Vor Schmerz aufstöhnen würde die grünenhörige Presse, hätten die katholischen Bischöfe Deutschlands von den Kantinen freitags fleischlose Kost für alle eingefordert. „Wir lassen uns doch nicht von rückständigen Greisen bevormunden in dem, was wir essen und trinken!“, wäre wohl der schwächste Aufschrei gewesen. Dabei ist dieser Vorschlag gar nicht so weit von einer schönen Tradition in katholischen Familien entfernt, nämlich im Gedenken an Jesu Kreuzestod, der an einem Freitag stattfand, sich an diesem Werktag vom Fleischgenuss zu enthalten. Viele Christen anderer Konfessionen üben denselben Brauch. Warum dieses Essverhalten nicht auf alle Mitglieder unserer Gesellschaft ausdehnen?
Nun dachten die Bischöfe aber nicht im mindesten an eine solche Zwangsverordnung und entgingen daher vermutlich den schlimmsten medialen Schmähungen. Obendrein konnte ich selbst bisher in jeder Kantine fleischlos essen, wenn ich wollte. Wozu also der Zwang?
Herrschsüchtig und wohl berechnend verkünden nun die neuen Heiligen der postreligiösen Weltverbesserungspartei den Donnerstag als Veggie-Day, damit sie ja nicht in christlich-kirchliche Nähe gerückt werden können. Die gläubigen Heerscharen werden ihnen sicher folgen, zumindest der grünenhörigen Presse nach, die rülpsende und furzende Kühe als Hauptursache für die Klimaerwärmung ausmacht. Dass der Donnerstag zur Zeit Jesu der Fastentag der jüdischen Pharisäer war, um ihrem Verdauungsapparat eine Erholungspause zu gönnen, muss den neuzeitlichen grünen Heilsverkündern wohl entgangen sein. Schließlich ist mit der Nähe zu dieser religiösen Minderheit erst recht kein Staat zu machen.
Warum haben sie nicht den Montag auserkoren? Nach einem durchgezechten und durchgefressenem Wochenende wäre das doch der eigentliche gesundheitliche Hit! Doch um die banale Gesundheit des Einzelnen geht es den Grünen nicht. Ihnen geht es um das Große und Ganze, das Heil der Welt, zu deren Erlösung sie sich berufen fühlen. Vermutlich träumen sie schon von unangesagten Kontrollgängen in allen Kantinen und neuen Glaubensgerichten für Missetäter. Wer so hehre Ziele vertritt, darf in deren Umsetzung nicht zimperlich sein. Brauchen wir doch dringend Politiker und Parteien, die uns vorschreiben, wie wir gefälligst im Alltag zu leben haben. Otto Normalverbraucher ist mit so etwas doch heillos überfordert. Und so schaffen die grünen Politiker mit eiskalter Klarheit die Gewissensentscheidung des Einzelnen ab und ersetzen sie durch das weltumfassende Gesamtgewissen ihrer Führungsriege, das um der notwendigen Einheit willen irgendwann im Gewissen einer einzigen Führerin enden wird.
Wer diese Zwangsmissionierung nicht will, muss diese Partei schleunigst abwählen helfen, bevor unsere Demokratie in eine neue ideologische Diktatur abdriftet.