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12. Dezember 2012 3 12 /12 /Dezember /2012 21:34

wintapf

 

Aller Augen warten auf Dich,
und Du gibst ihnen ihre Speise
zur rechten Zeit.
Du tust Deine Hand auf
und sättigst alles,
was lebt
mit Wohlgefallen.

 

Altes Testament in der christlichen Bibel,

Psalm 145,15-16

 

(Leider waren die Amsel und die Drossel. die sich an den mit Schnee bedeckten Äpfeln labten, schon wieder weg, als ich mit dem Fotoapparat zurückkam.)

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6. Dezember 2012 4 06 /12 /Dezember /2012 17:07

 

Zum zehnten Mal hat die Fachstelle Medien der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit ihrem „echten“ Nikolaus dem Weihnachtsmann die Stirn geboten. 40.000 Schokoladenfiguren in Form eines Bischofs mit Bischofsstab und Mitra sind zwischen Anfang September und Ende November im Onlineshop bestellt worden.

Die Nikolausaktion ist gemeinnützig und sollte ein Gewinn erwirtschaftet werden, so wird er wie jedes Jahr an eine soziale Organisation gespendet.

 

Vgl. auch "Ich bin nicht euer Weihnachtsmann" .

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20. Oktober 2012 6 20 /10 /Oktober /2012 20:37

Onza12.jpgIn Onolzheim, dem Dorf, in dem ich wohne, kenne ich niemanden, der eine amerikanische Flagge besitzt. Auch weiß ich nicht, woher man auf die Schnelle eine bekommt, und kann mir auch nicht vorstellen, dass zufällig ein Kameramann des Fernsehens mit besten Beziehungen zu den Nachrichtenagenturen dieser Welt im Dorf ist, nur weil eine Gruppe Onolzheimer eine mit Benzin getränkte amerikanische Flagge in lodernden Flammen verbrennt, außer sich vor Zorn, dass ein in die USA ausgewanderter Onolzheimer dort als anerkannter Filmemacher ein Schmähvideo über ihren heißgeliebten, weit über ihre Dorfgrenzen hinaus bekannten, ja fast weltberühmten Hammeltanz gedreht und auf Youtoube veröffentlicht hat, was selbstverständlich alle in alle Welt ausgewanderte Onolzheimer in Windeseile wissen und sich ihrerseits vor laufenden Kameras mit besten Beziehungen zu den Nachrichtenagenturen dieser Welt diesem flammenden Protest anschließen. Wehe dem Amerikaner, der zufällig in ihrer Nähe ist! Er wäre seines Lebens nicht mehr sicher!

Nun sind die Onolzheimer keine in ihren religiösen Gefühlen verletzte Moslems und der ausgewanderte Regisseur kein koptischer Christ aus Ägypten und Muhammad kommt auch nicht vor. Die oben erwähnte Szene lässt sich also nicht als Nachricht rund um den Globus inszenieren. Aber sie macht deutlich, wie heutige Berichterstattung aufgebaut und als objektive Information verkauft wird. Die französische Zeitung Le Parisien bezweifelt übrigens, dass der zweistündige Film, für den das viertelstündige Schmähvideo über Muhammad auf Youtoube wirbt, überhaupt existiert.

Wem nützt dieser Hype, mit dem ich als regelmäßiger Fernsehnachrichtenkonsument berieselt werde? Wer verfolgt hier welche Interessen und kann sie organisatorisch weltweit mediengerecht und manipulierend aufbereiten? Was verspricht sich unser Außenminister Westerwelle, wenn er im Namen der Religionsfreiheit einen Koran verbrennenden amerikanischen Pastor nicht in unser Land lassen will, Hetz-Imame und messerstechende Salafisten hierzulande aber im Namen der Meinungsfreiheit ausblendet? Als bekennender Homosexueller müsste er letztere mehr fürchten; denn auf deren Abstechliste steht er sicher ganz oben.

Wenn die Onolzheimer im Oktober ihren Hammeltanz feiern, seien sie Christen oder auch nicht, berührt es sie wenig, dass es in Deutschlands Medien als künstlerische, antichristliche Freiheit gilt, wenn man einen Frosch aus Ton ans Kreuz nagelt. Es kümmert sie nicht, dass man in Deutschland ein gekreuzigtes Schwein mit einem Kondom über dem Kopf als freiheitlichen Protest gegen christliche Lebensrechtschützer zulässt. Sie reagieren nicht darauf, dass man mit höchstrichterlicher Erlaubnis einen Bischof den Vorsitzenden einer Kinderfickerkirche nennen darf. Es lässt sie kalt, dass die antichristliche Hetze einer russischen Frauenband gegen die Russisch Orthodoxe Kirche  in der Moskauer Christus-Erlöser-Kirche in westlichen Medien als Mariengebet gegen Putin bezeichnet wird.

Ich aber als Zugereister erlaube mir in meiner Phantasie, solche Vorgänge in eine deutsche KZ-Gedenkstätte, in einen deutschen Judenfriedhof, in eine deutsche Synagoge oder in eine deutsche Moschee zu verlagern. Wehe, sie würden dort Wirklichkeit! Da wäre in der deutschen Medienlandschaft der Teufel los, auch bei denen, die nicht an ihn glauben. Unsere angeblich so heilige Meinungsfreiheit wäre ganz schnell und schonungslos als scheinheilig und einseitig entlarvt.

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14. Oktober 2012 7 14 /10 /Oktober /2012 16:21

mikropolisa.jpgZur Zeit zoffen sich die Politiker, welcher Prozentsatz vom Gehalt als gerechte Rente gilt. Nur wenige scheinen in der medialen Debatte dabei nachzurechnen, dass 40% von z.B. 200 Euro eben 80 Euro und 50% von 100 Euro nur 50 Euro, d.h. 30 Euro weniger sind. Auf den Grundwert also kommt es an, nicht auf den Prozentsatz.

Junge Leute brauchen daher genügend Geld. Nur dann können sie frühzeitig an Familienplanung mit Kindern denken und so unsere Gesellschaft vor Überalterung schützen. Ausreichend Geld, das über den Tagesbedarf hinaus auch ein Ansparen ermöglicht, kennzeichnet einen gerechten Lohn und setzt dauerhafte und unbefristete Arbeitsverträge voraus.

In der BRD dümpeln laut jüngstem Sozialbericht viele junge Menschen im Niedriglohnbereich mit kurzfristigen Zeitverträgen dahin. Das vergiftet unsere Gesellschaft. Arm und Reich driften weiter auseinander. Wenn Vorstandschefs mehr als fünfhundert Mal so viel verdienen wie Facharbeiter, bedrohen soziale Unruhen die innere Sicherheit. Leistungsgerechte Löhne sehen anders aus.

Wenn Unternehmer diese kurzsichtige Einstellungspraxis mit globalen Zwängen begründen, beschleunigen sie langfristig die wirtschaftliche Abwärtsspirale unserer eigenen Gesellschaft; denn wo immer weniger junge Menschen immer mehr alte Menschen versorgen müssen und keine freien Kapazitäten für die nachkommende Generation haben, schwinden Kaufkraft und Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt.

Genügte in meiner Jugend noch das Gehalt eines Elternteiles, um eine Familie mit Kindern zu ernähren, braucht man heute zwei Elternteile. Soweit hat diese falsche Sichtweise unsere Gesellschaft schon verändert. Immer weniger Kinder werden deshalb geboren. Sie schieben den Berg der Alten vor sich her, es sei denn, sie entledigen sich ihrer in Zukunft durch ein Euthanasieprogramm.

mikropolisb.jpgEin Kind, das in ein vermögendes Elternhaus hineingeboren wird, hat einen wirtschaftlichen Vorteil, den es unverdient geschenkt bekommt. Religiös gesehen kann man dies durchaus als Gnade deuten, doch sicher nicht, um damit zu protzen und schmarotzen. Die besseren Startchancen verpflichten dieses Kind, dass es seine Begabungen optimal entfaltet, seinen Charakter zu einer reifen Persönlichkeit entwickelt und soziale Verantwortung für das Ganze übernimmt.

Reichtum ist Gabe und Aufgabe zugleich. Vor sinnlosem Konsum im Prestigebereich der Luxusmodelle und Modemarken warnt schon der Prophet Jesaia in der Bibel: „Warum bezahlt ihr mit Geld, was euch nicht nährt, und mit dem Lohn eurer Mühen, was euch nicht satt macht?“

Diese Kluft zwischen immer ärmer und immer reicher müssen wir überwinden. Die Kaufkraft der Zukunft darf nicht von einem Wirtschaftswachstum über die Produktion immer sinnloserer Luxusgüter kommen, bezahlbar für wenige. Möglichst viele, junge und kinderreiche Familien müssen vermehrt Geld ausgeben können für die lebensnotwendigen Dinge des Alltags und einen bescheidenen Wohlstand. Das geht nur über leistungsgerechte und diesem Lebensentwurf anpasste Löhne in einem gesunden Wirtschaftskreislauf der Nachhaltigkeit. Die gerechte Rente steht also am Schluss dieser Überlegungen und nicht am Anfang, wie es derzeit allzu oft geschieht.


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23. Juli 2012 1 23 /07 /Juli /2012 06:34

Welche verschobene Wahrnehmung! Da wird in der Presse und auf Internetforen die Beschneidung von jüdischen und muslimischen Jungen als tiefgreifende Körperverletzung angeprangert, die die Religionsfreiheit unterdrücke, obwohl z.B. jeder Beschnittene jederzeit zum Christentum konvertieren kann, und die gleiche mediale Öffentlichkeit bleibt ungerührt angesichts der millionenfachen vorgeburtlichen Kindstötung, verschleiert als Schwangerschaftsabbruch.
 

 

Gegen die Ströme von Blut bei Millionen von Abtreibungen verliert  man  in den gleichen Medien kein Wort. Jeder Kritiker wird meist als „christlicher Fundamentalist“ abgestempelt, oft zum Schweigen gebracht oder zumindest lächerlich gemacht.

Das Leid betroffener Mütter leugnet man dort und bezeichnet deren Tränen und Albträume als seelische Phantom-Schmerzen, mit denen sie anderen Leuten mit ihrer Einbildung auf die Nerven gehen.

Abtreibung ist längst ein Wirtschaftszweig mit dem selbstnachwachsenden Rohstoff namens Kind geworden. In den westlichen  Industrieländern wird der Nachschub inzwischen knapper, so dass die Abtreibungslobby jetzt verstärkt auf dem afrikanischen Kontinent Schwangerschaftsabbruch als Grundrecht der Frau zur ihrer gesundheitlichen Vorsorge einfordert. Jede Abtreibung ist daher längst nicht mehr „eine zu viel“, sondern viel mehr „eine zu wenig“, wenn es einem „Lebensschützer“ gelingt, eine Mutter vor der zerstörerischen Tat gegen sich und ihr Kind zu bewahren.

Besorgtheit um Blutstropfen bei der Beschneidung einerseits, Befürworten und Profitieren von den Blutströmen abgetriebener Kinder andererseits ist eine gewaltige Betriebsblindheit von weiten Teilen unserer unserer modernen Gesellschaft!

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17. Mai 2012 4 17 /05 /Mai /2012 19:09

Als Jesus am Jakobsbrunnen eine Samariterin um Wasser bittet, lehnt diese zunächst ab. Worauf ihr Jesus entgegnet: "Wenn Du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht, und wer es ist, der zu Dir sagt: Gib mir zu trinken!, dann hättest Du ihn gebeten, und er hätte Dir lebendiges Wasser gegeben. Wer von gewöhnlichem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; wer aber von jenem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt." (Joh 4, 7 ff)
Woher stammt das Wasser, von dem Jesus spricht? Jesus hat es selbst erfahren: Vom Abba, vom Vater. Er ist die nie versiegende Quelle, der Ursprung, der uns nährt und am Leben erhält, aus dem wir Kraft und Trost schöpfen.
Quellwasser versickert, wenn niemand die Quelle fasst und einen Brunnen darum bildet. Wer ist dieser Brunnen für lebendiges Wasser? Es ist Jesus Christus, der Sohn. Über ihn gelangen wir zum Vater, durch ihn haben wir Zugang zur Quelle, zum Vater. Der Sohn ist sein Gefäß, sein Brunnen. Aus seinen Worten und Taten sollen wir schöpfen, dann sind wir dem Vater nah und erhalten jenes lebendige Wasser, das unermüdlich aus der Quelle, aus dem Vater sprudelt, nämlich den Geist. Wasser bewirkt Leben, der Geist bewirkt Kraft, durchtränkt unseren Lebensmut, des Vaters Spuren in uns. Geschenkt vom Vater, überreicht durch den Sohn belebt der Geist uns, die Menschen. Nur trinken müssen wir noch selbst, sich seiner bedienen. Dann leben wir im Namen des Vaters, durch den Sohn im Heiligen Geist, wie es die Ostkirche so treffend betet.

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17. Mai 2012 4 17 /05 /Mai /2012 18:45

chrikone100.jpgBeim Ausmisten stieß ich auf einen Text, den ich vor über dreißig Jahren geschrieben habe. Überrascht stellte ich fest, dass er noch heute für mich gültig ist:

 

 

 

 

 

Ich glaube,
dass vor ca. zweitausend Jahren ein Mann lebte, genannt Jesus von Nazaret, der ein einzigartiges Verhältnis zu Gott hatte.  Er nannte ihn seinen Vater und predigte, dass alle Menschen zu Gott Vater sagen dürfen. Er fühlte sich von diesem Vater total angenommen und in ihm geborgen.
Diese Sicherheit gab ihm Kraft, für alle Menschen da zu sein, auch für die Ausgestoßenen, Kranken und Minderwertigen seiner Zeit. Er zeigte damit, wie nahe Gott uns, den Menschen, bereits ist, und er erklärte, dass Gott noch näher kommen werde. Er forderte die Menschen auf, sie sollten umdenken und neu anfangen, ihr Leben auf Gott auszurichten. Er half ihnen dabei, indem er ihnen ihre Sünden vergab. Er stieß auf Widerstand und musste mit dem Schlimmsten rechnen. Dennoch hielt er daran fest, nach Gottes Willen zu leben, und scheiterte zunächst. Er starb am Kreuz.
Ich glaube,
dass Gott ihn zu sich nahm und ihn in einer neuen Daseinsweise weiterleben  und weiterwirken lässt. Seine Jünger konnten dies erfahren und begriffen nun, dass er der lang erwartete Messias, der Christus war. Sie begannen, in Christi Sinne zu leben und verkündeten ihn als denn zukünftigen Herrn der Welt. Sie hofften nun, selbst einmal bei Gott weiterleben zu dürfen. Sie fanden viele Anhänger, die diesen Glauben lebten und weiterverkündeten bis auf den heutigen Tag. Diese Glaubenden, zu denen auch ich mich zähle, bilden eine Gemeinschaft, Kirche genannt.
Ich glaube,
dass Christus in dieser Kirche weiterhin wirkt.
Ich glaube,
dass seine göttliche Kraft diese Kirche begleitet und nie im Stich lässt in guten wie in schlechten Zeiten.

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7. Mai 2012 1 07 /05 /Mai /2012 07:40

Wir brauchen ein öffentliches Gewissen, jemanden, der Alarm schlägt, wenn wir auf dem falschen Weg sind, weil wir heute in den Medien zu viel Opportunismus, zu viele kurzlebige Modetrends haben. Dieser jemand muss über persönliches Maß hinaus leidensfähig sein, weil alle, deren Interessen er quer kommt, auf ihn unbarmherzig medial einprügeln.

Wir brauchen jemanden, der uns Orte der Erinnerung an Leid und Leiden gibt, was in unserer Geschichte alles aus dem Ruder lief, wer umsonst gestorben ist, wer ungerecht geknechtet und ausgebeutet wurde, wer gelitten hat, weil wir ständig Gefahr laufen, zu vergessen und zu verdrängen, wenn es unsere seelische Belastbarkeit übersteigt.

Wir brauchen jemanden, der die notwendigen Dienste am Nächsten in den sozialen Einrichtungen unserer Gesellschaft organisatorisch weitgehend im Griff hat, weil wir jeden Augenblick genau dieser Nächste sein können und dann auf Hilfe anderer angewiesen sind. Wir brauchen einen Träger dieser sozialen Einrichtungen, der Menschen mit sozialer Gesinnung anstellt und ihren Lebensunterhalt sichert, damit die Gesellschaft nicht auseinander bricht..

Wir brauchen Orte der spirituellen Ausrichtung, Impulsgeber der Hoffnung auf Zukunft, damit wir nicht gedankenlos in den Tag hineinleben und uns selbst in einem Anfall von Sinnlosigkeitsgefühl aus dem Leben katapultieren.

Eine Einzelperson kann das nicht leisten, der Sozialstaat allein offensichtlich auch nicht. Welche Institution bleibt übrig?

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5. März 2012 1 05 /03 /März /2012 07:48

„Im Anfang war der Laut, und der Laut war A-U-M. Durch die Schwingung des A-U-M ist alles entstanden“ liest man in der hinduistischen Weisheitsschrift Chandogya Upanischad. (7. Jh. v. Chr.)

„Alles schwingt elektromagnetisch“ lehrt die moderne Teilchenphysik. (20. Jh.)

„Gottes Geist als Urschwingung vibriert in der Welt“ verkündet die christliche Dreifaltigkeitslehre. Göttliche Energie durchwaltet Schöpfung und menschlichen Geist, ausgesandt vom Ursprung allen Seins, Gott, dem Vater, vermittelt von Jesus, dem Christus, der ganz auf die Seite Gottes gehört, ein Geheimnis, das die christliche Tradition in den Titel Sohn Gottes fasst, so untrennbar sieht sie ihn mit Gott, dem Vater, zusammen verbunden im Heiligen Geist.

„Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden, und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen“ entfaltet das Evangelium nach Johannes, verhaftet in der Tradition griechisch-philosophischen Denkens, dieses Tiefengeheimnis. (100 n. Chr.)

Welches Gespür im Menschen, das dem Tier offensichtlich fehlt, veranlasst solche Einsichten? Ist das Menschengeschlecht von Natur aus, vielleicht gar genetisch, auf das Göttliche angelegt und ausgerichtet? Ist alle Energie und Lebenskraft göttlichen Ursprungs?

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9. Februar 2012 4 09 /02 /Februar /2012 11:22

Gesetzesinitiativen für den Mutter- und Säuglingsschutz, die Aus- und Weiterbildung der Frauen, gleicher Lohn für Frauen und Männer muten wie moderne Gesetzentwürfe an. Stutzig wird man erst beim Gesetzesentwurf zu den Rechten der Hausgehilfinnen. Dann erst merkt man, dass es sich um Gesetzesinitiativen handelt, die vor etwa hundert Jahren die einzige Frau der österreichischen Nationalversammlung eben dort eingebracht hat. Soweit war sie ihrer Zeit in ihrem Empfinden für Gerechtigkeit voraus. Als Abgeordnete setzte sie mit sozialpolitischen Mitteln fort, was sie zuvor über verschiedene Vereine karitativ angepackt hatte, nämlich Frauen und Kinder aus der Heimarbeit befreien, Mädchen, die aus reiner Not zur Prostitution getrieben wurden, eine Ausbildung ermöglichen. Klar sah sie die Schuld der wohlhabenden, großbürgerlichen Schicht, zu der sie selbst gehörte: „Nur zu oft ist es die wohlhabende Frau, die die Kaufleute zwingt, zu unmöglichen Bedingungen zu liefern, und dies geschieht immer auf Kosten der armen Heimarbeiterinnen.“

Aufgewachsen ist Hildegard Burjan in einem religionslosen jüdischen Elternhaus. Mitte zwanzig ließ sie sich katholisch taufen, weil sie, die schwer Erkrankte, die aufopfernde Pflege der Schwestern nachhaltig beeindruckte: „So etwas wie diese Schwestern kann der natürliche, sich selbst überlassene Mensch nicht vollbringen.“ So war ihr eigenes soziales Engagement von einem tiefen Glauben an einen Gott geprägt, der sich den Menschen zuwendet, die bereit sind umzukehren und neu anzufangen. Das färbte auch auf ihren Ehemann ab, der sich ebenfalls taufen ließ. Ihr Gottvertrauen war so groß, dass sie entgegen dem Rat der Ärzte ihre Tochter unter Lebensgefahr zur Welt brachte.

Dass die Katholische Kirche sie am 29. Januar 2012 selig sprach, d.h. sie feierlich zum leuchtenden Vorbild erklärte, wie man Christi Willen in dieser Welt erfüllen kann, zeigt, dass man auch in der Politik als gläubiger Christ seinen Weg finden kann, ein Beispiel, dass sich so mancher moderne Politiker zu Herzen nehmen sollte. Als einziger Wehrmutstropfen für mich an dieser Ehrung bleibt, warum die Katholische Kirche so lange mit dieser Seligsprechung gebraucht hat.

Quelle: CIG Nr. 6/2012 S.64-65

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  • Winfried Schley
  • Niemals in Gleichgültigkeit verfallen, unabhängig davon, was im Leben auf mich zukommt !  
 Ich interessiere mich für alles, was dem friedlichen Zusammenleben der Menschen dient.
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