehepaar, das sich mit Leib und Seele, mit Körper und Geist aneinander bindet und dessen Sexualität wenn möglich in der fürsorglichen Aufzucht von Kindern gipfelt.
vgl. auch "Mein Ring mit deinem Namen."
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