20. März 2013
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Als er seinen Rücktritt verkündete, überraschte er damit die ganze Welt. Seit über sieben Jahren war er Papst der Katholischen Kirche. In einer Sonderausgabe „C’était Benoît XVI, un numéro pour l’histoire“ blickt der französische Figaro zurück auf sein Leben, nennt sein Werk das eines überragenden Intellektuellen, der gegen seinen Willen zum Herrscher gemacht wurde. Zwanzig Jahre war er der wichtigste Mitarbeiter von Johannes Paul II. 2005 wurde dieser brillante Professor Nachfolger des „Athleten Gottes“.
Historiker, Philosophen und Vatikankenner erzählen von einem pädagogischen Papst, einem bescheidenen Gebieter, sorgsam bemüht, die Kirche mit ihrer Geschichte zu versöhnen, dem jüngsten Teilnehmer beim Konzil und dem Spezialisten für das Leben Jesu.
Auch wenn er heftige Angriffe und heimtückischen Verrat erfahren hat, verteidigte er unermüdlich die Rechte der Intelligenz, hörte in Köln, Sydney und Madrid genau auf das Streben der Jugend dieser Welt, trieb die Schönheit der Liturgie voran. Nun, da er geht, entdeckt die Welt, dass sie einen der ganz Großen verloren hat.
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Christentum
Christ sein
22. Februar 2013
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16:03
Aus aktuellem Anlass hat die Vollversammlung der deutschen Bischöfe bekräftigt, dass in katholischen Krankenhäusern Frauen, die Opfer einer Vergewaltigung geworden sind, selbstverständlich menschliche, medizinische, psychologische und seelsorgliche Hilfe erhalten. Dazu kann die auch Verabreichung einer „Pille danach“ gehören, insofern sie eine verhütende und nicht eine abortive Wirkung hat. Medizinisch-pharmazeutische Methoden, die den Tod eines Embryos bewirken, dürfen weiterhin nicht angewendet werden. Die deutschen Bischöfe vertrauen darauf, dass in Einrichtungen in katholischer Trägerschaft die praktische Behandlungsentscheidung auf der Grundlage dieser moraltheologischen Vorgaben erfolgt. Auf jeden Fall ist die Entscheidung der betroffenen Frau zu respektieren. Soweit die Zitate aus der offiziellen Verlautbarung.
Der Haken daran ist, dass es bis jetzt eine „Pille danach“, die hundertprozentig nur den Eisprung mehrere Tage hinauszögert, nicht aber zugleich eine Einnistung eines schon befruchteten Eis verhindert, noch nicht gibt. „Mit hoher Wahrscheinlichkeit kommt ein nidationshemmender Effekt der „Pille danach“ zur Wirkung, wenn sie erst kurz vor bis knapp nach der Ovulation eingenommen wird“, stellt das Institut für medizinische Anthropologie und Bioethik in Wien erst kürzlich am 13.02.2013 fest.
Nichtgläubige vergewaltigte Frauen oder Ärzte pfeifen vielleicht auf diese Erkenntnis, aber der gläubige katholische Arzt oder eine vergewaltigte gläubige Frau stehen mit ihrem Gewissenskonflikt allein da.
Sollen sie beide blind darauf wetten, dass die „Pille danach“ in ihrer Wirkung gerade noch den Eisprung passend verzögert und nicht doch schon die Einnistung des befruchteten Eis verhindert? Wie diagnosesicher ist diese dafür erforderliche gynäkologische Untersuchung? Wie zeitraubend, wenn dafür ein Untersuchungslabor eingeschaltet werden muss? Kommt es nur auf die Gesinnung an, dass man sich eine ovulationshemmende Wirkung wünscht, aber dann halt Pech hatte, wenn dem nicht so ist? Wie will man das rückwirkend feststellen, wo doch das Ergebnis das Gleiche, nämlich "kein Kind" ist?
Laut einer Umfrage aus den USA wünschen sich nur 27 % der vergewaltigten Frauen überhaupt kein Kind, die überwiegende Mehrheit hat auch das Produkt der eigenen Gene im Blick. So verständlich der Wunsch einer Frau sein mag, kein Kind von einem Vergewaltiger haben zu wollen, darf man daraus einen Rechtsanspruch der vergewaltigten Frau auf die „Pille danach“ formulieren? Schließlich spricht man damit den Vergewaltiger von jeglicher Verantwortung und Unterhaltsleistung für ein mögliches Kind frei. Er kann ja dann nichts dafür, dass die Vergewaltigte das mögliche Kind behalten will.
Ein Rechtsanspruch auf die „Pille danach“ scheint mir auch deshalb unmoralisch, weil dieser das Vergewaltigungsopfer im Falle einer Schwangerschaft zur Töterin macht, wenn die „Pille danach“ frühabtreibend wirkte, und automatisch dem verschreibenden Arzt Beihilfe zur Tötung unterschiebt. Sie haben dann zwar nicht vorsätzlich, jedoch billigend den Tod des Kindes in Kauf genommen.
Mir scheint, die Bischöfe haben vergessen zu erwähnen, dass kein Arzt gegen sein Gewissen in Klinik und Praxis verpflichtet werden darf, die „Pille danach“ einzusetzen.
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20. Februar 2013
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Christentum
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12. Februar 2013
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11:14
Die Katholische Kirche glaubt, dass ein Mensch von seiner Zeugung an ein Kind Gottes ist.
Kirche verwirklicht sich überall dort, wo der Wille Jesu Christi erfüllt wird: „Was ihr den Geringsten meiner Schwestern und Brüder an Gutem getan habt, das habt ihr mir getan.“
Kirche verfehlt sich überall dort, wo sie sich einem Zeitgeist beugt, der dem Willen Christi nicht entspricht.
25. Dezember 2012
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Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.
(Neues Testament in der christlichen Bibel, Evangelium nach Matthäus, Kapitel 11, Vers 28)
"Der Lastenträger" von Siegfried Luffler
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Christentum
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12. Dezember 2012
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21:34
Aller Augen warten auf Dich,
und Du gibst ihnen ihre Speise
zur rechten Zeit.
Du tust Deine Hand auf
und sättigst alles,
was lebt
mit Wohlgefallen.
Altes Testament in der christlichen Bibel,
Psalm 145,15-16
(Leider waren die Amsel und die Drossel. die sich an den mit Schnee bedeckten Äpfeln labten, schon wieder weg, als ich mit dem Fotoapparat zurückkam.)
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6. Dezember 2012
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17:07
Zum zehnten Mal hat die Fachstelle Medien der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit ihrem „echten“ Nikolaus dem Weihnachtsmann die Stirn geboten. 40.000 Schokoladenfiguren in Form eines Bischofs mit Bischofsstab und Mitra sind zwischen Anfang September und Ende November im Onlineshop bestellt worden.
Die Nikolausaktion ist gemeinnützig und sollte ein Gewinn erwirtschaftet werden, so wird er wie jedes Jahr an eine soziale Organisation gespendet.
Vgl. auch "Ich bin nicht euer Weihnachtsmann" .
17. Mai 2012
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Als Jesus am Jakobsbrunnen eine Samariterin um Wasser bittet, lehnt diese zunächst ab. Worauf ihr Jesus entgegnet: "Wenn Du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht, und wer es ist, der zu Dir sagt: Gib mir zu trinken!, dann hättest Du ihn gebeten, und er hätte Dir lebendiges Wasser gegeben. Wer von gewöhnlichem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; wer aber von jenem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt." (Joh 4, 7 ff)
Woher stammt das Wasser, von dem Jesus spricht? Jesus hat es selbst erfahren: Vom Abba, vom Vater. Er ist die nie versiegende Quelle, der Ursprung, der uns nährt und am Leben erhält, aus dem wir Kraft und Trost schöpfen.
Quellwasser versickert, wenn niemand die Quelle fasst und einen Brunnen darum bildet. Wer ist dieser Brunnen für lebendiges Wasser? Es ist Jesus Christus, der Sohn. Über ihn gelangen wir zum Vater, durch ihn haben wir Zugang zur Quelle, zum Vater. Der Sohn ist sein Gefäß, sein Brunnen. Aus seinen Worten und Taten sollen wir schöpfen, dann sind wir dem Vater nah und erhalten jenes lebendige Wasser, das unermüdlich aus der Quelle, aus dem Vater sprudelt, nämlich den Geist. Wasser bewirkt Leben, der Geist bewirkt Kraft, durchtränkt unseren Lebensmut, des Vaters Spuren in uns. Geschenkt vom Vater, überreicht durch den Sohn belebt der Geist uns, die Menschen. Nur trinken müssen wir noch selbst, sich seiner bedienen. Dann leben wir im Namen des Vaters, durch den Sohn im Heiligen Geist, wie es die Ostkirche so treffend betet.
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17. Mai 2012
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18:45
Beim Ausmisten stieß ich auf einen Text, den ich vor über dreißig Jahren geschrieben habe. Überrascht stellte ich fest, dass er noch heute für mich gültig ist:
Ich glaube,
dass vor ca. zweitausend Jahren ein Mann lebte, genannt Jesus von Nazaret, der ein einzigartiges Verhältnis zu Gott hatte. Er nannte ihn seinen Vater und predigte, dass alle Menschen zu Gott Vater sagen dürfen. Er fühlte sich von diesem Vater total angenommen und in ihm geborgen.
Diese Sicherheit gab ihm Kraft, für alle Menschen da zu sein, auch für die Ausgestoßenen, Kranken und Minderwertigen seiner Zeit. Er zeigte damit, wie nahe Gott uns, den Menschen, bereits ist, und er erklärte, dass Gott noch näher kommen werde. Er forderte die Menschen auf, sie sollten umdenken und neu anfangen, ihr Leben auf Gott auszurichten. Er half ihnen dabei, indem er ihnen ihre Sünden vergab. Er stieß auf Widerstand und musste mit dem Schlimmsten rechnen. Dennoch hielt er daran fest, nach Gottes Willen zu leben, und scheiterte zunächst. Er starb am Kreuz.
Ich glaube,
dass Gott ihn zu sich nahm und ihn in einer neuen Daseinsweise weiterleben und weiterwirken lässt. Seine Jünger konnten dies erfahren und begriffen nun, dass er der lang erwartete Messias, der Christus war. Sie begannen, in Christi Sinne zu leben und verkündeten ihn als denn zukünftigen Herrn der Welt. Sie hofften nun, selbst einmal bei Gott weiterleben zu dürfen. Sie fanden viele Anhänger, die diesen Glauben lebten und weiterverkündeten bis auf den heutigen Tag. Diese Glaubenden, zu denen auch ich mich zähle, bilden eine Gemeinschaft, Kirche genannt.
Ich glaube,
dass Christus in dieser Kirche weiterhin wirkt.
Ich glaube,
dass seine göttliche Kraft diese Kirche begleitet und nie im Stich lässt in guten wie in schlechten Zeiten.
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Christentum
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5. März 2012
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07:48
„Im Anfang war der Laut, und der Laut war A-U-M. Durch die Schwingung des A-U-M ist alles entstanden“ liest man in der hinduistischen Weisheitsschrift Chandogya Upanischad. (7. Jh. v. Chr.)
„Alles schwingt elektromagnetisch“ lehrt die moderne Teilchenphysik. (20. Jh.)
„Gottes Geist als Urschwingung vibriert in der Welt“ verkündet die christliche Dreifaltigkeitslehre. Göttliche Energie durchwaltet Schöpfung und menschlichen Geist, ausgesandt vom Ursprung allen Seins, Gott, dem Vater, vermittelt von Jesus, dem Christus, der ganz auf die Seite Gottes gehört, ein Geheimnis, das die christliche Tradition in den Titel Sohn Gottes fasst, so untrennbar sieht sie ihn mit Gott, dem Vater, zusammen verbunden im Heiligen Geist.
„Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden, und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen“ entfaltet das Evangelium nach Johannes, verhaftet in der Tradition griechisch-philosophischen Denkens, dieses Tiefengeheimnis. (100 n. Chr.)
Welches Gespür im Menschen, das dem Tier offensichtlich fehlt, veranlasst solche Einsichten? Ist das Menschengeschlecht von Natur aus, vielleicht gar genetisch, auf das Göttliche angelegt und ausgerichtet? Ist alle Energie und Lebenskraft göttlichen Ursprungs?
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