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27. September 2014 6 27 /09 /September /2014 09:36

 

stillenvs

Die diesjährige Weltstillwoche (29.9. – 5.10.2014) steht unter dem Motto „Stillen – ein Gewinn fürs Leben“. Denn Stillen dient nicht nur der Gesundheit des Kindes und der Mutter, sondern der gesamten Gesellschaft. (Klickt man auf die Fotos, vergrößern sie sich.)


Meine Tochter, die gerade ihre 8 Monate alte Zwillinge stillt, kann über eine solche Aktionswoche nur milde lächeln. Wenn ein Kind gestillt werden muss, schiebt sie es leicht unter ihr T-Shirt oder ihren Pullover, ganz gleich wo sie sich gerade aufhält, solange sie nur dabei sitzen kann. Das Ganze wirkt sehr unaufdringlich und wird von der Umgebung in der Regel kaum wahrgenommen, zumindest hat meine Tochter persönlich diesen Eindruck.

Tatsächlich ist aber laut Hebammenverband vor allem die Stilldauer in Deutschland niedrig und zeigt sogar einen leicht rückläufigen Trend. Direkt nach der Geburt werden zwar noch 80 bis 90 Prozent aller Kinder gestillt. Ausschließlich gestillt wurden in den ersten vier Monaten aber nur 34 Prozent. Und nur weniger als ein Fünftel aller Frauen stillen ihr Baby sechs Monate lang voll. Damit sind die WHO-Empfehlungen für das Stillen für einen Großteil der Kinder in Deutschland nicht erfüllt.

Der Kreisverband Schwäbisch Hall unter seiner Vorsitzenden Susanne Otter hebamme.susanne.otter@web.de  hat deshalb eine  Aktionswoche mit Musik und Kunst gestartet und zertifiziert nun viele Geschäfte und öffentliche Einrichtungen, die Stillmöglichkeiten für Mütter anbieten.

 

stillenrs.jpg

 

Susanne Otter,  Vorsitzende des Hebammenverbandes Kreis SHA-CR:

                                                               Kunst und Hebammen? Wie passt das zusammen?

Geburt und Stillen sind die prägenden Phasen im Leben jedes Menschen und wurden  deshalb zu allen Zeiten festgehalten: wir kennen Maria laktans in der christlichen Religion, die stillende Göttin Isis in der Antike, uralte Darstellungen in Hinduismus und Buddhismus oder die berühmte Frauenfigur Venus.
Die Statuen und Bildnisse hatten diese Situationen festgehalten und wurden hoch verehrt.

Muttermilch ist praktisch: jeder Zeit abrufbar,  immer dabei,  genau richtig temperiert,  sättigend und durstlöschend zugleich. Muttermilch ist die gesündeste Nahrung für unsere Kleinsten. Muttermilch ist unschlagbar! 

Trotzdem wird immer weniger gestillt – weltweit. Um dem gegenzusteuern hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Weltstillwoche eingeführt,  
um die Öffentlichkeit auf die Wichtigkeit des Stillens aufmerksam zu machen.

Wir Hebammen hatten deshalb bei Künstlern angefragt wegen Kunstwerken zum Thema Stillen.
                                                                          -  Stillen, ein Gewinn fürs Leben  -
Einige haben sich davon inspirieren lassen. Die Künstlerin Hedwig Maier fertigte z.B. wunderschöne Skizzen von ihrer stillenden Kollegin in heimelig freudiger Atmosphäre an.

Stillen bringt Gelassenheit, Ruhe und Entspannung. Es gibt keine gesündere Ernährung für unsere Babys. Stillen ist ein Gewinn für das gesamte spätere Leben.

Muttermilch ist nötig zur Reifung der Organe, wodurch die Risiken für vielerlei Krankheiten deutlich verringert werden:  wie Magen-Darm–Infektionen,
Bronchienerkrankungen, Asthma, Diabetes, Adipositas, Allergien …  und sogar für spätere Jahre hat sie einen vorbeugenden Effekt gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Muttermilch enthält die DNA der Mutter(ihre genetische Erbinformation). Dies muss eine Notwendigkeit für das Kind haben, sonst wäre die DNA nicht darin enthalten!  


Stillen-Einladung_VS_mail.jpgStillen-Einladung_RS_mail.jpg


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16. Februar 2014 7 16 /02 /Februar /2014 16:14

„Man besorge sich  einen gesunden Geschlechtspartner und versuche, ihn sich ein Leben lang zu erhalten. Das ist der beste Schutz gegen AIDS“.  So pflegte ich als Lehrer meinen Schülern zu diesem Thema zu antworten, wenn sie mir, ihrem Religionslehrer, nach ihrem Biologieunterricht mal wieder den Kondomgebrauch als einzig selig machenden Schutz anpriesen. Geradezu selbstverständlich hatten ich und meine Schüler wohl auch dabei ein heterosexuelles Paar im Blick.
 
Welch ewig gestriger, reaktionärer, rechtspopulistischer und diskriminierender Homohasser ich damit damals war, zeigt mir nun die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden-Württembergs auf, die im demütigen Gehorsam zum neuen Bildungsplan der grün-roten Landesregierung die dort angepriesene, aber nirgends klar umrissene, sexuelle Vielfalt anhimmelt und in ihrem bahnbrechenden Unterrichtmaterial ab Klasse 7  Lesbische und schwule Lebensweisen – ein Thema für die Schule (aktuelle Fassung von Februar 2013) den Stein der Weisen gefunden hat: „Wähle lesbische Lebensweise, dann bist du laut Statistik am besten gegen Geschlechtskrankheiten und AIDS geschützt.“

Aha, es scheint also die genetische Veranlagung zur Lesbe oder zum Homosexuellen, wie sie die GEW sonst immer so gern verkündet, doch nicht ganz so wissenschaftlich fundiert zu sein, sonst wäre die schulische Erziehung dazu ja vollkommen überflüssig. Und wie schlecht kommen die armen homosexuellen Männer dabei weg! Selbst die GEW kann eine gesundheitlich riskante Ansteckungsgefahr beim Analverkehr mit Kondomen nicht weglügen.


Da meine Frau an derselben Schule unterrichtet hat wie ich und obendrein unsere drei Kinder dort neun lange Schuljahre erfolgreich durchgehalten haben, war unsere Familie für viele Schüler ein unbewusstes Vorbild für ihre eigene Sehnsucht nach stabilen, treuen und partnerschaftlichen Beziehungen. Sie setzten sich, teilweise notgedrungen, mit ihrer eigenen familiären Situation auseinander und bekamen ganz nebenbei mit, wie schwierig heutzutage die grundgesetzlich geschützte Ehe und Familie sich in einer multikulturellen und vielfältigen Gesellschaft behaupten müssen. Wir diskutierten lebhaft und durchaus gegensätzlich miteinander, wie man Berufswahl und Familiengründung in einen im Alltag lebbaren Einklang bringen könne.

Nicht alle meine Schüler hatten in ihrer Lebensgeschichte das Glück, in einer solchen Familie aufzuwachsen. Bei den einen verstärkte das ihre Sehnsucht, es selbst einmal anders als ihre daran gescheiterten Eltern zu versuchen. Für andere wiederum waren wir ein lebendiger Vorwurf, der ihnen die Zerbrechlichkeit von Beziehungen und die damit verbundene innere Zerrissenheit schmerzlich vor Augen führte.

Wohl eher unbewusst trösteten sie sich mit den heutigen Medien, mit Fernsehen und Filmen, die fast ausnahmslos zerrüttete Ehe- und Familienverhältnisse, Lesben und Schwule oder alleinerziehende Mütter vorführen. Treue eheliche Beziehung und ihre Bedeutung für Staat und Gesellschaft kommen dort in der Regel nicht mehr vor. Nur die Zeichentrickserie „Die Simpsons“ kennt noch die Rollenverteilung Vater, Mutter und drei Kinder. Ob unser Jüngster wohl deshalb so ein Simpson-Fan war? Dass diese verstellte Medienwelt Menschenrechte verletzt, weil sie ein gelingendes Ehe- und Familienleben mit ihrem beharrlichen Durchhaltevermögen als wesentlichen Bestandteil in unserer vielschichtigen Gesellschaft verdrängt, darf man nach dem neuen Toleranzbegriff des grün-roten Bildungsplanes nicht mehr unterrichten. Dass ich auf meine Familiensituation dankbar zurückblicke und sie für wertvoller halte als andere Lebensentwürfe, gilt nun offiziell als diskriminierend und homophob. Ich selbst bin nach den Vorstellungen der grün-roten Landesregierung von Baden Württemberg ein religiös imprägnierter Homohasser und intoleranter Hetzer, der in unserer modernen Gesellschaft keinen Platz mehr hat.

Der Gedanke, dass es neben anderen auch meine Kinder und deren Kinder sind, welche die Rente dieser weitgehend kinderlosen herrschenden Riege finanzieren werden, tut mir sehr weh.

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3. Januar 2014 5 03 /01 /Januar /2014 12:28

„Familie ist dort, wo Kinder in Geborgenheit aufwachsen“, wirst du, liebe Münchner Stadtverwaltung, sicher gedacht haben, als du für das Deckblatt zu deinem Familienpass 2014 keine Normalfamilie mit Vater, Mutter, Kindern gewählt hast, sondern dich auf eine klägliche Minderheit im statistischen Promillebereich unserer Bevölkerung stürztest. Links auf dem Foto hast du ein glücklich strahlendes Männerpärchen mit einem ebenso strahlenden, etwa zehn Jahre alten Mädchen in engem, vertrauten Körperkontakt gewählt. Rechts fügtest du mit taktvollem Abstand zwei glückliche Mütter hinzu. Die eine hält ihr (?)  Kind auf dem Arm, die andere trägt ihr (?) Kind im Nacken.

Der (gewollte?) Eindruck liegt nahe, dass es sich um ein homosexuelles Paar mit adoptiertem Mädchen handeln muss. Die beiden Frauen könnten ein lesbisches Paar sein, das sich vielleicht künstlich besamen ließ. Möglicherweise handelt es sich aber auch um alleinerziehende Mütter, die zusammengezogen sind und nun gemeinsam ihre (?) Kinder groß ziehen. Fertigen Kindern sieht man schließlich nicht an, wie sie zustande gekommen sind.

Hat die alte, klassische Familie für dich, liebe Münchner Stadtverwaltung, ausgedient, obwohl etwa 80% unserer Bevölkerung diese Lebensform bevorzugt? Oder bist du so knapp bei Kasse, dass du nur dieser winzigen Minderheit ein Scherflein Unterstützung zukommen lassen willst und darauf hoffst, dass normale oder gar kinderreiche Familien sich mit deinem Prospekt nicht mehr angesprochen fühlen?

Kinder fallen nicht vom Himmel, sie werden gezeugt, ausgetragen und geboren. Sie haben einen biologischen Anteil in ihrer Existenz, den du auf deinem Foto vollkommen unterschlägst. Prophetisch verkündest du, liebe Münchner Stadtverwaltung: „Weg mit dem klassischen Vaterbild! Es lebe der moderne Mann als Samenlieferant! Nieder mit der fürsorglichen Mutter und Ehefrau, heil der modernen Frau als zeitweilig trächtiges Weibchen! Der Rest ist freie soziale Auswahl der Lebensform, keinesfalls eine auseinandergebrochene Familie oder eine fehlgeschlagene persönliche Entwicklung.“

Dass du dich, liebe Münchner Stadtverwaltung, solch winziger Minderheiten annimmst, rührt mein Herz. Dass du weit größere Minderheiten dabei vollkommen ausklammerst, grenzt für mich an ideologische Blindheit und Unterwürfigkeit einer bestimmten Lobby gegenüber. Denn ganz und gar unverzeihlich ist dein rassistischer und ausgrenzender Ansatz, den du, liebe Münchner Stadtverwaltung, für dein Foto gewählt hast. Alle Personen sind weißer Hautfarbe! Ein Mischlingskind auf dem Foto wäre das mindeste gewesen für eine „offene Weltstadt mit Herz“! Bei deinem großen Ausländeranteil hätte eine der beiden Frauen wirklich ein Kopftuch tragen sollen! Oder willst du etwa für die vergünstigten Eintritte, die dieser Pass ermöglicht, eine von der Modeindustrie subventionierte Kleiderordnung vorschreiben?

Wäre es nicht logischer gewesen, du hättest das verlogene und altmodische Wort „Familienpass“ durch das ehrlichere Wort „Kinderbegleiterpass“ ersetzt? Oder hattest du unterschwellig Angst, dass jemand merkt, dass Kinder nicht unbedingt von Paaren versorgt werden müssen? Wie stolz bist du auf deinen erweiterten Familienbegriff, dass Familie dort ist, wo höchstens zwei Erwachsene, gleich welchen Geschlechts, sich um Kinder kümmern. Hast du nicht bemerkt, wie eingrenzend und diskriminierend diese willkürliche Festlegung auf die Zahlen 1 oder 2 als Elter gegenüber anderen Lebensformen ist, wenn die Normalfamilie mit Vater, Mutter, Kindern für dich als Leitbild ausgedient hat?

Darf ich dir, liebe Münchner Stadtverwaltung, für deinen Kinderbegleiterpass 2015 als Titelfoto eine katholische Nonne mit den ihr anvertrauten Waisenkindern vorschlagen? Willst du ihr allen Ernstes abstreiten, dass bei ihr die Kinder nicht in Geborgenheit aufwachsen? Wie wäre es für 2016 mit einem Pädophilen und seiner weltweit im Internet eingekauften Kinderschar? Die braucht er für seine Bedürfnisse. Er wird sie daher wohl kaum verhungern lassen. 2017 ist die Technik sicher soweit, dass man Kinder von einem Roboter überwachen lassen kann. Robby und die seinen im Ringelreihen auf dem Titelfoto fällt sicher sofort werbewirksam ins Auge, falls du diese Aufmerksamkeit bei deiner klammen Kasse überhaupt haben willst. Für 2018 findest du ganz bestimmt eine Kommune, die sich samt Kinderschar ablichten lässt, nackt natürlich, wie es sich für eine freizügige Großstadt wie München geziemt. Wer wird denn prüde sein?

3kinder86.jpgSo wird dir in deiner unerschöpflichen Fantasie etwa noch zehn Jahre lang einiges einfallen. Danach wird der Kinderbegleiterpass wieder Familienpass heißen. Den Prospekt dazu ziert dann ein gut integrierter Moslem mit seinen vier Frauen und zwölf Kindern. Und du, liebe Münchner Stadtverwaltung, wirst ganz anders zusammengesetzt sein, als du es dir heute vorstellen kannst. Feste Moralvorstellungen und die damit verbundene Geburtenrate werden es richten. 

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16. Mai 2013 4 16 /05 /Mai /2013 14:49

CIMG7688.JPGDiese Sätze musste ich einfach abschreiben! Sie drücken das aus, wonach ich seit langem als gemeinsame Grundlage unserer derzeitigen Gesellschaft suche. Wie oft habe ich schon zu hören bekommen, dass ich als Christ ja dieser oder jener Meinung sein könne, aber ich solle sie doch bitte nicht anderen aufdrängen. Gegen dieses Killerargument fühle ich mich machtlos; denn damit kann man selbstherrlich sogar die Meinung vertreten, dass Wasser bergauf läuft, weil ich auch als Christ beim besten Willen nicht leugnen kann, das Wasser halt bergab fließt.

 

Da schreibt doch ein gewisser Dr. med. Stephan Sahm tatsächlich: „Die Voraussetzung des sozialen Miteinanders einer jeden Gesellschaft ist ein grundsätzliches Wohlwollen, das sich ausdrückt in der Formulierung, es ist besser, der andere existiert, als dass er nicht existiere. Diese Grundsatzentscheidung geht jeder sozialen Gemeinschaft voraus“. (LEBENSFORUM SPEZIAL, Sonderausgabe 2013, Seite 19)

 

„Da muss doch einfach jeder zustimmen!“, jubelte ich beim ersten Lesen. Doch mein Umfeld sieht anders aus.

 

Wie oft habe ich schon zu hören bekommen, dass dieser oder jener besser nicht geboren wäre. So ungeliebt und herumgestoßen aufgewachsen könne man ja nur in einer asozialen oder gar kriminellen Karriere enden. Ist dieses Ereignis eingetreten, kann man natürlich rückwirkend (!) eine solche Ursache festlegen, unabhängig davon, ob sie tatsächlich zutrifft oder nur vom Betrachter in diesen Zusammenhang gesetzt wird. Oft aber habe ich in meiner Zeit als Lehrer erlebt, wie gerade Kinder aus schwierigsten Verhältnissen mit unbändiger Lebenskraft ihrem Schicksal trotzten und das obendrein mit langfristigem Erfolg. Zugegeben, in den letzten Jahren meines Berufslebens machte ich diese Beobachtung immer seltener; denn Kinder aus schwierigsten Verhältnissen wurden immer mehr schon vor ihrer Geburt abgetrieben und zum Produkt der Kosmetikindustrie verarbeitet. Das gesellschaftliche Mitgefühl gehört selbstverständlich der Mutter, der man so ein Schicksal ja nicht zumuten könne. Kaum jemand scheint zu spüren, dass es so etwas wie eine gesellschaftliche Mitverantwortung mit dieser Mutter geben könnte. Kind weg, Problem weg, aus den Augen, aus dem Sinn. Als Gesichtscreme gegen das Altern ist das Kind ja immer noch irgendwie da.

 

Dass dieses vermeintliche Einzelschicksal zum Massenphänomen mit Milliardenumsatz und vielen Arbeitsplätzen geworden ist, wird verdrängt. Aus den letzen dreißig Jahren fehlen der Bundesrepublik etwa fünf Millionen abgetriebene weibliche Embryonen, die als mögliche Mütter in der Bevölkerungsstatistik ausgeklammert sind, wenn Politiker den Kinderschwund beklagen und nach Ursachen unserer immer mehr überalternden Gesellschaft forschen lassen. Sie kommen in wissenschaftlichen Untersuchungen einfach nicht vor, so perfekt ist die Tabuisierung schon fortgeschritten.

 

Wie oft habe ich schon zu hören bekommen, dass dieser oder jener besser schon tot wäre. So sterbenskank oder so alt oder so hilflos oder so arm, da habe man doch ein Recht auf Selbsttötung oder zumindest auf Sterbehilfe und  die zum Teil gewerbliche Beihilfe dazu sei ein reiner Akt der Nächstenliebe für einen würdigen Tod. Kaum jemand hinterfragt, dass hier andere maßgeblich und tatkräftig mitentscheiden, dass es besser sei, der andere existiere nicht. Niemand kann von außen abschätzen, wie frei die geäußerte Entscheidung des Betroffenen wirklich ist. Man maßt sich dieses Urteil einfach an, weil es bequemer ist. Kranker weg, Sterbender weg, Hilfloser weg, Armer weg, Problem weg, aus den Augen, aus dem Sinn.

 

Von einer Gesellschaft, die jedem die ihm zustehende Achtung vor seiner Existenz zubilligt, haben wir uns klammheimlich und verstohlen immer weiter entfernt. Die Todeskultur von der vorgeburtlichen Kindstötung bis zur Euthanasie hat uns schon längst im Griff. Ich fürchte, Dr. Sahm kommt mit seiner Ansicht, dass es besser ist, der andere existiert, als dass er nicht existiere, schon zu spät. Diese Grundsatzentscheidung einer jeden sozialen Gemeinschaft haben wir, ohne es noch groß zu wahrzunehmen, schon längst verworfen.

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16. Februar 2013 6 16 /02 /Februar /2013 11:01

schneegeld.jpg„Reine Verschwendung, Fehlinvestition!“, so prangert die Presse die derzeitige Bundesregierung an, weil sie angeblich 200 Milliarden Euro an Eltern zahlt, eine gewaltige Summe, die nur noch zu etwa 48% über die Lohnsteuer der gleichen Zielgruppe an den Staat zurückfließe.

Kurzsichtiger geht es wohl kaum noch!  Der Staat zahlt nämlich gar nicht. Es zahlt der Steuerzahler, der Staat verteilt nur. Die höchste Finanzlast pro Kopf haben dabei Eltern mit mehreren Kindern über Mehrwertsteuer, Versicherungssteuer und  Ausbildungskosten. Eltern werden zweifach ausgebeutet, nämlich über ihre Mehrbelastung, solange sie Kinder großziehen, dazu wohl wissend, dass ihre Kinder es sein werden, die einmal Staatsverschuldung, Lebensversicherungs- und Rentenansprüche der Heutigen, auch der Kinderlosen, schultern müssen. Genau dies wird bei obiger Milchmädchenrechnung, verlogen als Gutachten verschleiert, bewusst nicht einberechnet, damit man Eltern auf gar keinen Fall durch einen angemessen Lohnausgleich unterstützen muss.

Im jetzigen Wahlkampfgetöse werden Forderungen nach Kitas und Ganztagesschulen lautstark als alternativlose Antwort verkündet auf ein völlig veraltetes Familienbild mit dauerhafter Mann-Frau-Bindung, einst Ehe genannt, und mit treu sorgenden Müttern, verunglimpft als Heimchen am Herd, obwohl laut Umfragen etwa 80% unserer Bevölkerung  genau das für ihre Idealvorstellung halten. Die Nachrichtenkanäle kennen nur noch Homo-Ehen, Patchwork-Familien oder alleinerziehende Mütter mit Vater Staat als zahlendem Ersatzvater. Nur eine einzige mehrköpfige Familie gibt es im deutschen Fernsehen noch, die Komik-Figuren der Simpsons.

Was wird am Ende dieses bizarren Kulturkampfes stehen? Frauen, die ihren Job als lohnabhängiges Arbeitstier nicht mehr unterbrechen, wenn ihre Monatsblutung ausbleibt, sondern die ihr befruchtetes Ei in einer Klinik absaugen lassen. Dort wird das Kind über Petrischale und Brutkasten hochgepäppelt, danach in Kita und Ganztagesschule unter professioneller Dressur, als Erziehung getarnt, wieder zu einem lohnabhängigen Arbeitstier herangezüchtet, das sich nach der Sexualreife vielleicht nicht einmal mehr frei, sondern von staatlichen Richtlinien gesteuert, in einem bestimmten Lebensabschnitt begatten darf.

„Merke, du bist nichts, deine Arbeitskraft ist alles!“ Das ist Sozialfaschismus pur! Wehret den Anfängen!

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6. Januar 2013 7 06 /01 /Januar /2013 11:57

nuesse.jpgFast vierzig Prozent der in der Bundesrepublik Deutschland arbeitenden Bevölkerung hat keine Vollzeitbeschäftigung, berichtet das „Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut“ (WSI). Ein Drittel der 7,4 Millionen Minijobber (bis 400 Euro im Monat) arbeitet dabei  5,3 Stunden pro Woche in einer sogenannten geringfügigen Beschäftigung zusätzlich zu ihrer Hauptbeschäftigung mit einer 41-Stunden-Woche. Und das nicht etwa, weil sie sich nicht ausgelastet fühlen, sondern weil sie einen weit unterdurchschnittlich entlohnten Arbeitsvertrag haben.

 

So also sieht das deutsche Jobwunder dank Agenda 2010 aus, um das uns das Ausland angeblich so beneidet! Lieber Arbeit und Kontakte haben, als einsam versauernd rumhängen, auch wenn es zum Spott-Lohn ist. Selbst bei vielen Ingenieuren, Ärzten, Juristen, Journalisten, Dozenten und Lehrern kann man heute getrost die 40-Stunden-Woche als reinen Papiertiger ansehen. Schleichend hat sich auch hier eine Atmosphäre der Ausbeutung verbreitet, die krank macht und obendrein das Schaffen weiterer Arbeitsplätze verhindert.

Gerechter Lohn und Arbeit, die zur Würde des Menschen beitragen, sehen anders aus! Schon in biblischen Zeiten, genauer im Neuen Testament, pochte der Apostel Paulus auf einen Anspruch auf gerechten Lohn (Röm 4,4 und  1. Kor 9,10).

Der Mensch hat laut Papst Leo XIII. (1878 bis 1903) nach geleisteter Arbeit das Recht auf Lohn und auch das Recht, über diesen frei zu verfügen. Investiert der Arbeiter einen Teil seines Lohns in Sachgüter, so sind diese Güter der Ertrag seiner Arbeit in neuer Form. Der damals schon neunzigjährige Papst forderte eine staatliche Sozialpolitik; denn das freie Spiel der Kräfte sah er als gescheitert an und forderte vom Staat eine Gesetzgebung, die den Pflichten des Einzelnen und zugleich dem Gemeinwohl gerecht werde.

Aus diesem päpstlichen Lehrschreiben heraus entwickelte die Katholische Kirche ihre berühmte Soziallehre, die heute noch entscheidend die Richtlinien von sozialer Marktwirtschaft und von Entwicklungshilfe auf der ganzen Welt prägt, nicht nur unter kirchlicher, sondern oft unter staatlicher Obhut.

Sicher gaben beide Christen eine Antwort dem Horizont ihrer Zeit entsprechend, aber deutlich ist bei beiden, dass ein gerechter Lohn weit über nicht verhungern müssen hinaus geht, sollte er nicht elementar die Menschenwürde verletzen. Es ist gerade jetzt an der Zeit, dass auch die offiziellen Kirchen in Deutschland sich auf diese alten Prinzipien einer sozialen Gerechtigkeit neu besinnen und sie lautstark und nachhaltig vertreten.

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23. Dezember 2012 7 23 /12 /Dezember /2012 10:50

winkiesd.jpgDa ballert in den USA ein durchgeknallter zwanzigjähriger Milchbubi mit den Schnellfeuerwaffen seiner Mutter zuerst die eigene Mutter um, dann zwanzig Grundschüler jener Grundschule, an der seine Mutter unterrichtete, und mit ihnen fünf Lehrer, bevor er sich selbst abknallt.

Diese Nachricht ging durch alle Nachrichtensendungen des Westens. Bilder von traumatisierten Angehörigen, Trauergottesdiensten und vom Blitzbesuch des kondolierenden amerikanischen Präsidenten umrundeten die westliche Welt, die sich völlig einig darin zeigte, dass hier ein psychisch verirrter Wirrkopf ausgerechnet im vorweihnachtlichen Friedensfimmel von allen guten Geistern verlassen war und eben nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte.

Völlig unterging im medialen Rummel, dass am gleichen Tag eine andere Meldung über die Nachrichtenticker lief: Zehn Kinder in Afghanistan durch Landmine getötet. Kein weiteres Wort über traumatisierte Geschwister und Eltern, kein Kondolenzbesuch eines ranghohen Politikers, nichts, einfach Schweigen, als wären Afghanen zu Traumatas vollkommen unfähig und daher nicht erwähnenswert.

Hinterfragt denn niemand, welch Geistes Kind jene sind, die dieses afghanische Leid verursacht haben? Unterscheiden sich diese Täter in ihrer Psyche wirklich so wesentlich von jenem jungen Amokläufer? Ist dieser arme Kerl nicht vielmehr die krankhafte Überspitzung einer bei uns gesellschaftsfähigen Grundhaltung, die in der Waffengewalt die Endlösung aller Interessenkonflikte sieht?

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30. November 2012 5 30 /11 /November /2012 08:29

„Was ich will, ist mir erlaubt und steht mir zu!“ Unter dem verführerischen Deckmantel von persönlicher Freiheit und Menschwürde verbreitet sich in unserer Gesellschaft immer mehr und klammheimlich ein schleichendes Gift, eine Kultur des Vernichtens.

 

„Ich brauche eine neue Leber!“ Irgendein Hirntoter, dem man die noch lebendfrischen Organe entnehmen kann, lässt sich doch sicher finden! Wenn nicht, kann man ja immer noch ein halbwegs gesundes Straßenkind aus den Elendsvierteln dieser Welt oder einen Kriegsgefangenen betäuben, ausschlachten und ihre Fleischabfälle den Hunden vorwerfen. Der internationale Organhandel blüht. Er kennt weder Grenzen noch Scham.

 

„Ich habe ein Recht auf Fortpflanzung!“ Mehrere Eier mit Hormongaben zur Reifung gebracht, im Labor besamt, alle Embryonen gentechnisch auf mögliche Erbdefekte untersucht, den hoffentlich idealsten zur Einpflanzung ausgewählt, ist wissenschaftlich schon längst Routine. Das restliche Leben wird entsorgt. Embryonen haben keinen rechtlichen Lebensschutz. Wer entscheidet hier selbstgefällig, wer leben darf und wer nicht? Ab welchem Zeitpunkt beginnt der Lebensschutz für diesen Glückstreffer, falls er nicht doch noch als Fehlentscheidung verworfen werden sollte?

 

„Ich kann mir (jetzt) kein Kind leisten!“ Allein die persönliche Einschätzung der eigenen Lage entscheidet über das Töten eines ungeborenen Kindes. Der Mutterleib als Aufenthaltsort ist in der Abtreibungspraxis ein rechtsfreier Raum geworden. Vorgeburtliche Kindstötung, sprachlich verschleiert als Schwangerschaftsabbruch, wird in Europa je nach Land weitgehend von den Krankenkassen bezahlt, als gesundheitliche Hygienemaßnahme eingestuft oder gar als Grundrecht der Frau gesehen. Sie gilt in der medialen Wahrnehmung als weibliches Einzelschicksal, doch allein in der Bundesrepublik Deutschland erstatten die Sozialministerien der Bundesländer und damit jeder, der in Deutschland Steuern zahlt, den Krankenkassen jährlich 42 Millionen Euro für Frauen „in besonderen Härtefällen“. Seit bei uns das Abtreibungsrecht geändert wurde, fehlen in den letzten zwanzig Jahren etwa fünf Millionen Mädchen, die für die Zukunft als mögliche Mütter von Kindern ausfallen. Sie tauchen in keiner Bevölkerungshochrechnung als wissenschaftliche Größe auf, so tabuisiert ist das Thema inzwischen. Abtreibung ist für die Kosmetikindustrie längst ein Wirtschaftszweig mit dem selbstnachwachsenden Rohstoff namens Kind geworden. In den westlichen  Industrieländern wird der Nachschub inzwischen so knapp, dass die Abtreibungslobby jetzt verstärkt auf dem afrikanischen Kontinent Schwangerschaftsabbruch als Grundrecht der Frau zur ihrer gesundheitlichen Vorsorge einfordert.

 

Und ich? Was kann ich ausrichten angesichts dieser gigantischen Vernichtungskultur, die sich der öffentlichen Wahrnehmung weitgehend entzieht? In meiner Hilflosigkeit beginne ich dagegen anzuträumen. Ich träume von Menschen als Gefährten und Freunde. Ich träume davon, dass das menschliche Miteinander eine neue, sehr hohe Wertschätzung erfährt. Ich träume davon, dass das entartete Streben nach Wohlstand, welches Neid, Hass und Hader weckt, einer Sehnsucht nach Gemeinsamkeit, Bescheidenheit, Nachhaltigkeit und christlicher Nächstenliebe weicht. Ich träume davon, dass die Familie nicht mehr als überholtes Auslaufmodell gilt, sondern zur Keimzelle einer erneuerten Gesellschaft wird, in der jedes Kind von einem Vater und einer Mutter geliebt wird. Ich träume davon, dass Millionen Menschen ähnlich träumen; denn wo Millionen Menschen ähnlich träumen, wird ein Traum Wirklichkeit und die Kultur des Vernichtens verwandelt sich in eine Kultur des Lebens.

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29. September 2012 6 29 /09 /September /2012 10:30

20 Jahre Fristenregelung bei der vorgeburtlichen Kindstötung, als Schwangerschaftsabbruch verschleiert, kostete in der BRD etwa 10 Millionen Babys das Leben. Dafür geben die Sozialministerien der Bundesländer etwa 42 Millionen Euro Steuergelder pro Jahr aus, indem sie den Krankenkassen Kosten für „Schwangerschaftsabbrüche in besonderen Fällen“ zurückerstatten. (Quelle: Prof. Dr. Manfred Spieker, Lebensforum, 3. Quartal 2012)

Werden unsere Nachkommen in etwa 100 Jahren uns als das perverseste Volk der neueren Geschichte einstufen, in der Art, wie perfekt durchdacht wir Vernichtungsmaschinerien organisiert haben?

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23. Juli 2012 1 23 /07 /Juli /2012 06:34

Welche verschobene Wahrnehmung! Da wird in der Presse und auf Internetforen die Beschneidung von jüdischen und muslimischen Jungen als tiefgreifende Körperverletzung angeprangert, die die Religionsfreiheit unterdrücke, obwohl z.B. jeder Beschnittene jederzeit zum Christentum konvertieren kann, und die gleiche mediale Öffentlichkeit bleibt ungerührt angesichts der millionenfachen vorgeburtlichen Kindstötung, verschleiert als Schwangerschaftsabbruch.
 

 

Gegen die Ströme von Blut bei Millionen von Abtreibungen verliert  man  in den gleichen Medien kein Wort. Jeder Kritiker wird meist als „christlicher Fundamentalist“ abgestempelt, oft zum Schweigen gebracht oder zumindest lächerlich gemacht.

Das Leid betroffener Mütter leugnet man dort und bezeichnet deren Tränen und Albträume als seelische Phantom-Schmerzen, mit denen sie anderen Leuten mit ihrer Einbildung auf die Nerven gehen.

Abtreibung ist längst ein Wirtschaftszweig mit dem selbstnachwachsenden Rohstoff namens Kind geworden. In den westlichen  Industrieländern wird der Nachschub inzwischen knapper, so dass die Abtreibungslobby jetzt verstärkt auf dem afrikanischen Kontinent Schwangerschaftsabbruch als Grundrecht der Frau zur ihrer gesundheitlichen Vorsorge einfordert. Jede Abtreibung ist daher längst nicht mehr „eine zu viel“, sondern viel mehr „eine zu wenig“, wenn es einem „Lebensschützer“ gelingt, eine Mutter vor der zerstörerischen Tat gegen sich und ihr Kind zu bewahren.

Besorgtheit um Blutstropfen bei der Beschneidung einerseits, Befürworten und Profitieren von den Blutströmen abgetriebener Kinder andererseits ist eine gewaltige Betriebsblindheit von weiten Teilen unserer unserer modernen Gesellschaft!

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  • : Blog von Winfried Schley
  • : Anekdoten, Gedanken, Gedichte, - mal heiter, mal nachdenklich, Theologisches und Philosophisches im Alltag, dt.-frz. Beziehungen und Städtepartnerschaft, Kunst und Kunstausstellungen, ... und was mir sonst noch in den Sinn kommt.
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  • Winfried Schley
  • Niemals in Gleichgültigkeit verfallen, unabhängig davon, was im Leben auf mich zukommt !  
 Ich interessiere mich für alles, was dem friedlichen Zusammenleben der Menschen dient.
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