„Hätt’ Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben!“, skandierte eine kleine Gruppe der Abtreibungslobby gegen einige Christen, die vor einer Abtreibungsklinik zum Schwangerschaftsabbruch entschlossene Mütter noch in letzter Minute umstimmen wollten.
Offensichtlich geht von dem Jesuskind in der Krippe eine solche, über 2 000 Jahre anhaltende Dynamik aus, dass es noch heute die Abtreibungsindustrie empfindlich stört, die sich bei uns zum blühenden Wirtschaftszweig mit menschlichem Nachwuchs als selbstnachwachsendem Rohstoff entwickelt hat.
So sieht vor allem die FIAPAC (Internationale Vereinigung von Fachkräften für Schwangerschaftsabbrüche und Kontrazeption) ihren Hauptgegner in der Katholischen Kirche mit deren unermüdlichen Eintreten für ein Recht auf Leben von der Zeugung an und sie definiert Schwangerschaft als gesundheitliche Bedrohung der Frau, der man durch Schwangerschaftsabbruch heilend begegnen kann, spricht erst dann vom Kind, wenn es geboren ist, also seinen Aufenthaltsort außerhalb des Mutterleibes erreicht hat. Vorher wird von „Produkt“, „Gewebe“, „Material“ oder „befruchtetem Ei“ gesprochen.
Sprache kann so entlarvend verschleiern. Man ist stolz auf ein neues, schon hunderttausendfach in alle Welt verkauftes Abtreibungsinstrument, das besonders gewebeschonend arbeitet und den Bedarf der Forschung nach möglichst unzerstörtem fetalen Gewebe deckt. Wirtschaftliche Verwertung um jeden Preis heißt die Devise.
Dieses Denkmuster erinnert fatal an die Ideologie der Nazi-Schergen, die vom Zahngold über Frauenhaar bis hin zu Menschenknochen für Leim und Seife und „medizinischen Versuchen zu Forschungszwecken“ alles Verwertbare ihrer KZ-Opfer in den Wirtschaftskreislauf zurückfließen ließen.
Inzwischen hat sich noch eine weitere Industrie entwickelt, die den Frauen zur Tröstung unbewusster Schuldgefühle täuschend lebensechte Babypuppen aus Vinyl unterjubelt. Vor allem jetzt in der Weihnachtszeit boomt das Geschäft mit diesem pflegeleichten Liebesersatz.
So viel ist in den Frauenherzen von der ursprünglichen Weihnachtsbotschaft wohl doch noch übrig geblieben, nämlich die, dass von einer Mutterliebe zu ihrem Kind eine Kraft ausgeht, die alle Unbill dieser Welt überstrahlt. Nicht nur das Kind in der Krippe, jedes Kind ist Botschafter dafür, dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat (Rabindranath Tagore). Kann es etwas Schöneres geben als ein kleines, neues Leben?
Hätte Maria abgetrieben, könnten Christen nicht Weihnachten feiern als Fest der Geburt Christi. Sie können es nur deshalb, weil Maria aller widrigen Umstände zum Trotz ja gesagt hat zu ihrem Kind.

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