Trinkspruch

<< Mutter in Not Gespensterball >>

25. Januar 2008 5 25 /01 /Januar /2008 12:24

Hart ist das Schicksal,
bekömmlich der Wein.
Drum schlürft ihn als Rinnsal
zum Mundwerk hinein.

Dann weichet die Trübsal,
die ihr noch geblasen,
schafft Platz für die Labsal
und zartrote Nasen.

Kommt, bleibet nicht beiseite stehn!
Lasst uns einen trinken gehn!
Ist doch das Leben ach so kurz!

Drum lasst uns einen heben
und trinken auf das Leben;
denn alles andre ist uns schnurz!

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Published by Winfried Schley - in Gedichte
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Kommentare

madame federkiel

01/26/2008 14:58

Einer meiner Lieblingsdichter, Rubaijat-i-Omar-i-Khajjam, einer der sich Zeit seines Lebens Gedanken um Gott und die Welt gemacht hat, schrieb schon um anno 1050 rum: "Der Koran sagt, im Paradies sei WeinDer Frommen Lohn und holde Mägdelein. -Dann sei schon hier mir Lieb und Wein erlaubt,Wenn's droben doch dasselbe nur soll sein!"Na denn: PROST! ;o)

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Winfried Schley

01/26/2008 17:07

Was heißt hier "holde Mägdelein"? Glutäugige Huris, die immer wieder zur Jungfrau werden, sind laut Koran der Lohn eines frommen Moslems. So war halt diese Bildersprache damals: leidenschaftliche Männerfantasien einer patriarchalischen Gesellschaft.Ich persönlich bevorzuge als christlicher Macho lieber das jüdische Alte Testament, genauer das Buch Kohelet, Kapitel 9, Vers 7: "Iss freudig dein Brot und trink vergnügt deinen Wein; denn das, was du tust, hat Gott längst so festgelegt, wie es ihm gefiel." Und weiter Vers 9: "Mit einer Frau, die du liebst, genieße alle Tage deines Lebens voll Windhauch, die er dir unter der Sonne geschenkt hat, alle Tage deines Lebens voll Windhauch. Denn das ist dein Anteil am Leben und an dem Besitz, für den du dich unter der Sonne anstrengst." Ergänzend dazu hoffe ich insgeheim, dass auch meine Frau von diesem Genuss etwas abkriegt, was vermutlich auch der Verfasser dieses Buches im 3. Jahrhundert vor Christus stillschweigend mit einschloss, aber in seinem Umfeld nicht zu sagen wagte oder es vielleicht sogar für selbstverständlich hielt.

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