vgl. auch Malen als Zwiegespräch.
vgl. auch Uraltes Bauholz neu gedeutet.
Kostproben der Ausstellung
Bürgermeister Siegfried Gröner | Gerhard Amler spielte vier Stücke |
v.l.n.r.: Siegfried Luffler, Zita Stuiber, Winfried Schley, Siegfried Gröner
Wie die Presse meine Ausführungen sieht:
Dynamisch und spannungsreich
Autor: RALF SNURAWA | 26.09.2012 Foto: SWP
Gegensätze erzeugen Spannung: Grazile Frauen-Holzskulptur von Siegfried Luffler vor einem der dynamischen Acrylbilder von Zita Stuiber. Foto: Ralf Snurawa
Bürgermeister Siegfried Gröner stellte gleich in seiner Begrüßung die beiden Pole heraus, zwischen denen sich die neue Ausstellung im Rat- und Bürgerhaus in Rot am See bewegt: die gemalte Dynamik von Zita Stuiber (Crailsheim) und die gehauene Spannung von Siegfried Luffler (Ilshofen). Beide sind Mitglieder des Crailsheimer Künstlervereines "Form und Farbe". Zita Stuiber ist die Vorsitzende, Siegfried Luffler war ihr Vorgänger.
Beider Werke - hier die Acrylbilder, dort die Holzskulpturen - ergänzen sich auf eigenartige Weise. Gröner sprach von einer sorgfältig strukturierten Ausstellung. Während das Dynamische in Stuibers Bildern vorherrscht, scheinen bei Luffler die neuen Figuren aus den alten Balken gewachsen zu sein und heben sich zumeist durch ihre hellere Tönung und ihre Winzigkeit gegenüber dem wuchtigen Holzstück deutlich ab.
Winfried Schley wies in seiner Einführung noch einmal auf die Schwerpunkte der Künstler hin. Stuibers Bildern sprach er Energie, ja sogar Aggression zu. Das Changieren zwischen Abstrakt und Konkret gehört dabei zu ihren Eigenheiten. Auf einigen Bildern, die zunächst eindeutig konkret erscheinen, lässt sich dies nachvollziehen. So lässt sich die Hohenloher Landschaft bei ihr auch als Spiel mit Farbfeldern - gelb-grüner Raps gegen das Blau des Himmels - deuten. Das Laubbild lädt zum Betrachten zwischen Laubform und Farbe ein. Schley sieht aus ihm auch Figuren entstehen. Die verschiedenfarbigen Spiralbilder lassen sich laut Schley auch als Jahreszeitenzyklus deuten.
Bei Siegfried Luffler seien nicht nur die kleinen Holzfiguren wichtig, sondern vor allem ihr Verhältnis zu dem sich darunter befindenden Stück Holz, meist aus dem Gebälk alter Häuser stammend. Hier werde nicht nur Neues aus dem Alten geschaffen. Das Neue soll das Alte vielmehr begleiten, da das alte Holz die künftigen Figuren schon in sich habe. Der Last, die der Balken einst getragen hat, steht dabei manchmal Heiter-Abgelöstes entgegen wie bei der Figur, die durch ein Loch im Balken blickt.
Manchmal wird es aber auch noch verstärkt, wenn man etwa ein altes Ehepaar darauf sieht oder einen, der eine große Last auf dem Rücken trägt. Aber auch grazile Frauengestalten sitzen da in aller Heiterkeit. Luffler selbst diskutiert auf einem Balken mit einem Freund. Einige Figuren scheinen auf ihren Sesseln fast zu thronen. Und ein Mal wird der Balken selbst zur Figur. So ergeben sich verschiedene Formen von Spannung. Info: Die Ausstellung in Rot am See ist zu den Öffnungszeiten des Rathauses sowie an den Sonntagen 30. September, 21. Oktober und am 4. November jeweils von 14 bis 16.30 Uhr geöffnet (bis 9. November).