„Wir versuchen, den Menschen zu helfen, es wieder mit dem Leben aufzunehmen.“ So begründet die katholische Ordensschwester Georgina Habacha ihr Bleiben in Homs mitten im syrischen Bürgerkrieg, wo sie eine Anlaufstelle für Bürgerkriegsflüchtlinge offen hält.
So wie sie stellen sich ungezählte Ordensleute, Priester, Katecheten und engagierte Laien an vielen politischen und sozialen Brennpunkten dieser Welt aus ihrem christlichen Glauben heraus in den Dienst ihrer Mitmenschen. Sie glauben als Christen ganz fest daran, dass ihr Vertrauen auf Jesus Christus die Welt heiler und menschlicher macht. Mutig gehen sie an die Ränder der Gesellschaft und verharren dort auch dann noch, wenn das öffentliche Medieninteresse schon längst erloschen ist. Diese mutigen Menschen werden von vielen Mitmenschen als echte Vermittler der Botschaft Jesu anerkannt oder gar bewundert. Sie spiegeln Kirche als weltweite Gemeinschaft und Ort der Solidarität wider.
Was oft dabei zu kurz kommt und unberücksichtigt bleibt, ist, dass solche Menschen ja nicht einfach fertig vom Himmel fallen. Sie haben zum großen Teil seit ihrer Kindheit eine religiöse Entwicklung hinter sich, manche einen spannungsgeladenen Reifeprozess. Sie haben damals in ihren kirchlichen Heimatgemeinden das Spenden und Teilen mitbekommen und verlassen sich jetzt, geprägt von diesem frühen Grundvertrauen, als Erwachsene auf finanzielle Unterstützung aus ihrer angestammten Heimat. Sie sind an der Front der Not angewiesen auf moralische Stützen, auf ein geistiges und spendenfreudiges Hinterland, das meist anders lebt, als sie selbst, nämlich in Wohlstand und Frieden, oft umgeben von schönen Kirchengebäuden mit ihren großartigen Kunstschätzen, die das Herz anrühren, oft schon über Jahrhunderte. Religion, Kunst und Kultur sind eng miteinander verwandt. Sie weisen den Menschen über sich selbst hinaus.
Auch der wanderfreudige Jesus sah im prächtigen Tempel von Jerusalem das Sinnbild eines geistigen Hauses seines göttlichen Vaters. Oft wusste er nicht, wo er nachts schlafen wird, aber nie wäre ihm in den Sinn gekommen, dass der Jerusalemer Tempel wegen seiner eigenen Mittellosigkeit eine Nummer kleiner hätte ausfallen müssen.
Zur Zeit erleben wir in den Medien ja eine ähnliche Debatte um das Limburger Diözesanzentrum. Niemand scheint in der öffentlichen Debatte mehr wahrzunehmen, das hier für gerade mal dreißig Millionen Euro Planer und Handwerker Hervorragendes und Bleibendes geschaffen haben und obendrein für eine Zeitspanne den Lebensunterhalt für sich und ihre Angehörigen sicherten. Daran ist nichts moralisch Verwerfliches.
Erst peinliche Kommunikationspannen lassen dies in einem finsteren Licht erscheinen, was die Medien natürlich sofort ausschlachten; denn Empörung wecken lässt die eigenen Kassen besonders kräftig klingeln. Enttäuschung und Verunsicherung machen sich den kirchlichen Gemeinden breit. Kirchenaustritte nehmen zu. Der Medienlandschaft kann das egal sein. Hauptsache ihr Umsatz stimmt. Aber den einsatzfreudigen Christen an den Fronten der Not brechen die Spender weg. Diese Sorge treibt zur Zeit missio um. Diese Organisation setzt ihre ganze Hoffnung nun auf die
Älteste gesamtkirchliche Kollekte der Welt
Die „fluchwürdige Pest der Sklaverei“ wollte Papst Leo XIII. bekämpfen. Dazu führte er 1891 die Kollekte zum Afrikatag ein. Sie wird in diesem Jahr 123 Jahre und ist die älteste gesamtkirchliche Kollekte der Welt.
Heute kommt die Kollekte der Ausbildung kirchlicher Mitarbeiter zugute und rüstet sie aus für ihren Weg an der Seite der Armen. In Afrika setzen sich die Frauen und Männer gegen moderne Formen der Sklaverei ein – und machen Hoffnung, wo Unterdrückung, Ausbeutung und Gewalt herrschen.
missio Aachen
Spendenkonto 122 122
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BLZ 370 601 93
Stichwort: Afrikatag