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8. Dezember 2024 7 08 /12 /Dezember /2024 09:47


Wumm! Multipolar hat zugeschlagen! Und wie! Das Robert-Koch-Institut, kurz RKI,  musste die Sitzungsprotokolle zu Covid-Maßnahmen herausrücken, was unser derzeitiger Gesundheitsminister auch tat, wobei er treudoof viele Passagen schwärzen ließ, angeblich um die Namen des Personals zu schützen. Diese waren vermutlich so lang, dass sie selbst arabische Langnahmen, die drei Generationen enthalten, mühelos in den Schatten stellten. Ein richterlicher Beschluss erzwang weniger schwärzen, bis jemand im RKI die ungeschwärzten Protokolle freigab. Vermutlich hatten sie einfach nicht mehr genug schwarze Farbe.

 

Seitdem schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Als Sanitätsstabsunteroffizier d.R. hielt ich damals die Mitarbeiter des RKI für medizinische Vollpfosten, die keine Ahnung hatten von Immunisierung, Infektionsgeschehen und Selbstschutz durch Impfung, sondern alles kunterbunt in einen Topf warfen. Reumütig muss ich ihnen Abbitte leisten. Sie wussten sehr wohl Bescheid! Dass sie sich aber genau wie die Ständige Impfkommission, kurz STIKO, dem politischen Druck beugten, macht mich zornig. „Ich will Handschellen klicken hören!“, verkündete dazu ein bekannter Buchautor, der im Gegensatz zu mir kleinem, alten Giftzwerg, viel Geld damit verdient, während ich meine Wut im Bauch auf meinem kostenlosen Blog rauslasse.

 

Wenn ich heute rückblickend meine Artikel zu Corona erneut lese, muss ich erstaunt und tief befriedigt feststellen, wie gültig sie geblieben sind. Nur in einem Punkt lag ich voll daneben. Ich glaubte felsenfest an eine verlogene Propagandaschlacht für ein Dauer-Impf-Abonnement als festen Absatzmarkt der pharmazeutischen Industrie. Dieses blieb weitgehend aus.

 

Was nicht ausbleibt, ist die vorgezogene Bundestagswahl, obwohl die verantwortliche Wahlleiterin sie wegen angeblichen Papiermangels verhindern wollte. Diese Ausrede war wohl allzu dämlich, so dass die politischen Eliten klein beigeben mussten. Überhaupt kann ich mich mit meinen 75 Jahren nicht erinnern, so viele undurchdachte und manchmal strunzdumme Verlautbarungen vernommen zu haben wie unter dieser Ampel-Regierung, und schlimmer noch, dass viele Journalisten und der öffentlich rechtliche Rundfunk dies einfach unkritisch nachäfften, meist unter dem Schutzschirm „Kampf gegen rechts“. Dank Internet wimmelt es inzwischen von Podcasts verschiedenster Richtungen als gesundem Gegenpol.

 

In meiner zweiten Heimat Frankreich gibt es diesen „Kampf gegen rechts“ auch, aber ohne die typisch deutschen Merkmale wie „gegen Hass und Hetze“, Nazikeule, Antisemitismusvorwurf und „für eine freiheitliche demokratische Grundordnung“, was immer das sein mag. Was bekamen wir von Politikern in den letzten Jahren alles an Wählerbeschimpfung zu hören: Mischpoke, Nazis in Nadelstreifen, Covid-Idioten, Aufstand der anständigen Zivilgesellschaft gegen … , 40 Jahre falsch Erzogene, Dunkeldeutsche. Wenn jemand beleidigt zurückschlägt, landet er vor Gericht. Der neue Paragraph wegen Majestätsbeleidigung, verschleiert als Delegitimierung des Staates, macht’s möglich.

 

Klüger scheint es mir, diese Bande einfach abzuwählen, so lange wir noch freie und geheime Wahlen haben, denn auch das wackelt, organisiert man doch inzwischen auf der Straße den Druck auf den Nachbarn, wie der gefälligst zu wählen habe, denn sonst kann man ihm neuerdings unterhalb der Strafbarkeitsgrenze das Leben schwer machen oder gar seine Existenz und Verdienstmöglichkeiten vernichten.

 

Die drei Grundprinzipien unserer Demokratie, nämlich die Legislative, die Exekutive und die Judikative, werden schleichend ausgehöhlt, vor allem der letzte Pfeiler. Der Verfassungsschutz schützt nicht mehr wie ursprünglich den einzelnen Bürger vor der Willkür des Staates, sondern nun die Regierung vor dem aufmüpfigen Bürger, der nicht auf Reisen, Fliegen, Autofahren mit Benziner oder Diesel, Fleisch essen, zuverlässige Heizung und Duschen verzichten will, anstatt sich mit Waschlappen, Lastenfahrrad, Flatterstrom, mangelhafter Bahn oder ausgedünntem ÖPNV zu begnügen. Als Kastenloser hat er sich gehorsamst und bedingungslos dem angeblichen Klimaschutz zu unterwerfen, während die politische Priesterkaste davon ausgenommen ist. Wir steuern auf einen Ökofaschismus mit Privilegien für Funktionäre zu!

 

Ob ich ungestraft dieses Jahr meine Weihnachtskrippe aufstellen kann? Bis jetzt weiß ich noch nicht, ob mir nach dem neuen Selbstbestimmungsgesetz Strafe droht, weil ich unhinterfragt, also ganz und gar nicht woke, dem Jesuskind in der Krippe und der Josefsfigur ein männliches Geschlecht zuordne. Wie soll ich belegen, dass ich dem Kind in der Krippe und Josefa als möglicher Transfrau nicht Unrecht antue, nachdem unsere Innenministerin die Beweislast für Beamte, auch für solche wie mich im Ruhestand, umgekehrt hat? Nichtereignisse lassen sich logischerweise nicht belegen, was unsere Ministerin sehr genau weiß, aber nerven und damit unterwerfen kann man damit hervorragend. Klingelt mich der Verfassungsschutz morgens um sechs Uhr am Weihnachtstag aus dem Bett, durchsucht das Haus und beschlagnahmt meinen Laptop wegen regierungsfeindlicher Artikel auf meinem Blog? Hätte Maria abgetrieben, wäre mir dieser seelische Konflikt erspart geblieben. Will diese Regierung deshalb den Schwangerschaftsabbruch legalisieren oder gar zum Menschenrecht erklären, um mich von meiner Gewissensnot zu befreien?

 

Ich weiß es nicht. Aber eines weiß ich ganz sicher: „Ihr könnt mich mal kreuzweis! Mein Kreuz am Wahltag bekommt ihr nicht!“ Diese Gefühl verschafft mir eine innere Freude und Freiheit, mit der ich die restliche Adventszeit und die Weihnachtsfeiertage voll genießen werde, was ich hiermit allen anderen Menschen von ganzem Herzen wünsche: „Einen besinnlichen Advent und gesegnete Weihnachten!“

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25. Februar 2024 7 25 /02 /Februar /2024 11:27

Wenn man wie ich den größten Teil des Jahres in zwei Ländern verbringt, blickt man von außen ein wenig anders auf Deutschland. Französischen Bischöfen würde es niemals einfallen, den Wählern vorzuschreiben, wen sie nicht zu wählen haben. Die Katholische Kirche in Frankreich ist weitgehend weiß, bürgerlich, konservativ und national gesinnt. Niemand stört sich daran. Wer nicht dazugehören will, bleibt eben weg. Punkt.

 

Die Katholische Kirche sieht sich als Weltkirche. Wer ihr angehört, gehört zugleich einer Volksgruppe oder Nation mit deren kulturellen Ausprägungen an. Vielfalt in der Einheit lautet das Motto. Offensichtlich gibt es aber eine Ausnahme. Deutsch sein ist Schandfleck, voll nazi und daher unchristlich. Zumindest scheinen das die deutschen Bischöfe so zu sehen.

 

Sie ordnen diese Eigenschaft der Partei AfD zu und schließen ein ehrenamtliches Engagement in der Katholischen Kirche mit gleichzeitiger Parteimitgliedschaft aus. Sie blenden aus, dass fast zeitgleich zur ihrer Verlautbarung die derzeitige Ampelregierung die schärfsten Abschiebegesetze beschloss, denen selbstverständlich ebenfalls ein ausgrenzendes Menschenbild zugrunde liegt. Nur so kann man logischerweise aussortieren, wer dableiben darf und wer zu gehen hat. Kirchlicher Widerspruch dazu bleibt aus. Wer früher wählbar war, ist anscheinend immer wieder wählbar, unabhängig von den augenblicklichen politischen Inhalten. (In meiner Kindheit war das für die katholischen Priester nur die CDU.)  

 

Frieden auf Erden zu verkünden, ist neuerdings vermutlich nur noch den katholischen Weihnachtsgottesdiensten vorbehalten. Frieden mit Russland zu suchen, wie die AfD mit manch anderen es wünscht, gehört nicht dazu. Wurden einst die deutschen Nationalsozialisten als Bollwerk gegen den russischen Bolschewismus gesehen, gelten die "Neu-Nazis" der AfD nun als die fünfte Kolonne Moskaus. So ändern sich die Zeiten! Das Schlagwort „Nie wieder ist jetzt!“, mit der die Ampelregierung und ihre hörigen Medien Massen auf der Straße mobilisieren, erspart das Nachdenken darüber, dass die Weimarer Verhältnisse mit der jetzigen BRD historisch gesehen überhaupt nichts gemein haben. Wem nützt diese verlogene Ablenkung? 

 

Aufrüsten heißt die politische wie kirchliche Parole. Einschleimen bei den Mächtigen! Wird das Weihwasser, mit dem einst im ersten Weltkrieg die Waffen gesegnet wurden, schon in entsprechenden Mengen vorbereitet? Die Osternacht kommt schließlich bald.

 

Dass die AfD ein urkatholisches Familienbild mit Vater, Mutter, Kind und das Prinzip „Mensch von Anfang an“ vertritt, ist laut offizieller kirchlicher Verlautbarung von nebensächlicher Bedeutung. Wirft die Katholische Kirche in Deutschland eigene Grundprinzipen über Bord, nur weil sie von den angeblich Falschen vertreten werden? Oder ist man gar nach neukatholischer Auffassung erst dann ein Kind Gottes, wenn man lebend den Geburtskanal verlassen hat?

 

Was ist überhaupt noch katholisch an diesem deutschen Ableger der Weltkirche? Frühere katholische Fastenbräuche tauchten teilweise ein in den Leidensweg Jesu Christi. Äh? Wer war das gleich nochmal? Nun huldigt man mit Klimafasten als Opfergabe einer neuen Göttin Erde. Dass Traditionen sich überholen, kann ich noch nachvollziehen, aber sie durch Neues zu ersetzen, ohne die Spiritualität des Alten zu übertragen, ist leerer Zeitgeist.

Foto: Dr. Marcel Kunz

 

Zurück nach Frankreich. Ein französischer Bekannter, verheiratet mit einer Deutschen und in seiner Kindheit Ministrant, spottet über das heutige Deutschland: „Die Deutschen fühlen sich nur wohl, wenn sie sich in Schuldgefühlen und Welterlösungswahn suhlen können. Dafür zahlen sie viel Geld an fast die ganze Welt.“ Hat er recht? Inwiefern sind die katholischen Bischöfe in Deutschland darin eingebettet, ohne sich dessen unhinterfragt bewusst zu sein?

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23. November 2023 4 23 /11 /November /2023 09:43

Das Jahr 2023 neigt sich seinem Ende zu, Zeit für meine übliche vorweihnachtliche Nörgelei. Mit drei erwachsenen Nachkommen gehöre ich nachweislich zu den erfolgreichen Samenspender*innen. Ich denke jedoch nicht im Traum daran, mein Geschlecht nun jährlich zu ändern, nur weil das neue Selbstbestimmungsgesetz mir das jetzt erlaubt und alle mit Geldstrafe bedroht, die nicht nach meiner augenblicklichen Pfeife tanzen wollen. Warum das neudeutsche Stottern mit *innen eine geschlechtsneutrale Ausdrucksweise sein soll, bleibt das Geheimnis ihrer Erfinder und gilt obendrein nur für positiv belegte Begriffe. Kinderschänder*innen wird es nach diesem Denkmuster nie geben.

 

Die Diakonie betreut neuerdings keine Behinderten mehr, sondern Klient*innen. Diese Hilfsbedürftigen dürfen zur Zeit noch Personen und Menschen sein. Bald werden sie Person*innen und Mensch*innen heißen. Spenden sind nach wie vor herzlich willkommen, auch wenn sie nicht von Spender*innen, sondern von einem alten weißen Mann wie mir stammen sollten. Nur mit Kusshand darf man seit der Me-too-Debatte nichts mehr annehmen. Das ist sexistisch, vielleicht sogar verkappte Prostitution, wenn das Geld von einem Mann, genauer von einem Niemals-Menstruierenden kommt.

 

Vater von drei Kindern zu sein ist inzwischen voll Nazi-Sprech und meine liebe Frau, die sie mir geschenkt hat, heißt nicht mehr Mutter, sondern Nicht-mehr-Gebärende oder Nicht-mehr-Menstruierende, obwohl darin ein versteckter Hinweis auf ihr fortgeschrittenes Alter steckt, was nicht den üblichen Höflichkeitsvorstellungen entspricht und daher diskriminierend wirkt. Doch sei es drum. Nicht-Menstruierende ist ein so schwammiger Begriff, dass man mit dieser Sprechweise mühelos Transfrauen zu echten Frauen erklärt und Gummibärchen Transbären, also echte Bären sind. Seitdem besitzen wir zu Hause keine von den Klimagläubigen verteufelte Ölheizung mehr, sondern haben nun eine Trans-Luft-Wärmepumpe im Keller. Prägte nach Karl Marx das materielle Sein noch das geistige Bewusstsein, so ersetzt jetzt das sprachliche Bewusstsein das wirkliche Sein. Wir sind im postmarxistischen und postfaktischen Zeitalter angekommen.

 

Die gängige deutsche Medien- und Politiklandschaft marschiert wie hirngewaschen im Gleichschritt mit, in der einen Westentasche die Nazikeule, in der anderen den Antisemitismusvorwurf. Ganz gleich, worüber oder über wen ein Journalist in diesem System schreibt, er muss nur den passenden Schlenker finden, mit dem er in eine dieser Westentaschen greifen kann und schon wird er fleißig abgeschrieben und nachgeäfft, was seinen Posten für die nächsten Jahre finanziell absichert.

 

Journalisten und Politiker glänzen durch ein ausgezeichnetes Kurzzeitgedächtnis. Eine Wortwahl wie asymptomatisch Erkrankte, Grundimmunisierte, Nichtimmunisierte und Impfdurchbrüche haben sie niemals selbst verwendet. Solche Ausdrücke sind in ihren Texten der letzten zwei Jahre nur deshalb aufgetaucht, weil Marsmännchen die Software in ihren Schreibcomputern gehackt haben. Blöd, dass die Digitalisierung in Deutschland noch nicht sehr weit fortgeschritten ist, so dass alles in Papierform festgehalten wurde. Bücherverbrennung war vorgestern, nun muss eine Ordnerverbrennung her!

 

Unsere Ölheizung dürfen wir weiter betreiben, weil wir seit diesem Frühjahr eine PV-Anlage auf unserem Dach haben. 4 000 kWh dürfen wir laut Vertrag einspeisen, unabhängig davon, ob die Sonne auf unserer Südwestseite es übers Jahr wirklich so gut mit uns meint wie dieses Jahr. Zum 15. eines jeden Monats muss ich mich bei den Stadtwerken einloggen, den Stand der Einspeisung angeben und begründen, warum die neue Einspeisung zu viel vom letzten Eintrag abweicht, falls der einprogrammierte Schätzwert zu weit unter- oder überschritten wird. Der Sonne vorzuschreiben, was sie in diesem Zeitraum zu liefern habe, kann nur einem Programmiererhirn mit deutscher Mentalität entspringen.

 

Während unserer Abwesenheit im Sommer fiel der Strom aus und die Zeitschaltuhr am Aquarium ging über eine Stunde nach. Unser Batteriespeicher überbrückte diesen Blackout nicht, wie ich dummerweise annahm. Er ist weder umweltfreundlich, noch nachhaltig und seine Kaltstarttaste ist überflüssig, weil der Wechselrichter, der alles regelt, ans Festnetz gekoppelt ist und daher nicht darauf reagieren kann. Was an Strom im Haus ankommt, bestimmen die Leipziger Strombörse und die vielen Fachleute in den Umspannwerken, die für stabile Netzfrequenz und Netzspannung sorgen. Diese haben inzwischen einen Knochenjob rund um die Uhr, weil Wind und Sonne nicht grundlastfähig, Angebot und Nachfrage instabil sind. Es ist bei der Ölheizung, der Solarthermieanlage auf unserem Garagendach, selbst bei den WKAs gleich: Ohne Strom aus dem Festnetz für ihre Steuerungs-Chips läuft nichts, außer man installiert zusätzlich eine sündhaft teure Notstromversorgung. Auch wenn der Wind zum Nulltarif weht und die Sonne umsonst scheint, kostet die Umsetzung ihrer Energie in Strom eine Unsumme und ist nach bisherigem Technikstand ohne fossile Energie nicht machbar.

 

Unsere eigene Anlage ist vom Keller bis zum Dach made in China, also mit 60 % der Herstellung vom dortigen Kohlestrom verschmutzt. Sie wurde über neun bis zehn Tage hinweg mit Ozeanriesen nach Deutschland geschippert, die am Tag 150 000 Liter Schweröl verbrennen. Der Dreck davon ist halt nicht vor unserer Haustür, aber sicher in der Atmosphäre. Unsere eigene private ökologische Bilanz ist zusammen mit unserer Ölheizung schlechter als je zuvor, aber jetzt retten wir zusammen mit anderen laut Ampel-Regierung und EU-Kommission mit ihrem Greendeal das Klima, was unserem Selbstbild gewaltig schmeichelt und uns von den armen Schluckern, die damit nicht protzen können, wohltuend abhebt. Für diesen vermeintlichen Seelentrost zahlen wir saftig drauf und schaffen somit neue Absatzmärkte und Arbeitsplätze.

 

An dieser Preisspirale dreht man noch kräftig weiter über den Ablasshandel mit CO2-Zertifikaten. Wann kommt der Klima-Soli? Will niemand mehr wahrhaben, dass wir Mythen nachjagen, die naturwissenschaftliche Überlegungen außer Acht lassen und wir obendrein teuer dafür bezahlen? Wer verdient sich daran dumm und dämlich? Wessen Melkkuh sind wir?

 

Bald steht Weihnachten vor der Tür. Die noch verbliebenen rückständigen Christen und andere Traditionsbehaftete kramen allmählich ihre Krippen hervor. Sie haben wohl noch nicht bemerkt, dass eine neue Klimareligion auf dem Vormarsch ist. Deren Gläubige huldigen unter überteuerten finanziellen Opfern samt ihren Speisegesetzen als Vegetarier oder gar Veganer ihrer Göttin Mutter Erde. Vermutlich würden sie Maria heute zurufen: „Wie konntest du dir nur einen solchen Balg unterjubeln lassen! Der verbraucht im Laufe seines Lebens etwa 58 Tonnen CO2! Zum Glück haben damalige Klimaschützer seinen Lebensweg mit seinem Tod am Kreuz abgekürzt! Der Ochse neben der Futterkrippe mit dem Jesuskind rülpst klimaschädliches Methan! Weg mit ihm!“

 

Solche Klimagläubigen können mich mal. Jene Krippe, die mein Schwiegervater mit viel Liebe zum Detail in den ersten, von Kriegstraumata belasteten Jahren nach dem 2. Weltkrieg gebastelt hat, werde ich auch dieses Jahr wieder aufstellen. Wer genauer wissen will warum, der lese http://winfried-schley.over-blog.net/article-25291512.html.

 

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27. Dezember 2022 2 27 /12 /Dezember /2022 12:11

Der Glaube an Jesus Christus scheint in meinem Umfeld ausgedient zu haben. Die neue Göttin heißt Mutter Erde. Wird bei den Juden koscher und bei den Muslimen halal gekocht, essen die Neugläubigen vegetarisch oder gar vegan mit viel Rohkost. Ohne rituelle Speisevorschriften kommt man wohl nicht aus. Aus bußfertigem Verzicht und Fasten zur seelischen Reinigung wird frieren für die Freiheit, radeln (wenn auch mit umweltschädlicher Batterie) für das Klima, heizen mit angeblich nachhaltigem und (vermutlich in Nullkommanix) nachwachsendem (aber rußendem) Holz. Gas, Öl, Kohle und Atom heißen die neuen Sünden, von denen man sich reinwaschen muss. Wer dabei nicht mitmacht, ist politisch rechts oder gar Nazi, dem neuen Vorhof der Hölle, den es zu meiden gilt wie die Pest. Als neue Form des Dankgottesdienstes huldigt man den Grünen und wählt sie, ohne deren verkündete Glaubenssätze auf ihren Wahrheitsgehalt und deren Machbarkeit zu überprüfen und ohne den privaten Lebenswandel ihrer Propheten zu hinterfragen.

Nachtrag:
Ich soll nicht recht haben? Wie wirken die Grün*innen im Fernsehen denn? Bei jedem Kamera-Auftritt erscheinen sie in neuen Designer-Klamotten, ihrem liturgischen Outfit als Klima-Priester*innen einer Welterlösungsreligion, weit entfernt davon, nachhaltig oder gar CO2-arm zu sein. Gesinnung genügt. Mehr Verdrängung geht nicht.

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13. Juni 2022 1 13 /06 /Juni /2022 23:01

Wie kommt man am besten von Georgien nach Armenien? Ganz einfach zu Fuß über die Grenze! Nachdem die Toilette auf georgischer Seite überraschenderweise umsonst war, bekam die Georgierin Tea noch ein nicht eingeplantes kleines Zusatztaschengeld, bevor sie unsere Reisegruppe an die Armeniern Narine Hoveshyan übergab. Der Bankautomat auf armenischer Seite streikte bei allen deutschen Karten, weil er einer russischen Bank gehörte. Hier holte uns der Krieg Russlands gegen die Ukraine zum ersten und einzigen Mal ein. Zum Glück gab es eine Wechselstelle, die unsere Notration an Euro schmälerte, was am Flughafen in Tiflis auch schon der Fall war. Der Vorteil von Wechselstellen ist manchmal, dass man für den nächsten Toilettengang schon etwas Münzgeld in der Tasche hat. Der vermeintliche deutsche Reisebus hinter der Grenze entpuppte sich als Gebrauchter aus dem Internethandel, dessen Stoßdämpfer glücklicherweise die ganze Rundreise durchhielten. Fahrtüchtig sind in Armenien auf dem Land alle Fahrzeuge, die noch nicht auseinandergefallen sind.

 

Als weiterer Vorteil entpuppte sich, dass in unserer Reisegruppe sechs Russlanddeutsche waren, die sich hervorragend als Dolmetscher oder Erklärer eigneten, wenn ich unsere Reiseführerin nicht belästigen wollte. Russisch scheint jeder Armenier zu beherrschen, Englisch nur das Personal an der Hotelrezeption. Mit dieser unerwarteten Hilfestellung bestellte ich an der Rezeption den notwendigen, dank meiner Zimmernummer kostenlosen Bademantel, wusste, dass ich im etwas weiter entfernten Schwimmbad beim Empfang rutschfeste Einmalsandalen und einen Schlüssel zu einem Kleiderschrank ausgehändigt bekommen werde. Umkleidekabine war der Flur vor den Schränken. Somit konnte ich im Nobelkurort Tsaghkadzor das zum Hotelkomplex gehörige Schwimmbad benutzen. Der Bankautomat im Hoteleingang schien die Bankfiliale für das ganze Tal zu sein.

 

Dass Armenien das Land der Aprikosen sein soll, ist an uns vollkommen vorbeigeglitten. Für uns war es das Land der sehr guten Rotweine, der weniger guten Biere und der allgegenwärtigen armenisch-apostolischen Kirche mit ihren vielen Klöstern und Kreuzsteinen.

 

Das Kloster Khor Virap mit Blick auf den schneebedeckten, auf türkischer Seite liegenden Fünftausender Ararat gilt als Wiege des Christentums in Europa. Entsprechend gestaltete sich das Programm des Reiseveranstalters mit Kloster- und Kirchenbesichtigungen und drei einzigartigen Musikdarbietungen, vom Volkslied über Kirchenchoral bis zur konzertanten Musik auf alten armenischen Musikinstrumenten. Durch Zufall erlebten wir zusätzlich einen ergreifenden, wunderschönen Gesang bei einer armenischen Eucharistiefeier im Inselkloster Sewanawank am Sewan-See, dem größten Gewässer im Kaukasus.

 

Der musikalische Höhepunkt für mich war jedoch, als bei unserem letzten Abendessen in Jerewan am Nebentisch eine Gruppe armenischer Lehrerinnen den Geburtstag einer Kollegin feierte. Alle Damen waren sehr festlich angezogen, ließen sich ein abwechslungsreiches Mahl servieren und tanzten anschließend begeistert auf armenische Popmusik, zu der eine kleine Musikgruppe mit ihren typisch armenischen Instrumenten aufspielte. Manche mögen über mich Kulturbanausen die Nase rümpfen. Mir ging diese Lebensfreude richtig zu Herzen.

 

Schon zu Sowjetzeiten gab es für den ländlichen Raum ein Förderprogramm für die Landbevölkerung mit Speisesaal und Toiletten für Reisegruppen, bei denen die Einheimischen ihre hervorragende rustikale Küche auftischen konnten. Wir waren heute noch Nutznießer davon, ein Genuss ohne Reue.

 

Den weindurchtränkten Käse einer noch jungen Käserei verspeisten wir im Hotelzimmer, zusammen mit einem Fladenbrot aus dem Supermarkt und einer Flasche Weißwein, die uns ein georgischer Winzer geschenkt hatte, weil wir zufällig bei unserer Einkehr dort unseren 44. Hochzeitstag hatten. War der Einkauf im Supermarkt für uns preiswert, muss er einheimischen Rentnern mit etwa 120 Euro monatlicher Rente fast unerschwinglich erscheinen. Wie in Georgien erstaunte mich das Preisgefälle. In irgendeinem Dorf hing vor einem kleinen Textilladen ein kurzärmliges Sommerhemd für umgerechnet etwa 1 Euro. Für diesen Preis bekam man an den Touristenständen bei den Sehenswürdigkeiten nicht einmal ein Flasche Mineralwasser.

 

Wie in Georgien sah man auf dem Land oberirdische Gasleitungen, der die einzelnen, mit einem Gaszähler ausgerüsteten Haushalte verband und mit russischem Gas versorgte. Die Freundschaft mit Russland wird sich bei einem diktierten Gaspreis in Grenzen halten.

 

Im armenischen Vulkanmassiv lagen die schwarzen Obsidiane zuhauf herum. Drei kleine Steine für unsere Enkel kamen ins Reisegepäck. Ein Blick ins Internet verriet, dass nicht nur Armenier diesem vulkanischen Glas eine Heilkraft zusprechen.

 

Das Kostbarste an Jerewan war für mich die berühmte Sammlung uralter Handschriften im Museum Matenadaran. Welches Gespür für Kultur, Schrift und Wissen müssen die so oft verfolgten Armenier gehabt haben, wenn sie allen Lebensgefahren zum Trotz diese Handschriften versteckten und so einmalige Kulturzeugnisse unter anderem auch ihre eigene Schrift vor dem Vergessen bewahrten! Ich hätte an ihrer Stelle wohl nur meine nackte Haut gerettet.

 

Charles Aznavour und Winston Churchill mögen mir verzeihen, armenischer Brandy, so weltberühmt er auch sein mag, ist nicht meine Welt. Ich ziehe armenischen Rotwein vor.

 

Kurz, eine Reise durch Armenien ist wie die Reise durch Georgien eine exotische Reise der Sinne. Kleiner Zusatztipp am Rande: Man nehme einen zu sich passenden Sexualpartner mit.

 

Die Heimreise steckte voller Pannen. Wir waren erst nach zwanzigeinhalb Stunden wieder glücklich zu Hause.

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15. Juli 2021 4 15 /07 /Juli /2021 20:15

Der ursprünglich französische Text nennt keinen Verfasser. Dieser Unbekannte versetzt sich in die Rolle Gottes, wobei sich mir nicht erschloss, ob er von einem christlichen Gott als Vater oder von einem Jesus Christus als göttlichem Begleiter oder von einem göttlichen geistlichen Beistand ausgeht. Vielleicht meint er auch die christliche Dreifaltigkeit zusammengenommen. Mir scheint das zweitrangig. Entscheidend für mich war, wie stark mich dieser Text ansprach, so sehr, dass ich ihn hiermit in freier Form ins Deutsche übertrage, weil wörtlich übersetzen für mich nicht passt:

 

Ich, Dein Gott, kenne den Leidensdruck, die Spannungen und Unruhen in Deiner Seele, die Gebrechlichkeiten und Mängel Deines Körpers. Ich weiß um Deine Nachlässigkeit, Deine Verfehlungen und Dein Versagen. Genau deswegen sage ich Dir: „Schenke mir Dein Herz, wende Dich mir einfach so zu, wie Du bist.“

 

Wenn Du anstrebst, Dich engelsgleich der Liebe auszuliefern, wirst Du mich niemals wirklich lieben. Selbst wenn Du noch so oft in diesen Fehler verfällst, wirst Du mich niemals näher kennenlernen. Selbst wenn Du Dich feige vor der Tugend wegduckst, verschließe ich mich nicht vor Deinem Versuch, sich mir zuzuwenden.

 

Wende Dich mir zu, so wie Du augenblicklich bist, ganz gleich, in welchem Zustand Du Dich gerade befindest, sei es leidenschaftlich oder ausgedörrt, glaubend oder ungläubig.

 

Wende Dich mir zu, so wie Du jetzt bist. Ich sehne mich nach jener Zuneigung, deren Dein Herz gerade bedarf. Niemals wirst Du mich wirklich echt lieben können, wenn Du nach Perfektion strebst.

 

Mein Kind, lasse es zu, dass ich Dich liebe. Ich will Dein Herz. Natürlich will ich Dich verwandeln, aber geduldig abwartend, weil ich Dich wertschätze, so wie Du bist. Ich wünsche mir, dass Du genauso handelst. Ich möchte sehen, wie aus der Tiefe Deines Leidensdrucks Barmherzigkeit aufblüht.

 

Ich liebe an Dir all Deine Schwächen. Ich begehre die Zuwendung des Armseligen. Ich will, dass aus der Bedürftigkeit sich beständig der Aufschrei erhebt: Herr, ich liebe Dich. Es ist der Gesang Deines Herzens, der mir wichtig ist. Dafür brauche ich Dein Wissen und Deine Begabungen nicht. Es sind nicht die Tugenden, die ich Dir abverlange. Selbst wenn ich Dir welche gegeben habe, bist Du immer noch schwach genug, damit sich reine Liebe überhaupt erst damit vermischen kann.

 

Ich könnte Dich für große Vorhaben vorsehen, doch damit bist Du ein unnützer Diener. Ich nehme das Wenige, das Du hast, entgegen, denn ich habe Dich für die Zuwendung geschaffen. Sei barmherzig!

 

Diese Zuwendung wird Dich alles tun lassen, ohne dass Du groß darüber nachdenkst. Strebe nur danach, den Augenblick mit Deiner Hingabe zu füllen.

 

Heute verharre ich wie ein Bettler vor der Pforte Deines Herzens, ich der Herr aller Herren. Ich klopfe an und warte. Beeile Dich, mir zu öffnen. Schütze nicht Deine Unzulänglichkeit vor. Deine Bedürftigkeit, wenn Du sie voll durchschautest, würde Dich schmerzvoll sterben lassen. Das einzige, was mich verletzen könnte, sind Dein Zweifel und Dein Mangel an Vertrauen.

 

Ich will, dass Du Tag und Nacht an mich denkst. Ich will nicht, dass Du Dich in die bedeutungsloseste Geschäftigkeit treiben lässt, außer Du tust es aus Zuwendung. Wenn ich Dich leiden lasse, gebe ich Dir die Kraft dazu. Hast Du mir Deine Zuwendung geschenkt, werde ich Dir weitere Zuneigung geben, mehr als Du zu träumen wagtest.

 

Aber denke daran: „Wende Dich mir so zu, wie Du bist.“ Versuche nicht, ein Heiliger zu sein, um Dich ganz der Zuwendung auszuliefern. Damit wirst Du niemals lieben lernen.

 

 

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21. Februar 2021 7 21 /02 /Februar /2021 14:55

Am 13. Februar 2021 verabschiedete sich der Jesuitenpater Franz Jalics (1927 -2021) im Alter von 93 von dieser Welt. Trauer über seinen Weggang verspüre ich nicht, eher eine Art Zuversicht. Dankbar bin ich dafür, dass katholische Christen aus Crailsheim mich mit ihm bekannt gemacht haben, ich seine Einführungen in Meditation miterlebte und manche Eucharistiefeier mit ihm im kleinen Hauskreis mitfeierte.

 

Drei Bücher von ihm stehen in meinem Bücherregal:

führten mich zu http://winfried-schley.over-blog.net/article-beten-verwandelt-96069359.html
 

oder auf Überlegungen zum Gebet in http://winfried-schley.over-blog.net/article-14927789.html, das in einer Morgenandachtserie im Rundfunk ausgestrahlt wurde.

 

 

Sein Hauptwerk ist zweifellos:

 

 

 

Sein wichtigstes Anliegen war: „ Die Menschen suchen einen einfachen, spontanen und unmittelbaren Kontakt zu Gott.“ Von seinem Gedankengut geprägt, veröffentlichte ich folgenden Text "Der Mensch gleicht einer Zwiebel" in http://winfried-schley.over-blog.net/article-14178762.html .

 

Bei mir war das ein harter Job:
Vgl. "Quelle der zärtlichen Zuwendung" in http://winfried-schley.over-blog.net/article-17004182.html.
Dafür konnte ich seinen Segenswunsch gut gebrauchen:

Inzwischen bin ich doppelt so alt wie damals. Rückschauend kann ich nicht mehr feststellen, wo ich seinen Fußstapfen folgte oder wo ich meine eigenen Wege ging. Viele meiner Artikel waren mehr oder minder stark von ihm beeinflusst und geprägt, auch wenn ich ihn nie darüber informierte:

 

http://winfried-schley.over-blog.net/2015/12/zum-glauben-gezwungen.html als Auseinandersetzung mit Atheisten.

 

http://winfried-schley.over-blog.net/article-erlosung-heilt-67044267.html als Ursprung menschlicher Sehnsucht.

 

Er machte mir Mut, meine eigene religiöse Sprache im Umgang mit der Bibel zu suchen und zu finden, z.B. http://winfried-schley.over-blog.net/article-33824793.html  


oder meine eigenen Formulierungen zum Vater Unser in heutiger Zeit in  http://winfried-schley.over-blog.net/article-14147853.html, das als Gebet noch heute zu meinem täglichen Morgenritual gehört.

 

Ein regelrechter Dauerbrenner bei den Lesern ist http://winfried-schley.over-blog.net/article-konnen-tiere-an-gott-glauben-63853425.html.

 

Ich hoffe, dass wir uns einst wiedersehen in einer anderen, neuen Welt. Bis dahin gilt für mich: „Franz, komm gut heim!“

 

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4. Dezember 2019 3 04 /12 /Dezember /2019 14:57
Welche Partei wählt wohl eine atheistische Großstadtmutti, die ihr Kind mit dem SUV in den Waldkindergarten fährt? 
Welche Partei wählt wohl die kinderlose Veganerin, die sich ihre Soja- und Palmölprodukte in Dreckschleudern, die unser Altöl verheizen, über die Ozeane schippern lässt? 
Welche Partei wählt wohl jene in Deutschland anführende Fridays-for-Future-Aktivistin, die in ihren jungen Jahren schon mehr Flugmeilen hinter sich hat, als ich in meinen noch verbleibenden Lebensjahren je erreichen werde? Sie trösten sich wohl mit dem gleichen ersatzreligiösen Muster: "Ich lebe bewusster."


 
Eine ihrer Projektionsflächen ist die Bundesvorsitzende der GRÜNEN, die mit ihrem telegenen Steckdosennäschen, das auf mich wie vom Schönheitschirurgen geschaffen wirkt, in jeder Kameraeinstellung ein anderes Kleid trägt.
 
Verstand hat ausgedient, nur Gefühle zählen. Lifestyle heißt das neue Zauberwort und Klima ist die neue Gottheit, der man schuldbewusst und unterwürfig huldigt und auf Freispruch hofft.
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6. Dezember 2018 4 06 /12 /Dezember /2018 10:33

Masse hat Macht, damals wie heute. Wer zieht im Hintergrund die Strippen? Gegen den Strom schwimmen ist ungemein schwer.

Alle Urheberrechte liegen bei Hjalmar Kunz, der mir seine Fotos für meine Texte zur Verfügung stellte.

 

1) Das Volk verurteilt Jesus

Zur gleichen Zeit der gleiche Schrei aus vielen Kehlen: „Kreuzige ihn, kreuzige ihn!“ Vielstimmig mit einer Stimme.
Pontius Pilatus als Richter lässt sich überstimmen. Kraftlos gab er dem Mob nach. Fehlender Mut? Mangel an Mitteln?

Masse hat Macht, damals wie heute.
Wer zieht im Hintergrund die Strippen? Gegen den Strom schwimmen ist ungemein schwer.

 

 

2) Jesus ergreift das Kreuz

Rückenschmerzen, Kreuzschmerzen. Die Last des Lebens hinterlässt Spuren. Jasagen dazu. Auf sich nehmen. Komme, was wolle. Bis zum bitteren Ende. Ausweichen zwecklos.

Mein Blick auf Jesus zeigt: Ich bin nicht allein damit.

 

 

3) Jesus fällt zu Boden

Ich kann nicht mehr. Ich bin fix und fertig, am Boden zerstört. Wie komme ich wieder hoch? Wie kann ich weitermachen? Wer richtet mich wieder auf?
Woher die Kraft dazu nehmen?

 

 

4) Jesus begegnet seiner Mutter

Jede Mutter ist Wiege des Lebens. Tragen, austragen, zu Ende tragen. In ihren Eingeweiden gespeicherte Erinnerung wandelt sich in bohrenden Schmerz, wenn die Frucht ihres Leibes vor ihr stirbt. Weinen, klagen, schreien, bis die letzte Träne versiegt und stille Trauer einkehrt.

 

 

5) Simon trägt das Kreuz mit

Einer wird gebraucht. Er hilft mit, er hilft aus. Zweitrangig, ob freiwillig oder nicht. Hauptsache, er ist da. Er fühlt, dass er wichtig ist, jetzt und sofort. Niemand widerspricht ihm.

 

 

6) Veronika reicht das Schweißtuch

Not macht barmherzig. Erleichterung tut wohl, auch wenn das Ende unausweichlich kommen wird. Der Trost einer Frau begleitet. Die Erinnerung daran bleibt wach.

 

 

7) Jesus fällt erneut

Ein Rückfall. Die alte Schwäche ist wieder da. Schwäche kann ungemein stark sein. Sie ist aber nicht endgültig. Es geht weiter.

 

 

8) Jesus und die klagende Frau

Jammern aus Mitleid. Angst um die eigene Brut. Sie ist berechtigt. Jesus ist der falsche Vorwand. Er spiegelt daher: "Weine nicht über mich ...“.

 

 

9) Jesus fällt zum dritten Mal

Das war zu erwarten. Es musste ja so kommen. Alle Anzeichen sprachen dafür. Jetzt ist es eingetreten. Und dennoch, es geht weiter.

 

 

10) Sie reißen ihm die Kleider vom Leib

Die Menschenwürde ist antastbar. Gesetze gelten nicht für alle. Entblößen, entwürdigen. Die Menschenwürde ist antastbar.

 

 

11) Jesus wird ans Kreuz genagelt

Niet- und nagelfest. Endgültig. Einige reiben sich hoch zufrieden die Hände.  Hier wurden Nägel mit Köpfen gemacht. Andere schauen ohnmächtig zu. Keine Hilfe weit und breit.

 

 

12) Jesus wird vom Kreuz abgenommen

Schadensregulierung,  erster Teil: So, wie es jetzt ist, darf es nicht bleiben. Trauer und Schmerz wollen verarbeitet und bewältigt werden. Für die anderen muss das Leben weitergehen. Abgedroschen, aber wahr.

 

 

13) Jesus wird ins Grab gelegt

Schadensregulierung, zweiter Teil: Vergiss nie: „Vom Staub bist du genommen, zu Staub wirst du werden.“ Zurück zur Mutter Erde. Anlaufstelle für Trauernde. Der Fall findet seinen vermeintlichen Abschluss.

 

 

14) Gott erweckt Jesus zum Leben

Unerwarteter Vorgang. Der Fall ist nicht zu Ende. Ein hoffnungsvoller Neubeginn auf eine andere Weise, für immer und ewig.

 

Fazit:

Für mich ist Jesus Christus derjenige, der mir durch seinen Tod hindurch zu Gott Vater vorausgegangen ist und der mich hoffen lässt, dass ich ihm durch meinen eigenen Tod hindurch hinterdreingehen darf.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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11. Dezember 2016 7 11 /12 /Dezember /2016 10:48


 

Advent auf der nördlichen Welthalbkugel

Alle Jahre wieder bekommen die Medien in unseren Breiten in der Adventszeit ihr soziales Gewissen. Sie veröffentlichen zuhauf Spendenaufrufe, Aktionen der Barmherzigkeit und zu Herzen rührende Geschichten. Sie beklagen die Oberflächlichkeit der am Konsum orientierten Adventszeit und den überbordenden Vorweihnachtsrummel.

 

Romantische Weihnachtsmärkte mit Glühwein, Lebkuchen und allerlei Gebäck erzeugen landauf, landab in von Lichterketten umrandeten Holzbuden eine Heimeligkeit in die kurzen, hellen Tage und die langen, dunklen Nächte. Niemand denkt daran, dass unser christlicher Kirchenkalender, der hierzulande auch die an unser Schmuddelwetter angepassten Absatzmärkte bestimmt, auf der anderen Seite der Welthalbkugel auf Hochsommer mit langen Tagen und kurzen Nächten trifft, also überhaupt nicht dazu passt.

 

Wie abwegig müssen den asiatischen Arbeitern aus den Billiglohnländern jene Massenartikel vorkommen, die sie für unseren Weihnachtsrummel zu Spottpreisen herstellen?

 

Alles hierzulande scheint in dieser Vorweihnachtszeit auf Friede und Freude getrimmt zu werden, so, als komme in unserem Leben Leid und Trauer nur aus Versehen mal vor, was man möglichst rasch übertünchen muss. Wem das nicht gelingt, fühlt sich irgendwie schuldig, ob er nicht doch etwas falsch gemacht habe, weil er augenblicklich gar nicht glücklich sein könne und deshalb die Vorweihnachtsseligkeit der anderen störe. Entsprechend hoch sind in dieser Zeit die Selbstmordversuche jener, denen das nicht gelingt.

 

Dabei gibt es sehr gute Gründe, traurig zu sein: Privater oder beruflicher Streit, Unfall, Krankheit oder gar Tod eines Angehörigen oder Freundes, Verlust des Arbeitsplatzes, verpasste Gelegenheit oder einfach eine gefühlte Sinnlosigkeit im eigenen Dasein. Wir haben ein Grundrecht darauf,  traurig zu sein. Es gehört zur Wahrheit und Wirklichkeit unseres Lebens. Diese adventliche Friede-Freude-Eierkuchenwelt ist eine Lebenslüge, die wir nicht durch noch so viele eingekauften Geschenke zudecken können.

 

Advent im christlichen Sinne ist das Warten auf einen Erlöser. Das setzt voraus, dass es etwas zum Erlösen gibt und ein Hoffen auf bessere Zeiten Sinn macht. So gesehen ist Unglücklichsein eine Kunst, die man lernen muss. Grauer Alltag will bewältigt sein. Trauer und Schmerz brauchen Raum und Zeit, Adventszeit, für den Einzelnen unterschiedlich lang, manchmal Jahre lang und nicht an die vier Wochen vor Weihnachten gebunden.

 

Dennoch macht es Sinn, gerade diesen vier Wochen eine symbolische Bedeutung für die Allgemeinheit zu geben, ein gemeinschaftliches Harren auf die Geburt eines Kindes, das nicht mit Glanz und Gloria in die Welt tritt, sondern dessen Leben  mit bitterster Armut und Not beginnt und mit einem grausamen Tod am Kreuz endet.

 

Christen feiern dies im Sinne des Apostels Paulus, der in seinem Brief an Titus schreibt: „Als aber die Güte und die Menschenliebe Gottes, unseres Retters, erschien, hat er uns gerettet  ... durch das Bad der Wiedergeburt und der Erneuerung im Heiligen Geist. Ihn hat er in reichem Maße über uns ausgegossen durch Jesus Christus, unseren Retter, damit wir durch seine Gnade gerecht gemacht werden und das ewige Leben erben, das wir erhoffen“ (Tit 3,4-7).

 


Diese tröstende Gewissheit in Gestalt eines Neugeborenen geschenkt zu bekommen, ist, kurz gefasst, das Wesen von Weihnachten. Die Adventszeit soll genau darauf einstimmen. Wenn Christen Advent feiern, leben sie damit auf etwas Letztes hin, wohl wissend, dass sie in ihrem irdischen Dasein im Vorletzten verharren.

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  • Winfried Schley
  • Niemals in Gleichgültigkeit verfallen, unabhängig davon, was im Leben auf mich zukommt !  
 Ich interessiere mich für alles, was dem friedlichen Zusammenleben der Menschen dient.
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