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25. Februar 2024 7 25 /02 /Februar /2024 11:27

Wenn man wie ich den größten Teil des Jahres in zwei Ländern verbringt, blickt man von außen ein wenig anders auf Deutschland. Französischen Bischöfen würde es niemals einfallen, den Wählern vorzuschreiben, wen sie nicht zu wählen haben. Die Katholische Kirche in Frankreich ist weitgehend weiß, bürgerlich, konservativ und national gesinnt. Niemand stört sich daran. Wer nicht dazugehören will, bleibt eben weg. Punkt.

 

Die Katholische Kirche sieht sich als Weltkirche. Wer ihr angehört, gehört zugleich einer Volksgruppe oder Nation mit deren kulturellen Ausprägungen an. Vielfalt in der Einheit lautet das Motto. Offensichtlich gibt es aber eine Ausnahme. Deutsch sein ist Schandfleck, voll nazi und daher unchristlich. Zumindest scheinen das die deutschen Bischöfe so zu sehen.

 

Sie ordnen diese Eigenschaft der Partei AfD zu und schließen ein ehrenamtliches Engagement in der Katholischen Kirche mit gleichzeitiger Parteimitgliedschaft aus. Sie blenden aus, dass fast zeitgleich zur ihrer Verlautbarung die derzeitige Ampelregierung die schärfsten Abschiebegesetze beschloss, denen selbstverständlich ebenfalls ein ausgrenzendes Menschenbild zugrunde liegt. Nur so kann man logischerweise aussortieren, wer dableiben darf und wer zu gehen hat. Kirchlicher Widerspruch dazu bleibt aus. Wer früher wählbar war, ist anscheinend immer wieder wählbar, unabhängig von den augenblicklichen politischen Inhalten. (In meiner Kindheit war das für die katholischen Priester nur die CDU.)  

 

Frieden auf Erden zu verkünden, ist neuerdings vermutlich nur noch den katholischen Weihnachtsgottesdiensten vorbehalten. Frieden mit Russland zu suchen, wie die AfD mit manch anderen es wünscht, gehört nicht dazu. Wurden einst die deutschen Nationalsozialisten als Bollwerk gegen den russischen Bolschewismus angesehen, gelten die Neu-Nazis der AfD nun als die fünfte Kolonne Moskaus. So ändern sich die Zeiten! Das Schlagwort „Nie wieder ist jetzt!“, mit der die Ampelregierung und ihre hörigen Medien Massen auf der Straße mobilisieren, erspart das Nachdenken darüber, dass die Weimarer Verhältnisse mit der jetzigen BRD historisch gesehen überhaupt nichts gemein haben. Wem nützt diese verlogene Ablenkung? 

 

Aufrüsten heißt die politische wie kirchliche Parole. Einschleimen bei den Mächtigen! Wird das Weihwasser, mit dem einst im ersten Weltkrieg die Waffen gesegnet wurden, schon in entsprechenden Mengen vorbereitet? Die Osternacht kommt schließlich bald.

 

Dass die AfD ein urkatholisches Familienbild mit Vater, Mutter, Kind und das Prinzip „Mensch von Anfang an“ vertritt, ist laut offizieller kirchlicher Verlautbarung von nebensächlicher Bedeutung. Wirft die Katholische Kirche in Deutschland eigene Grundprinzipen über Bord, nur weil sie von den angeblich Falschen vertreten werden? Oder ist man gar nach neukatholischer Auffassung erst dann ein Kind Gottes, wenn man lebend den Geburtskanal verlassen hat?

 

Was ist überhaupt noch katholisch an diesem deutschen Ableger der Weltkirche? Frühere katholische Fastenbräuche tauchten teilweise ein in den Leidensweg Jesu Christi. Äh? Wer war das gleich nochmal? Nun huldigt man mit Klimafasten als Opfergabe einer neuen Göttin Erde. Dass Traditionen sich überholen, kann ich noch nachvollziehen, aber sie durch Neues zu ersetzen, ohne die Spiritualität des Alten zu übertragen, ist leerer Zeitgeist.

Foto: Dr. Marcel Kunz

 

Zurück nach Frankreich. Ein französischer Bekannter, verheiratet mit einer Deutschen und in seiner Kindheit Ministrant, spottet über das heutige Deutschland: „Die Deutschen fühlen sich nur wohl, wenn sie sich in Schuldgefühlen und Welterlösungswahn suhlen können. Dafür zahlen sie viel Geld an fast die ganze Welt.“ Hat er recht? Inwiefern sind die katholischen Bischöfe in Deutschland darin eingebettet, ohne sich dessen unhinterfragt bewusst zu sein?

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23. November 2023 4 23 /11 /November /2023 09:43

Das Jahr 2023 neigt sich seinem Ende zu, Zeit für meine übliche vorweihnachtliche Nörgelei. Mit drei erwachsenen Nachkommen gehöre ich nachweislich zu den erfolgreichen Samenspender*innen. Ich denke jedoch nicht im Traum daran, mein Geschlecht nun jährlich zu ändern, nur weil das neue Selbstbestimmungsgesetz mir das jetzt erlaubt und alle mit Geldstrafe bedroht, die nicht nach meiner augenblicklichen Pfeife tanzen wollen. Warum das neudeutsche Stottern mit *innen eine geschlechtsneutrale Ausdrucksweise sein soll, bleibt das Geheimnis ihrer Erfinder und gilt obendrein nur für positiv belegte Begriffe. Kinderschänder*innen wird es nach diesem Denkmuster nie geben.

 

Die Diakonie betreut neuerdings keine Behinderten mehr, sondern Klient*innen. Diese Hilfsbedürftigen dürfen zur Zeit noch Personen und Menschen sein. Bald werden sie Person*innen und Mensch*innen heißen. Spenden sind nach wie vor herzlich willkommen, auch wenn sie nicht von Spender*innen, sondern von einem alten weißen Mann wie mir stammen sollten. Nur mit Kusshand darf man seit der Me-too-Debatte nichts mehr annehmen. Das ist sexistisch, vielleicht sogar verkappte Prostitution, wenn das Geld von einem Mann, genauer von einem Niemals-Menstruierenden kommt.

 

Vater von drei Kindern zu sein ist inzwischen voll Nazi-Sprech und meine liebe Frau, die sie mir geschenkt hat, heißt nicht mehr Mutter, sondern Nicht-mehr-Gebärende oder Nicht-mehr-Menstruierende, obwohl darin ein versteckter Hinweis auf ihr fortgeschrittenes Alter steckt, was nicht den üblichen Höflichkeitsvorstellungen entspricht und daher diskriminierend wirkt. Doch sei es drum. Nicht-Menstruierende ist ein so schwammiger Begriff, dass man mit dieser Sprechweise mühelos Transfrauen zu echten Frauen erklärt und Gummibärchen Transbären, also echte Bären sind. Seitdem besitzen wir zu Hause keine von den Klimagläubigen verteufelte Ölheizung mehr, sondern haben nun eine Trans-Luft-Wärmepumpe im Keller. Prägte nach Karl Marx das materielle Sein noch das geistige Bewusstsein, so ersetzt jetzt das sprachliche Bewusstsein das wirkliche Sein. Wir sind im postmarxistischen und postfaktischen Zeitalter angekommen.

 

Die gängige deutsche Medien- und Politiklandschaft marschiert wie hirngewaschen im Gleichschritt mit, in der einen Westentasche die Nazikeule, in der anderen den Antisemitismusvorwurf. Ganz gleich, worüber oder über wen ein Journalist in diesem System schreibt, er muss nur den passenden Schlenker finden, mit dem er in eine dieser Westentaschen greifen kann und schon wird er fleißig abgeschrieben und nachgeäfft, was seinen Posten für die nächsten Jahre finanziell absichert.

 

Journalisten und Politiker glänzen durch ein ausgezeichnetes Kurzzeitgedächtnis. Eine Wortwahl wie asymptomatisch Erkrankte, Grundimmunisierte, Nichtimmunisierte und Impfdurchbrüche haben sie niemals selbst verwendet. Solche Ausdrücke sind in ihren Texten der letzten zwei Jahre nur deshalb aufgetaucht, weil Marsmännchen die Software in ihren Schreibcomputern gehackt haben. Blöd, dass die Digitalisierung in Deutschland noch nicht sehr weit fortgeschritten ist, so dass alles in Papierform festgehalten wurde. Bücherverbrennung war vorgestern, nun muss eine Ordnerverbrennung her!

 

Unsere Ölheizung dürfen wir weiter betreiben, weil wir seit diesem Frühjahr eine PV-Anlage auf unserem Dach haben. 4 000 kWh dürfen wir laut Vertrag einspeisen, unabhängig davon, ob die Sonne auf unserer Südwestseite es übers Jahr wirklich so gut mit uns meint wie dieses Jahr. Zum 15. eines jeden Monats muss ich mich bei den Stadtwerken einloggen, den Stand der Einspeisung angeben und begründen, warum die neue Einspeisung zu viel vom letzten Eintrag abweicht, falls der einprogrammierte Schätzwert zu weit unter- oder überschritten wird. Der Sonne vorzuschreiben, was sie in diesem Zeitraum zu liefern habe, kann nur einem Programmiererhirn mit deutscher Mentalität entspringen.

 

Während unserer Abwesenheit im Sommer fiel der Strom aus und die Zeitschaltuhr am Aquarium ging über eine Stunde nach. Unser Batteriespeicher überbrückte diesen Blackout nicht, wie ich dummerweise annahm. Er ist weder umweltfreundlich, noch nachhaltig und seine Kaltstarttaste ist überflüssig, weil der Wechselrichter, der alles regelt, ans Festnetz gekoppelt ist und daher nicht darauf reagieren kann. Was an Strom im Haus ankommt, bestimmen die Leipziger Strombörse und die vielen Fachleute in den Umspannwerken, die für stabile Netzfrequenz und Netzspannung sorgen. Diese haben inzwischen einen Knochenjob rund um die Uhr, weil Wind und Sonne nicht grundlastfähig, Angebot und Nachfrage instabil sind. Es ist bei der Ölheizung, der Solarthermieanlage auf unserem Garagendach, selbst bei den WKAs gleich: Ohne Strom aus dem Festnetz für ihre Steuerungs-Chips läuft nichts, außer man installiert zusätzlich eine sündhaft teure Notstromversorgung. Auch wenn der Wind zum Nulltarif weht und die Sonne umsonst scheint, kostet die Umsetzung ihrer Energie in Strom eine Unsumme und ist nach bisherigem Technikstand ohne fossile Energie nicht machbar.

 

Unsere eigene Anlage ist vom Keller bis zum Dach made in China, also mit 60 % der Herstellung vom dortigen Kohlestrom verschmutzt. Sie wurde über neun bis zehn Tage hinweg mit Ozeanriesen nach Deutschland geschippert, die am Tag 150 000 Liter Schweröl verbrennen. Der Dreck davon ist halt nicht vor unserer Haustür, aber sicher in der Atmosphäre. Unsere eigene private ökologische Bilanz ist zusammen mit unserer Ölheizung schlechter als je zuvor, aber jetzt retten wir zusammen mit anderen laut Ampel-Regierung und EU-Kommission mit ihrem Greendeal das Klima, was unserem Selbstbild gewaltig schmeichelt und uns von den armen Schluckern, die damit nicht protzen können, wohltuend abhebt. Für diesen vermeintlichen Seelentrost zahlen wir saftig drauf und schaffen somit neue Absatzmärkte und Arbeitsplätze.

 

An dieser Preisspirale dreht man noch kräftig weiter über den Ablasshandel mit CO2-Zertifikaten. Wann kommt der Klima-Soli? Will niemand mehr wahrhaben, dass wir Mythen nachjagen, die naturwissenschaftliche Überlegungen außer Acht lassen und wir obendrein teuer dafür bezahlen? Wer verdient sich daran dumm und dämlich? Wessen Melkkuh sind wir?

 

Bald steht Weihnachten vor der Tür. Die noch verbliebenen rückständigen Christen und andere Traditionsbehaftete kramen allmählich ihre Krippen hervor. Sie haben wohl noch nicht bemerkt, dass eine neue Klimareligion auf dem Vormarsch ist. Deren Gläubige huldigen unter überteuerten finanziellen Opfern samt ihren Speisegesetzen als Vegetarier oder gar Veganer ihrer Göttin Mutter Erde. Vermutlich würden sie Maria heute zurufen: „Wie konntest du dir nur einen solchen Balg unterjubeln lassen! Der verbraucht im Laufe seines Lebens etwa 58 Tonnen CO2! Zum Glück haben damalige Klimaschützer seinen Lebensweg mit seinem Tod am Kreuz abgekürzt! Der Ochse neben der Futterkrippe mit dem Jesuskind rülpst klimaschädliches Methan! Weg mit ihm!“

 

Solche Klimagläubigen können mich mal. Jene Krippe, die mein Schwiegervater mit viel Liebe zum Detail in den ersten, von Kriegstraumata belasteten Jahren nach dem 2. Weltkrieg gebastelt hat, werde ich auch dieses Jahr wieder aufstellen. Wer genauer wissen will warum, der lese http://winfried-schley.over-blog.net/article-25291512.html.

 

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27. Dezember 2022 2 27 /12 /Dezember /2022 12:11

Der Glaube an Jesus Christus scheint in meinem Umfeld ausgedient zu haben. Die neue Göttin heißt Mutter Erde. Wird bei den Juden koscher und bei den Muslimen halal gekocht, essen die Neugläubigen vegetarisch oder gar vegan mit viel Rohkost. Ohne rituelle Speisevorschriften kommt man wohl nicht aus. Aus bußfertigem Verzicht und Fasten zur seelischen Reinigung wird frieren für die Freiheit, radeln (wenn auch mit umweltschädlicher Batterie) für das Klima, heizen mit angeblich nachhaltigem und (vermutlich in Nullkommanix) nachwachsendem (aber rußendem) Holz. Gas, Öl, Kohle und Atom heißen die neuen Sünden, von denen man sich reinwaschen muss. Wer dabei nicht mitmacht, ist politisch rechts oder gar Nazi, dem neuen Vorhof der Hölle, den es zu meiden gilt wie die Pest. Als neue Form des Dankgottesdienstes huldigt man den Grünen und wählt sie, ohne deren verkündete Glaubenssätze auf ihren Wahrheitsgehalt und deren Machbarkeit zu überprüfen und ohne den privaten Lebenswandel ihrer Propheten zu hinterfragen.

Nachtrag:
Ich soll nicht recht haben? Wie wirken die Grün*innen im Fernsehen denn? Bei jedem Kamera-Auftritt erscheinen sie in neuen Designer-Klamotten, ihrem liturgischen Outfit als Klima-Priester*innen einer Welterlösungsreligion, weit entfernt davon, nachhaltig oder gar CO2-arm zu sein. Gesinnung genügt. Mehr Verdrängung geht nicht.

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8. Dezember 2022 4 08 /12 /Dezember /2022 17:34

Alle Jahre wieder in der Vorweihnachtszeit versuche ich innezuhalten und das Jahr im Geiste vorüberziehen zu lassen. In meinem französischen wie deutschem persönlichen Umfeld bin ich einer der Wenigen, die noch nie positiv auf Covid-19 getestet wurden, unabhängig davon, ob sie zwei-, drei-, vierfach oder gar nicht geimpft waren. Vielleicht testete ich mich nur zum falschen Zeitpunkt oder ich habe nie wirklich etwas abbekommen.

 

In den letzten zwei Jahren erlebten wir bei acht Auslandsaufenthalten jedes Mal einen anderen behördlichen Coronazirkus, bei zehn Museumsbesuchen desgleichen. Der Gipfel war die Ständige Impfkommission, die uns fünfeinhalb Monaten nach der Erstimpfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson in einer Nachricht auf unserer CovpassApp mitteilte, dass diese Impfung nach vier Wochen eine Auffrischung mit einem mRNA-Impfstoff benötige. Damit war diese Impfung vom Juni 2021 in Deutschland nach zwei Wochen angeblicher Immunisierungsphase genau zwei weitere Wochen gültig, während sie in Frankreich zu diesem Zeitpunkt erst anerkannt wurde. Wir hatten die Sommerzeit bei unseren persönlichen Kontakten ohne Maske heil überstanden und im Herbst mit 24 Franzosen zusammen ein langes Wochenende um Allerheiligen herum in einem Gästehaus ebenso. Weil wir für unsere Reisen einen gültigen QR-Code brauchten, erwischten wir mit viel Glück einen zweiten Impftermin mit Moderna im Dezember 21 und einen dritten im März 22 mit BioNTech.

 

Für unsere Nordspanienrundfahrt im Frühjahr 22 brauchten wir einen gesonderten tagesaktuellen Einreisecode. Drei Tage davor kam auf unsere CovpassApp ein Update. Das damit verbundene Zertifikat meiner Frau war gültig für die Einreise, meines aus unerfindlichen Gründen nicht, obwohl wir beide jeweils an demselben Datum mit jeweils dem gleichen Impfstoff geimpft waren. Zum Glück gab es im Menü der spanischen Regierung ein Menü für sonstige Impfstoffe. Dort gab ich meine Daten ein und hatte sofort ohne jeden weiteren Beleg meines Eintrages einen gültigen Einreisecode auf dem Bildschirm. Was wäre geschehen, wenn ich Mickey Maus als Impfstoff und 29.02. als Datum angegeben hätte? Vermutlich nichts, denn der spanische Programmierer wird sich wohl gedacht haben, dass ein Kranker sowieso nicht reist, Hauptsache die Obrigkeit bekommt ihren QR-Code-Nachweis. Mein Unbehagen, dass man mittels einer aufgespielten Software meinen Anteil am gesellschaftlichen Leben unabhängig von meinem körperlichen Zustand festlegen kann, schwingt im Hinterkopf immer noch nach.

 

Im benachbarten bayrischen Dinkelsbühl konnten wir zwar mit 2G einkaufen, aber ohne negativen PCR-Test nicht ins dortige Museum. Das holten wir nach, als diese Regelung fiel. Bis dahin hatten wir bei fast leeren Eisenbahnabteilen gut zehn weitere Museumsbesuche hinter uns. Proppenvoll und chaotisch wurde es in den Zügen erst beim 9-Euro-Ticket im Sommer. Hut ab vor jenen, denen dies eingefallen ist. Das war wirklich ein geniales Herdenimmunisierungsprogramm mit einer sommerlich bedingten geringeren Viruslast. Ohne überhaupt von Corona zu sprechen, holte man in Deutschland den vorher übelst beschimpften schwedischen Weg nach. Das war wirklich clever gemacht!

 

Skifahren im österreichischen Höfen, schon im Vorjahr gebucht, klappte, weil kurz zuvor außer einem gültigen QR-Code alle weiteren Einreisebestimmungen fielen. Dort erkrankte die Tochter des Hauses schon zum zweiten Mal trotz Impfung. Wir blieben dennoch. Zwei Wochen später waren wir mit den Enkeln in Jungholz, das nur von deutscher Seite aus erreichbar ist, mit Maske in der Warteschlange am Lift und im Gästehaus, aber ohne verpflichtenden QR-Code-Nachweis. Am letzten Wochenende fiel die Maskenpflicht, dafür explodierte zugleich der Ölpreis, so dass wir etwa 3 000 € mehr als geplant hinblätterten. Wir waren damals schon froh, als die Nachricht der Ölfirma kam, dass Öl für Privatverbraucher nicht wie befürchtet gesperrt war.

 

Unsere Russlandreise ist geplatzt, wohl für immer während unserer noch verbleibenden Lebenszeit, Sri Lanka wurde auf Frühjahr 23 verschoben wegen politischer Unruhen.

 

Meine Frau und ich können uns glücklich schätzen, dass wir bis jetzt gesund geblieben sind. In unserem näheren Bekanntenkreis ist das leider nicht so. Meine Gedanken an diese Menschen schwingen immer irgendwie mit, besonders bei unserem ältesten Sohn, der sich nach seinem schweren Autounfall vor zwei Jahren nun einen hochkomplizierten Gelenkbruch am linken Knöchel durch einen Sturz im dunklen Treppenhaus zugezogen hat. Das automatische Licht ging aus seiner Sicht früher aus als in der Vergangenheit. Bereits eine vorgezogene Energiesparmaßnahme? Aber laut den Grünen haben wir ja kein Stromproblem, sondern ein Wärmeproblem. Man kann heutzutage als Politiker jede Dummheit raushauen, ohne dass man ernsthafte persönliche Folgen zu spüren bekommt.

 

Unsere bisherige mit Schaltuhr beleuchtete Adventstanne haben wir durch ein unbeleuchtetes Energiespartännchen ersetzt. Während im Durchschnittsfranzosen ein mehr oder minder aufmüpfiger Gallier steckt, ist der Durchschnittsdeutsche ein mehr oder minder obrigkeitshöriger Blockwart. Man kann nie wissen, ob hierzulande irgendjemand seine verdrängten Aggressionen hinter einem moralischen Mäntelchen verdeckt und den selbsternannten Richter spielt.

 

Dem Durchschnittsfranzosen ist es gleichgültig, ob sein Gegenüber auch gegen Covid-19 geimpft ist. Entweder ist er als Geimpfter weitgehend geschützt oder er ist es halt nicht. Kein französischer Politiker würde es wagen, die individuelle Entscheidung der Bürger in Frage zu stellen. Macrons „die Ungeimpften nerven mich“ war das höchste an öffentlich verlautbartem Unwillen. Ungeimpftes Krankenhauspersonal wurde zwar offiziell entlassen, bei Personalmangel aber stillschweigend irgendwie wieder eingestellt. Inzwischen gilt in Frankreich die Pandemie ganz offiziell als beendet. Risikogruppen werden weiterhin schriftlich zur Impfung eingeladen. Ob sie Folge leisten, ist ihre private Entscheidung. Die französische Regierung wirbt dafür. Den Gedanken, dass die Impfung nur schützt, wenn der Gegenüber auch geimpft ist, kann ein Franzose nicht nachvollziehen. Ganz anders im deutschsprachigen Raum. Hier wird, vermutlich durch den Kantschen Imperativ geprägt, etwas zum allgemeingültigen Grundsatz erhoben, den jeder zu befolgen hat und wer sich dagegen sträubt, ist moralisch minderwertig und muss unerbittlich mit allen Mitteln bekämpft werden. Ob der vermeintliche Grundsatz wissenschaftlich gedeckt ist, spielt in Medien und Politik keine Rolle. Die Untersuchungen der Johns-Hopkins-Universität, dem derzeitigen Coronapapst schlechthin, oder der Uni Tel Aviv werden schlichtweg ignoriert oder ungeniert gegenteilig benützt. Motiv?

 

Im Internet bin ich nach wie vor unterwegs. Mein französisches Blog ist mangels Themen in der Coronakrise auf uraltem Stand, mein deutsches Blog vor allem durch Kunst und Corona geprägt. Meine Kommentare auf Facebook beende ich meist mit einer Frage. Darauf können automatisierte Bots, die auf Schlüsselworte mit vorgestanzten Beleidigungen oder Spott reagieren, um jemanden mundtot oder zumindest lächerlich zu machen, nicht eingehen. Gesperrt wurde ich bis jetzt noch nie, aber fleißig gelöscht. Es gibt eben Fragen, die sind für feige Medien wie die FAZ tabu. Das Kommentarmenü auf meinem Blog wird seit einigen Jahren so gut wie nicht mehr zum Streit der Meinungen genutzt. Aus Angst? Wovor? Verantwortungsethik scheint einer Gesinnungsethik gewichen zu sein. Fakten und Argumente werden ersetzt durch Haltung zeigen, Zeichen setzen, auf die vermeintlich mehrheitliche Seite gehören, die richtige Gesinnung haben und neuerdings gendern. Herrlich!  Endlich kann ich mich als alter weißer Mann verstecken hinter Kinderschänder*innen, Verbrecher*innen und Dieb*innen und unlogischer Grammatik wie der Künstler, die Künstler*innen, der Mensch, aber nicht die Mensch*innen. Überall wird dieser Stuss nachgeäfft. Für Frankreichs Schulen hat die Regierung das übrigens verboten. Auf Englisch gendern geht kaum. Nur der Neudeutsche ist woke.

 

Für eine besinnliche Adventszeit habe ich wohl jetzt genug genörgelt. Lasst sie Euch bitte nicht durch mich vermiesen. Ich wünsche von dieser Stelle aus allen Nichtjuden und Nichtmuslimen ein besinnliches Weihnachtsfest und ein frohes, weitgehend gesundes Neues Jahr für alle.

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13. Juni 2022 1 13 /06 /Juni /2022 23:01

Wie kommt man am besten von Georgien nach Armenien? Ganz einfach zu Fuß über die Grenze! Nachdem die Toilette auf georgischer Seite überraschenderweise umsonst war, bekam die Georgierin Tea noch ein nicht eingeplantes kleines Zusatztaschengeld, bevor sie unsere Reisegruppe an die Armeniern Narine Hoveshyan übergab. Der Bankautomat auf armenischer Seite streikte bei allen deutschen Karten, weil er einer russischen Bank gehörte. Hier holte uns der Krieg Russlands gegen die Ukraine zum ersten und einzigen Mal ein. Zum Glück gab es eine Wechselstelle, die unsere Notration an Euro schmälerte, was am Flughafen in Tiflis auch schon der Fall war. Der Vorteil von Wechselstellen ist manchmal, dass man für den nächsten Toilettengang schon etwas Münzgeld in der Tasche hat. Der vermeintliche deutsche Reisebus hinter der Grenze entpuppte sich als Gebrauchter aus dem Internethandel, dessen Stoßdämpfer glücklicherweise die ganze Rundreise durchhielten. Fahrtüchtig sind in Armenien auf dem Land alle Fahrzeuge, die noch nicht auseinandergefallen sind.

 

Als weiterer Vorteil entpuppte sich, dass in unserer Reisegruppe sechs Russlanddeutsche waren, die sich hervorragend als Dolmetscher oder Erklärer eigneten, wenn ich unsere Reiseführerin nicht belästigen wollte. Russisch scheint jeder Armenier zu beherrschen, Englisch nur das Personal an der Hotelrezeption. Mit dieser unerwarteten Hilfestellung bestellte ich an der Rezeption den notwendigen, dank meiner Zimmernummer kostenlosen Bademantel, wusste, dass ich im etwas weiter entfernten Schwimmbad beim Empfang rutschfeste Einmalsandalen und einen Schlüssel zu einem Kleiderschrank ausgehändigt bekommen werde. Umkleidekabine war der Flur vor den Schränken. Somit konnte ich im Nobelkurort Tsaghkadzor das zum Hotelkomplex gehörige Schwimmbad benutzen. Der Bankautomat im Hoteleingang schien die Bankfiliale für das ganze Tal zu sein.

 

Dass Armenien das Land der Aprikosen sein soll, ist an uns vollkommen vorbeigeglitten. Für uns war es das Land der sehr guten Rotweine, der weniger guten Biere und der allgegenwärtigen armenisch-apostolischen Kirche mit ihren vielen Klöstern und Kreuzsteinen.

 

Das Kloster Khor Virap mit Blick auf den schneebedeckten, auf türkischer Seite liegenden Fünftausender Ararat gilt als Wiege des Christentums in Europa. Entsprechend gestaltete sich das Programm des Reiseveranstalters mit Kloster- und Kirchenbesichtigungen und drei einzigartigen Musikdarbietungen, vom Volkslied über Kirchenchoral bis zur konzertanten Musik auf alten armenischen Musikinstrumenten. Durch Zufall erlebten wir zusätzlich einen ergreifenden, wunderschönen Gesang bei einer armenischen Eucharistiefeier im Inselkloster Sewanawank am Sewan-See, dem größten Gewässer im Kaukasus.

 

Der musikalische Höhepunkt für mich war jedoch, als bei unserem letzten Abendessen in Jerewan am Nebentisch eine Gruppe armenischer Lehrerinnen den Geburtstag einer Kollegin feierte. Alle Damen waren sehr festlich angezogen, ließen sich ein abwechslungsreiches Mahl servieren und tanzten anschließend begeistert auf armenische Popmusik, zu der eine kleine Musikgruppe mit ihren typisch armenischen Instrumenten aufspielte. Manche mögen über mich Kulturbanausen die Nase rümpfen. Mir ging diese Lebensfreude richtig zu Herzen.

 

Schon zu Sowjetzeiten gab es für den ländlichen Raum ein Förderprogramm für die Landbevölkerung mit Speisesaal und Toiletten für Reisegruppen, bei denen die Einheimischen ihre hervorragende rustikale Küche auftischen konnten. Wir waren heute noch Nutznießer davon, ein Genuss ohne Reue.

 

Den weindurchtränkten Käse einer noch jungen Käserei verspeisten wir im Hotelzimmer, zusammen mit einem Fladenbrot aus dem Supermarkt und einer Flasche Weißwein, die uns ein georgischer Winzer geschenkt hatte, weil wir zufällig bei unserer Einkehr dort unseren 44. Hochzeitstag hatten. War der Einkauf im Supermarkt für uns preiswert, muss er einheimischen Rentnern mit etwa 120 Euro monatlicher Rente fast unerschwinglich erscheinen. Wie in Georgien erstaunte mich das Preisgefälle. In irgendeinem Dorf hing vor einem kleinen Textilladen ein kurzärmliges Sommerhemd für umgerechnet etwa 1 Euro. Für diesen Preis bekam man an den Touristenständen bei den Sehenswürdigkeiten nicht einmal ein Flasche Mineralwasser.

 

Wie in Georgien sah man auf dem Land oberirdische Gasleitungen, der die einzelnen, mit einem Gaszähler ausgerüsteten Haushalte verband und mit russischem Gas versorgte. Die Freundschaft mit Russland wird sich bei einem diktierten Gaspreis in Grenzen halten.

 

Im armenischen Vulkanmassiv lagen die schwarzen Obsidiane zuhauf herum. Drei kleine Steine für unsere Enkel kamen ins Reisegepäck. Ein Blick ins Internet verriet, dass nicht nur Armenier diesem vulkanischen Glas eine Heilkraft zusprechen.

 

Das Kostbarste an Jerewan war für mich die berühmte Sammlung uralter Handschriften im Museum Matenadaran. Welches Gespür für Kultur, Schrift und Wissen müssen die so oft verfolgten Armenier gehabt haben, wenn sie allen Lebensgefahren zum Trotz diese Handschriften versteckten und so einmalige Kulturzeugnisse unter anderem auch ihre eigene Schrift vor dem Vergessen bewahrten! Ich hätte an ihrer Stelle wohl nur meine nackte Haut gerettet.

 

Charles Aznavour und Winston Churchill mögen mir verzeihen, armenischer Brandy, so weltberühmt er auch sein mag, ist nicht meine Welt. Ich ziehe armenischen Rotwein vor.

 

Kurz, eine Reise durch Armenien ist wie die Reise durch Georgien eine exotische Reise der Sinne. Kleiner Zusatztipp am Rande: Man nehme einen zu sich passenden Sexualpartner mit.

 

Die Heimreise steckte voller Pannen. Wir waren erst nach zwanzigeinhalb Stunden wieder glücklich zu Hause.

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13. Juni 2022 1 13 /06 /Juni /2022 22:40

Beschämt muss ich eingestehen, dass ich die Länder Georgien und Armenien zeitlebens nicht besonders bewusst wahrgenommen habe. Vielleicht geht es Fluggesellschaften genauso. Direktflüge aus Deutschland nach Tiflis scheinen rar, der Umweg über Warschau ein Glücksspiel. Hatten meine Frau und ich von München kommend noch Glück, dass wir bei der Zwischenlandung etwa eine Viertelstunde vor dem Boarding am richtigen Gate standen, erreichten andere erst 24 Stunden später unsere Reisegruppe.

 

So schlenderten wir mit unserer Reiseführerin Tea Seperguli mit einer verkleinerten Gruppe zur georgisch-orthodoxen Metechi-Kirche auf dem Gelände der früheren georgischen Könige und danach durch das Bäderviertel von Tbilisi. Für mich klang das wie „Tvilissi“ mit Betonung auf dem zweiten i. Frauen müssen in Georgien beim Betreten einer Kirche ihr Haar verschleiern. Unsere Tea besaß mehrere Schleier in verschiedenen Größen, falls sie sich nicht einfach der Kapuze ihrer Windjacke bediente. Ihre Schleier wurde umso größer, je mehr sie einer Kirche eine tiefere religiöse Bedeutung beimaß. In der Grabeskirche der georgischen Nationalheiligen Nino im Bodbe-Nonnenkloster trug sie den größten. So wurde sie für mich zum Sinnbild georgischer Orthodoxie und Nationalstolz.

 

Beides braucht man dort wohl zum seelischen Überleben, hatte dieses Land doch im Laufe seiner Geschichte immer einen hohen Blutzoll an die augenblicklichen Großmächte gezahlt, die auf diese Weise ihre großen Handelswege militärisch absicherten. So war es naheliegend, dass täglich mehrere Kirchen auf dem Besichtigungsprogramm standen. Offensichtlich war mein Blick dafür nicht geschult genug, denn auf mich wirkten sie mit Ausnahme der prachtvollen Swetizchoweli-Krönungskathedrale in Mzcheta alle irgendwie gleich, viele mehr oder minder gut gemachte Ikonen in alten Gemäuern mit einer brennenden Öllampe davor, die mir den Blick zu näherem und sorgfältigerem Betrachten versperrte. In jeder Kirche gab es einen Sandkasten auf Stelzen, in dessen Sand viele kleine schmale brennende Kerzchen steckten, die man meist am Kircheneingang billig  kaufen konnte. Offensichtlich besuchten viele Einheimische tagsüber kurz ein solches Gotteshaus und verlängerten im Geiste ihr Gebet durch das Anzünden einer solchen Kerze, die noch weiter brannte, während sie schon längst wieder weggegangen waren.

 

Doch das erste, was mir auffiel, waren die zahllosen streunenden Hundemischlinge, meist friedlich schlafend an den unmöglichsten Stellen, alle vier Pfoten weit von sich gestreckt. Vermutlich schonten sie damit ihren Kreislauf; denn wie, wann und womit sie sich ernährten, schien Glücksache. Sie hatten fast alle einen Knopf im Ohr als Zeichen dafür, dass sie geimpft und sterilisiert waren, ihrer Anzahl nach zu schließen dennoch wohl ein ziemlich uferloses Unterfangen.

 

Auffallend war für mich auch das Preisgefälle. In den Cafés und Restaurants waren die Preise knapp unterhalb dessen, was mir aus Deutschland vertraut war. Neugierig, wie die Bevölkerung sich während der Mittagspause ernährte, besuchten meine Frau und ich gleich am ersten Tag unserer Reise einen Imbissstand im Supermarkt und aßen zum ersten Mal Khatchapuri, käsig, salzig, sehr sättigend und spottbillig. Zur Sicherheit unserer Verdauung blieben wir bei Cola und Mineralwasser. Dass warmes Khatchapuri noch besser schmeckt, bekamen wir erst viel später mit. Alkohol gönnten wir uns bei den organisierten Mahlzeiten. Für deutsche Bierliebhaber ist georgisches Bier nicht immer der erwartete Genuss. Wer dagegen wie wir trockene Rotweine liebt, liegt ab 13,5 Volumprozent immer goldrichtig. Andere Teilnehmer der Reisegruppe schwärmten vom gekühlten Weißwein.

 

Wer im Laufe seiner wechselhaften Geschichte ständig von militärischer Vorherrschaft bedroht ist, soll wenigstens gut essen und trinken. Georgische Küche ist ein meisterlicher Lebenströster. Allein nur ihretwegen nach Georgien zu reisen, ist Grund genug.

 

Was mich an Tiflis noch beeindruckte, war die U-Bahn. Sie liegt, im Kalten Krieg gebaut, sehr tief unter der Erdoberfläche, damit sie als Bunker gegen Bomben verwendet werden kann. Die Rolltreppen ans Tageslicht sind sehr lang, sehr steil, sehr schnell und stoßweise proppenvoll. Gedankenlos dösen geht nicht, hochriskant für Gehbehinderte. In der U-Bahn galt Maskenpflicht wegen Corona. Sonst begegneten wir diesem Thema nur bei vier Kontrollen auf den Flughäfen während der Hinreise. Ohne gültigen QR-Code einer Impfung ist ein teurer PCR-Test Pflicht. Genesung zählt nicht.

 

Im Bäderviertel band eine ältere Frau Wiesenblumen zu Sträußen und versuchte, sie an Touristen zu verkaufen. Sie reagierte schmollend und beleidigt, weil wir nicht kauften. Woher sollte sie auch ahnen, dass wir nur für eine Nacht eingecheckt waren, im Hotelzimmer keine Blumenvase und obendrein wie alle Touristen das Problem hatten, die großen Geldscheine vom Umtausch in passendes Kleingeld umzuwandeln.

 

Überrascht hat mich die spontane Hilfsbereitschaft von Passanten, als ein Teilnehmer unserer Reisegruppe an der für uns ungewohnt abgeschrägten Bordkante abrutschte und sich die Schläfe aufschlug. Helfende Hände waren sofort verfügbar. Ein junger Mann reichte eine Flasche Wasser, ebenso verlangsamte im dichten Straßenverkehr sofort ein Auto und der Fahrer reichte ebenfalls eine Flasche Mineralwasser durchs heruntergekurbelte Autofenster herüber. Sind die Bewohner dieser Stadt mit einer Trinkflasche ausgerüstet, sobald sie das Haus verlassen?

 

In der Nähe unseres Hotels befindet sich der Fluss Kura, der mir missfiel, weil auf seiner Wasseroberfläche sich Abfälle floßartig sammelten und gemeinsam stromabwärts trieben. Es störte das schöne Bild der Brücke mit Blick auf die Anhöhe mit der Sameba-Kathedrale. Ältere Menschen bekreuzigten sich hastig dreimal von oben nach unten, und anders als bei uns von rechts nach links, wenn ihr Blick beim Überqueren der Brücke auf die Kathedrale fiel. Es hatte für mich aber nichts Andächtiges. Es wirkte eher wie ein magisches Beschwörungsritual, damit man als Nichtschwimmer heil über die Flussbrücke gelangte.

 

Die Grünanlage auf der anderen Seite des Flusses war voller Menschen, die an diesem frühsommerlichen Abend auf dem Rasen eine Decke ausgebreitet hatten, dort miteinander schwatzten oder gar gemeinsam Mitgebrachtes als billiges Feierabendvergnügen verzehrten. Auf der Halfpipe erprobten viele Kinder mit Rollern oder Skateboards ihre Tricks. Manche zeigten dabei ein bewundernswertes Talent. Die langsam dahinrollenden Autos am Rande der Grünanlage erinnerten mich eher an einen Straßenstrich. Der Flohmarkt auf der Brücke und der Kunstmarkt auf der anderen Seite waren schon längst geschlossen. Davon konnten wir nur noch Reste erhaschen, als wir drei Tage später noch einmal im selben Hotel für zwei Nächte einquartiert waren. Aber das genügte, um festzustellen, dass Tiflis begabte Künstler beherbergt.

 

Wer Georgien bereist, sollte auch den Heldenmythos im Stalin-Museum in Gori kennenlernen. Um die Armut seiner Kindheit sichtbar zumachen, versetzte man Stalins Geburtshaus in ein größeres Gebäude, um es vor dem Zerfall zu bewahren. Ein winziges Zimmer genügte der Familie zum Essen und Schlafen. Nachdenklich verließ ich das Museum. Wie viel demütigende Unterdrückung seiner kindlichen Bedürfnisse musste der kleine Josef in dieser winzigen und ärmlichen Behausung erfahren haben? Was davon setzte sich im kirchlichen Internat bei ihm, dem begabten Stipendiaten, fort? Welche Niedertracht erlebte er bei seinen Gefängnisaufenthalten unter dem zaristischen Regime? Kein Kind kommt als Verbrecher auf die Welt. Welche Entwicklung hat ihn dazu gebracht, für seine politischen Ziele jegliches Menschenleben rücksichtslos zu opfern? Von welch panischer Überlebensangst muss er besessen gewesen sein? Wer hat sie ihm eingeflößt? Die stolze Museumsführerin hat meine Fragen sicher nicht verspürt. Sie dient aus ihrer Sicht dem Gedenken dieses großen Georgiers.

 

In einem kleinen Supermarkt in Gori wiederholten wir unseren Versuch, unser Mittagessen dort einzukaufen, je eine Flasche Mineralwasser und eine an den Enden bereits angetrocknete Wurst in einer Art Brotfladenrolle, die uns der Verkäufer aufwärmte. Damit setzen wir uns auf eine ziemlich verwitterte Bank bei einem heruntergekommenen Plattenbau. Die Wurstenden bekam eine junge Hündin mit Knopf im Ohr. Diese Bank gehörte vermutlich zu ihrem Nahrungsrevier. Sie wartete geduldig, bis sie auch die Brösel unserer Kekse auf dem Boden auflecken konnte. Satt wurde sie damit sicher nicht.

 

Die folgende Nacht verbrachten wir in einem Sporthotel im in der Nachsaison ausgestorben wirkenden Skiort Gudauri bei letzten Schneeflocken um die 0° und voll abgenutzten Skipisten, auf denen kein Gras mehr wuchs. Das Abendessen mit Wein mundete ausgezeichnet. Bewirtet wurden wir von sehr jungen Leuten, die heilfroh schienen, noch einmal etwas zu verdienen. Außer unserer Reisegruppe gab es keine Gäste mehr. Auf dem Weg dorthin entlang der Georgischen Heerstraße nahe der Ananuri-Burg mit ihrer dazugehörigen Klosteranlage stellten wir belustigt fest, dass die Toilettenfrau am Aussichtspunkt oberhalb des Schinwali-Stausees eine auffallende Ähnlichkeit mit Angela Merkel, unserer ehemaligen Bundeskanzlerin, hatte.

 

Kurz, Georgien ist ein Land krasser Gegensätze, das wir voller Erinnerungen an Hunde, Kirchen, Berge, gutes Essen und der ganz privaten Religiosität Teas sehr nachdenklich im Reisebus Richtung Armenien verließen.

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15. April 2022 5 15 /04 /April /2022 19:34

Das Konzept dieser Rundreise durch Nordspanien über Bilbao, La Encartada, San Bernabé, Altamira, Comillas, Covadonga, Gijón,  Oviedo, León, Burgos, Santo Domingo de la Calzada, Rioja-Region, Laguardia, Pamplona, San Sebastián,  Euskotren, Guernica und wieder Bilbao, das uns unser Reiseleiter Jörg Volkmann mit viel Charme und Geschick erfolgreich vermittelt hat, ist ein Knüller – für die richtigen Leute. Meiner Frau und mir hat es jedenfalls sehr gut gefallen. Vor allem die Mischung zwischen Spanisch und deutscher Übersetzung ließ uns das fremde Land sehr gut erspüren. Die Restaurant- und Tapasbarbesuche außerhalb der Übernachtungshotels brachten uns das gesellschaftliche Leben der Spanier näher, weil dort auch Einheimische anzutreffen waren.  

 

Allerdings zeigt die äußerst deftige nordspanische Küche für Vegetarier oder gar Veganer nur wenig Erbarmen. Diese müssen sich mit sehr einseitiger Kost begnügen.

 

Wo Berge und Meer nah beieinander sind, kann das Wetter schnell umschlagen. Ich hatte mit einem täglichen Regenguss gerechnet, der für unsere Reisegruppe glücklicherweise ausblieb. Temperaturschwankungen zwischen -2° und +28° innerhalb dieser zehn Tage zeigten aber deutlich, wer hier das eigentliche Sagen hat, das Wetter. Die „Spazierwanderung“ (laut Prospekt) zum Bergsee Enol de Covadonga ist kein Sonntagsspaziergang im Grunewald von Berlin! Warme Beinkleidung, damit der raue Bergwind die Beinmuskulatur nicht vorzeitig auskühlt, und trittfeste Schuhe mit rutschsicheren Sohlen mindern das Unfallrisiko. Rentnerknochen brechen leicht und schnell und die nächste Klinik liegt nicht um die Ecke. Ich möchte keinem Reiseleiter zumuten, im Tragegriff einen Oberschenkelhalsbruch oder ein verdrehtes Kniegelenk bis zum Busparkplatz zurückzuschleppen. Unsere Gruppe hatte das große Glück einer für Gebirge traumhaften Wetterlage.

 

Obendrein ist diese Gegend bis jetzt noch nicht für das kleine und große Geschäft von Bustouristen ausreichend gerüstet. Ein Fünfzigcentstück über den Tresen versteht dort jeder Wirt ohne Worte, wenn man sich nicht mit Cafe solo vollpumpen will. Einen entsprechenden Vorrat an Münzen sollte man sich also vorneweg ansparen.

 

Alles klar? Dann !Buen viaje!

 

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21. Februar 2021 7 21 /02 /Februar /2021 14:55

Am 13. Februar 2021 verabschiedete sich der Jesuitenpater Franz Jalics (1927 -2021) im Alter von 93 von dieser Welt. Trauer über seinen Weggang verspüre ich nicht, eher eine Art Zuversicht. Dankbar bin ich dafür, dass katholische Christen aus Crailsheim mich mit ihm bekannt gemacht haben, ich seine Einführungen in Meditation miterlebte und manche Eucharistiefeier mit ihm im kleinen Hauskreis mitfeierte.

 

Drei Bücher von ihm stehen in meinem Bücherregal:

führten mich zu http://winfried-schley.over-blog.net/article-beten-verwandelt-96069359.html
 

oder auf Überlegungen zum Gebet in http://winfried-schley.over-blog.net/article-14927789.html, das in einer Morgenandachtserie im Rundfunk ausgestrahlt wurde.

 

 

Sein Hauptwerk ist zweifellos:

 

 

 

Sein wichtigstes Anliegen war: „ Die Menschen suchen einen einfachen, spontanen und unmittelbaren Kontakt zu Gott.“ Von seinem Gedankengut geprägt, veröffentlichte ich folgenden Text "Der Mensch gleicht einer Zwiebel" in http://winfried-schley.over-blog.net/article-14178762.html .

 

Bei mir war das ein harter Job:
Vgl. "Quelle der zärtlichen Zuwendung" in http://winfried-schley.over-blog.net/article-17004182.html.
Dafür konnte ich seinen Segenswunsch gut gebrauchen:

Inzwischen bin ich doppelt so alt wie damals. Rückschauend kann ich nicht mehr feststellen, wo ich seinen Fußstapfen folgte oder wo ich meine eigenen Wege ging. Viele meiner Artikel waren mehr oder minder stark von ihm beeinflusst und geprägt, auch wenn ich ihn nie darüber informierte:

 

http://winfried-schley.over-blog.net/2015/12/zum-glauben-gezwungen.html als Auseinandersetzung mit Atheisten.

 

http://winfried-schley.over-blog.net/article-erlosung-heilt-67044267.html als Ursprung menschlicher Sehnsucht.

 

Er machte mir Mut, meine eigene religiöse Sprache im Umgang mit der Bibel zu suchen und zu finden, z.B. http://winfried-schley.over-blog.net/article-33824793.html  


oder meine eigenen Formulierungen zum Vater Unser in heutiger Zeit in  http://winfried-schley.over-blog.net/article-14147853.html, das als Gebet noch heute zu meinem täglichen Morgenritual gehört.

 

Ein regelrechter Dauerbrenner bei den Lesern ist http://winfried-schley.over-blog.net/article-konnen-tiere-an-gott-glauben-63853425.html.

 

Ich hoffe, dass wir uns einst wiedersehen in einer anderen, neuen Welt. Bis dahin gilt für mich: „Franz, komm gut heim!“

 

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6. Dezember 2018 4 06 /12 /Dezember /2018 10:33

Masse hat Macht, damals wie heute. Wer zieht im Hintergrund die Strippen? Gegen den Strom schwimmen ist ungemein schwer.

Alle Urheberrechte liegen bei Hjalmar Kunz, der mir seine Fotos für meine Texte zur Verfügung stellte.

 

1) Das Volk verurteilt Jesus

Zur gleichen Zeit der gleiche Schrei aus vielen Kehlen: „Kreuzige ihn, kreuzige ihn!“ Vielstimmig mit einer Stimme.
Pontius Pilatus als Richter lässt sich überstimmen. Kraftlos gab er dem Mob nach. Fehlender Mut? Mangel an Mitteln?

Masse hat Macht, damals wie heute.
Wer zieht im Hintergrund die Strippen? Gegen den Strom schwimmen ist ungemein schwer.

 

 

2) Jesus ergreift das Kreuz

Rückenschmerzen, Kreuzschmerzen. Die Last des Lebens hinterlässt Spuren. Jasagen dazu. Auf sich nehmen. Komme, was wolle. Bis zum bitteren Ende. Ausweichen zwecklos.

Mein Blick auf Jesus zeigt: Ich bin nicht allein damit.

 

 

3) Jesus fällt zu Boden

Ich kann nicht mehr. Ich bin fix und fertig, am Boden zerstört. Wie komme ich wieder hoch? Wie kann ich weitermachen? Wer richtet mich wieder auf?
Woher die Kraft dazu nehmen?

 

 

4) Jesus begegnet seiner Mutter

Jede Mutter ist Wiege des Lebens. Tragen, austragen, zu Ende tragen. In ihren Eingeweiden gespeicherte Erinnerung wandelt sich in bohrenden Schmerz, wenn die Frucht ihres Leibes vor ihr stirbt. Weinen, klagen, schreien, bis die letzte Träne versiegt und stille Trauer einkehrt.

 

 

5) Simon trägt das Kreuz mit

Einer wird gebraucht. Er hilft mit, er hilft aus. Zweitrangig, ob freiwillig oder nicht. Hauptsache, er ist da. Er fühlt, dass er wichtig ist, jetzt und sofort. Niemand widerspricht ihm.

 

 

6) Veronika reicht das Schweißtuch

Not macht barmherzig. Erleichterung tut wohl, auch wenn das Ende unausweichlich kommen wird. Der Trost einer Frau begleitet. Die Erinnerung daran bleibt wach.

 

 

7) Jesus fällt erneut

Ein Rückfall. Die alte Schwäche ist wieder da. Schwäche kann ungemein stark sein. Sie ist aber nicht endgültig. Es geht weiter.

 

 

8) Jesus und die klagende Frau

Jammern aus Mitleid. Angst um die eigene Brut. Sie ist berechtigt. Jesus ist der falsche Vorwand. Er spiegelt daher: "Weine nicht über mich ...“.

 

 

9) Jesus fällt zum dritten Mal

Das war zu erwarten. Es musste ja so kommen. Alle Anzeichen sprachen dafür. Jetzt ist es eingetreten. Und dennoch, es geht weiter.

 

 

10) Sie reißen ihm die Kleider vom Leib

Die Menschenwürde ist antastbar. Gesetze gelten nicht für alle. Entblößen, entwürdigen. Die Menschenwürde ist antastbar.

 

 

11) Jesus wird ans Kreuz genagelt

Niet- und nagelfest. Endgültig. Einige reiben sich hoch zufrieden die Hände.  Hier wurden Nägel mit Köpfen gemacht. Andere schauen ohnmächtig zu. Keine Hilfe weit und breit.

 

 

12) Jesus wird vom Kreuz abgenommen

Schadensregulierung,  erster Teil: So, wie es jetzt ist, darf es nicht bleiben. Trauer und Schmerz wollen verarbeitet und bewältigt werden. Für die anderen muss das Leben weitergehen. Abgedroschen, aber wahr.

 

 

13) Jesus wird ins Grab gelegt

Schadensregulierung, zweiter Teil: Vergiss nie: „Vom Staub bist du genommen, zu Staub wirst du werden.“ Zurück zur Mutter Erde. Anlaufstelle für Trauernde. Der Fall findet seinen vermeintlichen Abschluss.

 

 

14) Gott erweckt Jesus zum Leben

Unerwarteter Vorgang. Der Fall ist nicht zu Ende. Ein hoffnungsvoller Neubeginn auf eine andere Weise, für immer und ewig.

 

Fazit:

Für mich ist Jesus Christus derjenige, der mir durch seinen Tod hindurch zu Gott Vater vorausgegangen ist und der mich hoffen lässt, dass ich ihm durch meinen eigenen Tod hindurch hinterdreingehen darf.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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11. Dezember 2016 7 11 /12 /Dezember /2016 10:48


 

Advent auf der nördlichen Welthalbkugel

Alle Jahre wieder bekommen die Medien in unseren Breiten in der Adventszeit ihr soziales Gewissen. Sie veröffentlichen zuhauf Spendenaufrufe, Aktionen der Barmherzigkeit und zu Herzen rührende Geschichten. Sie beklagen die Oberflächlichkeit der am Konsum orientierten Adventszeit und den überbordenden Vorweihnachtsrummel.

 

Romantische Weihnachtsmärkte mit Glühwein, Lebkuchen und allerlei Gebäck erzeugen landauf, landab in von Lichterketten umrandeten Holzbuden eine Heimeligkeit in die kurzen, hellen Tage und die langen, dunklen Nächte. Niemand denkt daran, dass unser christlicher Kirchenkalender, der hierzulande auch die an unser Schmuddelwetter angepassten Absatzmärkte bestimmt, auf der anderen Seite der Welthalbkugel auf Hochsommer mit langen Tagen und kurzen Nächten trifft, also überhaupt nicht dazu passt.

 

Wie abwegig müssen den asiatischen Arbeitern aus den Billiglohnländern jene Massenartikel vorkommen, die sie für unseren Weihnachtsrummel zu Spottpreisen herstellen?

 

Alles hierzulande scheint in dieser Vorweihnachtszeit auf Friede und Freude getrimmt zu werden, so, als komme in unserem Leben Leid und Trauer nur aus Versehen mal vor, was man möglichst rasch übertünchen muss. Wem das nicht gelingt, fühlt sich irgendwie schuldig, ob er nicht doch etwas falsch gemacht habe, weil er augenblicklich gar nicht glücklich sein könne und deshalb die Vorweihnachtsseligkeit der anderen störe. Entsprechend hoch sind in dieser Zeit die Selbstmordversuche jener, denen das nicht gelingt.

 

Dabei gibt es sehr gute Gründe, traurig zu sein: Privater oder beruflicher Streit, Unfall, Krankheit oder gar Tod eines Angehörigen oder Freundes, Verlust des Arbeitsplatzes, verpasste Gelegenheit oder einfach eine gefühlte Sinnlosigkeit im eigenen Dasein. Wir haben ein Grundrecht darauf,  traurig zu sein. Es gehört zur Wahrheit und Wirklichkeit unseres Lebens. Diese adventliche Friede-Freude-Eierkuchenwelt ist eine Lebenslüge, die wir nicht durch noch so viele eingekauften Geschenke zudecken können.

 

Advent im christlichen Sinne ist das Warten auf einen Erlöser. Das setzt voraus, dass es etwas zum Erlösen gibt und ein Hoffen auf bessere Zeiten Sinn macht. So gesehen ist Unglücklichsein eine Kunst, die man lernen muss. Grauer Alltag will bewältigt sein. Trauer und Schmerz brauchen Raum und Zeit, Adventszeit, für den Einzelnen unterschiedlich lang, manchmal Jahre lang und nicht an die vier Wochen vor Weihnachten gebunden.

 

Dennoch macht es Sinn, gerade diesen vier Wochen eine symbolische Bedeutung für die Allgemeinheit zu geben, ein gemeinschaftliches Harren auf die Geburt eines Kindes, das nicht mit Glanz und Gloria in die Welt tritt, sondern dessen Leben  mit bitterster Armut und Not beginnt und mit einem grausamen Tod am Kreuz endet.

 

Christen feiern dies im Sinne des Apostels Paulus, der in seinem Brief an Titus schreibt: „Als aber die Güte und die Menschenliebe Gottes, unseres Retters, erschien, hat er uns gerettet  ... durch das Bad der Wiedergeburt und der Erneuerung im Heiligen Geist. Ihn hat er in reichem Maße über uns ausgegossen durch Jesus Christus, unseren Retter, damit wir durch seine Gnade gerecht gemacht werden und das ewige Leben erben, das wir erhoffen“ (Tit 3,4-7).

 


Diese tröstende Gewissheit in Gestalt eines Neugeborenen geschenkt zu bekommen, ist, kurz gefasst, das Wesen von Weihnachten. Die Adventszeit soll genau darauf einstimmen. Wenn Christen Advent feiern, leben sie damit auf etwas Letztes hin, wohl wissend, dass sie in ihrem irdischen Dasein im Vorletzten verharren.

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  • Niemals in Gleichgültigkeit verfallen, unabhängig davon, was im Leben auf mich zukommt !  
 Ich interessiere mich für alles, was dem friedlichen Zusammenleben der Menschen dient.
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