
Als ehemaliger Soldat bewundert der Maler Henri Marie Dat das strategische Genie Hannibals, des berühmtesten Heerführers Karthagos als Gegenspieler des antiken Roms.
Doch Titus Livius wirft Hannibal einen großen Fehler vor, indem dieser seine Truppen in Capua nördlich von Neapel den Winter über ausruhen ließ. Capua war damals die reichste und luxuriöseste Stadt Norditaliens, ein idealer Aufenthaltsort für alle Annehmlichkeiten. Die leidensfähigen und kampferprobten Soldaten Karthagos und deren Söldner erlagen recht rasch den Vergnügungen dieser Stadt, dem guten Wein, den warmen Bädern und den schönen gefälligen Frauen. Ihre Kampfkraft schmolz dahin.
In Frankreich wurde diese Erzählung im Laufe der Zeit zum Inbegriff für die Gefahren des Luxus und maßlosem Vergnügen. Noch heute ist es dort ein gefügeltes Wort mit moralischem Unterton.
Mit großem Talent skizziert Henri Marie Dat das süße Nichtstun der Soldaten. Er weist uns damit auf eine ewige Wahrheit hin: Weibliche Verführung ist mächtiger als militärische Stärke.