Das Pamiers-Städtepartnerschafts-Komitee feierte mit etwa 170 Personen im Ratsaal von Crailsheim 50 Jahre Élysée-Vertrag.
Der Abend nahm drei Grundzüge internationaler Begegnung in den Blick: eine gemeinsame Ausstellung von Künstlern aus den beiden Partnerstädten, Musik aus Frankreich und Anekdoten aus dem Buch zum 40-jährigen Jubiläum auf Deutsch.
Aus E-Mails:
Es war ein wunderbarer Abend! Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden!
oder
Das Ganze war abgerundet und in sich stimmig. Besser hätte es nicht werden können.
oder
Nochmals vielen Dank für den schönen Festakt! Zumindest aus meiner Sicht hat alles super geklappt und war sehr harmonisch und erhebend. Toll, wie viel Zeit und Mühe Sie da reingesteckt haben.
oder
Ich möchte hier nachträglich meine Freude zum Ausdruck bringen.
Sie haben ein interessantes, abwechslungsreiches Programm zusammengestellt
und ihre guten Moderationen und Überleitungen verdienen einfach noch ein
Lob!!! Sie waren, wie ich meine, humorvoll und informativ!! Ich habe aus meinen Bekanntenkreis nur "Positives" erfahren und das möchte ich einfach an Sie weitergeben.
oder
Das Programm war wirklich ausgezeichnet und kurzweilig. Es ist immer wieder überraschend, wenn man mitbekommt, welche Talente hier schlummern.
Fotos von Solveig Kunz und Winfried Schley (zum Vergrößern auf die Bilder klicken)
Die Musikstücke: (Die Titel sind mit mp3.Dateien verlinkt.) Die Bilder im Album CraiPam13.
1.„Sous le ciel de Paris“ von Jean Dréjac et Hubert Giraud
Gesang: Hélène Bindels, Akkordeon: Adolf Macho
2.Gabriel Fauré: Les Berceaux
(Tanja Kindsvater, Klavier; Hjalmar Kunz, Fagott)
3.Gabriel Fauré: Pavane
(Tanja Kindsvater, Klavier; Hjalmar Kunz, Fagott)
4.Claude Débussy: Le petit nègre
(Tanja Kindsvater, Klavier; Hjalmar Kunz, Fagott)
5."Après un rêve" von Gabriel Fauré –
Gesang: Hélène Bindels, Klavier: Katharina Hayer
6.Charles Gounod: Marche funèbre d'une marionnette
(Tanja Kindsvater, Klavier; Hjalmar Kunz, Fagott)
7."Göttingen" von Barbara –
Gesang: Hélène Bindels, Klavier: Katharina Hayer
8."Tu es mon autre" von Lara Fabian und Maurane –
Gesang: Ann-Kristin Fenske und Hélène Bindels, Klavier: Katharina Hayer
9.Robert Clérisse: Nocturno (Tanja Kindsvater, Klavier; Hjalmar Kunz, Fagott)
10.„Domino“ von Jacques Plante und Louis Ferrari
Gesang: Hélène Bindels, Akkordeon: Adolf Macho
11. "Quand même je t'aime". Rosina Bonsch und David Bauer
12.„Je me suis fait tout petit“ von Georges Brassens
Gesang: Hélène Bindels, Klavier: Adolf Macho
13.“Aux Champs-Élysées“ von Joe Dassin, zuerst auf französisch, dann auf deutsch.
Gesang: Hélène Bindels und Ann-Kristin Fenske mit allen, Klavier: Adolf Macho
die Presse:
Autor: KERSTIN SCHELLHORN | 24.01.2013
Franzosen und Deutsche haben eine lange, konfliktreiche Geschichte. Doch vor 50 Jahren haben die Erbfeinde Freundschaft geschlossen. Grund für eine launige Feier mit viel Musik im Crailsheimer Ratssaal.
Wer über deutsch-französische Freundschaft etwas wissen will, der sollte unter allen Umständen Hélène Bindels und Ann-Kristin Fenske einmal zusammen singen hören. Gelegenheit dazu gab es am Dienstagabend bei der musikalisch-literarischen Feierstunde zum 50. Jubiläum des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages, auch Élysée-Vertrag genannt.
Bindels begrüßte das Publikum mit den Worten "Bonsoir Crailsheim!". Zwar stammt sie genau genommen nicht aus Frankreich, sondern aus Belgien. Eine Tatsache, die der wunderbaren Darbietung der beiden passionierten Sängerinnen jedoch keinen Abbruch tat. Sie interpretierten das erfolgreiche Chanson "Tu es mon autre" von Lara Fabian. Ein Lied über große Gefühle, das auch große Gefühle auslöste. Bewegend, berührend, formidable!
Da ist es doch sehr schade, dass Deutsche und Franzosen so lange verfeindet waren. Umso schöner sind jedoch die Anekdoten, die der Vorsitzende des Pamiers-Städtepartnerschaftskomitees, Winfried Schley, aus 43 Jahren Städtepartnerschaft zum Besten gab. Viele davon drehen sich, wie sollte es auch anders sein, ums Essen: etwa um einen Tomatensalat mit Rucola, der immer dann aufgetischt wird, wenn man sich an Pamiers erinnern will.
Eine dieser Geschichten trug sich jedoch lange vor dem Élysée-Vertrag und lange vor der Städtepartnerschaft zu: Nach dem Zweiten Weltkrieg fand eine Crailsheimerin unter den Trümmern ihres zerbombten Hauses noch drei Gläser und eine Kristallbonboniere. Die Gläser bekam ihre Tochter. Die Bonboniere aber schickte sie einer befreundeten Lehrerin aus Pamiers, die später den Schüleraustausch mit betreuen sollte.
Ein Schüleraustausch, der sich bei den Jugendlichen immer noch großer Beliebtheit erfreut. "100 Schüler machen pro Jahr mit", erklärte Schley. Oberbürgermeister Rudolf Michl betonte in seinem Grußwort, wie wichtig dieser Austausch und die Partnerschaft seien: "Friede bleibt nicht von selbst, er bedarf der Pflege."
Bevor Publikum und Künstler zum Ende des feierlichen Abends noch "Aux Champs-Élysées" schmetterten, überraschten David Bauer und Rosina Bonsch mit einer szenischen Interpretation des Liedes "Quand même je taime": Eine junge Frau ist verliebt, doch ihre Zuneigung wird nicht bemerkt. Dann aber doch, und am Ende scheitert alles, weil David in Satteldorf und Rosina in Paris lebt. Nichtsdestotrotz boten Bauer und Bonsch beste Unterhaltung mit viel französischem Charme. Chapeau!
Kerstin Schnellhorn, Originalartikel im Hohenloher Tagblatt